Monday, February 22, 2010

Momentaufnahmen

Einige Momentaufnahmen von heute Morgen. Unnötig zu sagen, dass ich den Schnee und das Wetter herrlich finde. Bilder der verschneiten Stadt von gestern gibt es später. Die sind auf der anderen Kamera und die wiederum ist mit dem Herzallerliebsten unterwegs.

















Die Schöne im Schnee

Mit Städten kann man meiner Meinung nach ja echte Liebesbeziehungen führen. Früher gefragt, hätte ich nie gedacht, dass ich ein ausgewachsener Stadt-Mensch bin, aber wie es das Schicksal so wollte. Die erste Stadt, die sich ernsthaft meinen Respekt und meine Bewunderung errungen hatte, war London. London führte lange Zeit meine persönliche Liste der faszinierendsten Städte an. Und es gab da immer diesen Unterschied, entweder man war London-Liebhaber oder Paris-Liebhaber. Beides gleichzeitig, das ging irgendwie nicht. Den zweiten Platz belegte eindeutig Kairo. Der Ausspruch "Mutter aller Städte" charakterisiert und beschreibt meine Empfindungen gegenüber Kairo ziemlich genau. Den dritten Platz der (wohlgemerkt) faszinierendsten Städte belegte Sao Paulo.

Und trotzdem war Sao Paulo die erste Stadt, in die ich mich bei meiner Ankunft Hals über Kopf verliebt habe. Ein Umstand, der für viele recht schwer nachzuvollziehen ist.
Ich kam an einem Februarmorgen an, frisch eingefolgen aus dem winterlich grauen Deutschland. Als ich aus dem Flughafen trat schlug mir eine Welle tropischer Luftfeuchtigkeit entgegen und ich sah - für meine an die winterliche Tristesse gewöhnten Augen - erstaunlich grüne Palmen. Es ging dann mit dem Auto in Richtung Vila Olympia und dies ist nun ein Stadtteil in Sao Paulo, der durchaus die schönen Seiten der Stadt hervorzukehren vermag. Was mich aber neben den fanastischen bunten Häusern sofort vereinnahmte war diese unglaubliche pulsierende Energie, die diese Stadt ausstrahlte. Man konnte diese Energie, die wellenartig durch die Stadt zu fließen schien, schier körperlich spüren. Und da war es um mich geschehen.

Einige Jahre später landete ich also im winterlichen Stockholm. Es lag kein Schnee, jedenfalls nicht viel. Und trotzdem, beim zweiten oder dritten Spaziergang durch die Stadt, um das Parlamentsgebäude herum, am Schloß vorbei, nach Gamla Stan, zurück zu Kungsträdgarden, da öffnete sich mein Herz, ich staunte und hörte mich sagen: "Also eigentlich ist Stockholm das schönere London." Und damit war eine neue Liebe besiegelt. Diese Stadt führt mehrere Leben gleichzeitig und ist im Sommer eine ganz andere als jetzt im Winter. Aber den Titel "die Schöne", den verdient sie allemahl. Die Stadt besticht nicht nur durch schöne Architektur (okay, vergessen wir mal die Vororte und einige neuere Pläne zur Stadtgestaltung ;O) ), die vielen Inseln, auf denen die Stadt errichtet wurde und damit auch das viele Wasser sondern vor allem durch den permanenten Eindruck, dass irgendwie dennoch überall Natur vorhanden ist, die jederzeit wieder über die Stadt gewinnen könnte.
Jetzt liegt sie also im Schnee, die Schöne, und ihre winterliche Kühle macht sie nur noch ein bisschen reizvoller.

Friday, February 19, 2010

Die 100 beliebtesten Bücher

... jaja, jetzt auch bei mir. Hauptsächlich, weil ich wissen will, wie durchschnittlich denn mein literarischer Geschmack ist. Ich habe ja schon die Ahnung, dass der sehr durchschnittlich ist ....

Gleichzeitig finde ich aber auch, dass die Liste eine nette Anregung ist, also für mich. Das eine oder andere Buch steht nämlich noch ungelesen im Bücherregal, Zeit mal wieder nachzuforschen.

1. Der Herr der Ringe, JRR Tolkien
2. Die Bibel
3. Die Säulen der Erde, Ken Follett
4. Das Parfum, Patrick Süskind
5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry
6. Buddenbrooks, Thomas Mann
7. Der Medicus, Noah Gordon
8. Der Alchimist, Paulo Coelho
9. Harry Potter und der Stein der Weisen, JK Rowling

10. Die Päpstin, Donna W. Cross
11. Tintenherz, Cornelia Funke
12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon
13. Das Geisterhaus, Isabel Allende
14. Der Vorleser, Bernhard Schlink
15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe
16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón
17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen
18. Der Name der Rose, Umberto Eco
19. Illuminati, Dan Brown
20. Effi Briest, Theodor Fontane
21. Harry Potter und der Orden des Phönix, JK Rowling
22. Der Zauberberg, Thomas Mann
23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell

24. Siddharta, Hermann Hesse
25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch
26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende
27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn
28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt
29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse
30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley
31. Deutschstunde, Siegfried Lenz
32. Die Glut, Sándor Márai
33. Homo faber, Max Frisch
34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny
35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera
36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez
37. Owen Meany, John Irving
38. Sofies Welt, Jostein Gaarder
39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams

40. Die Wand, Marlen Haushofer
41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving
42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez

43. Der Stechlin, Theodor Fontane
44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse
45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee
46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann
47. Der Laden, Erwin Strittmatter
48. Die Blechtrommel, Günter Grass
49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque

50. Der Schwarm, Frank Schätzing
51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks
52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling
53. Momo, Michael Ende

54. Jahrestage, Uwe Johnson
55. Traumfänger, Marlo Morgan
56. Der Fänger im Roggen, Jerome David Salinger
57. Sakrileg, Dan Brown
58. Krabat, Otfried Preußler
59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren
60. Wüstenblume, Waris Dirie

61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro
62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson
63. Mittsommermord, Henning Mankell
64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell
65. Das Hotel New Hampshire, John Irving
66. Krieg und Frieden, Leo N. Tolstoi
67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse
68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher
69. Harry Potter und der Feuerkelch, JK Rowling
70. Tagebuch, Anne Frank
71. Salz auf unserer Haut, Benoite Groult

72. Jauche und Levkojen , Christine Brückner
73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen
74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann
75. Was ich liebte, Siri Hustvedt
76. Die dreizehn Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers
77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé
78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt
79. Winnetou, Karl May
80. Désirée, Annemarie Selinko
81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig
82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving
83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë

84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern
85. 1984, George Orwell
86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy
87. Paula, Isabel Allende
88. Solange du da bist, Marc Levy
89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johanns Mario Simmel
90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho
91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell
92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow
93. Schachnovelle, Stefan Zweig
94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski
95. Anna Karenina, Leo N. Tolstoi
96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski dito
97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas

98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel
99. Jane Eyre, Charlotte Brontë
100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara


Na also, sag ich doch. Durchschnittlicher Geschmack, mit 59 gelesenen Büchern aus 100. Wobei Sachen wie Harry Potter und einige andere bei mir unter literarisches Fast-Food fallen. Den Inhalt solcher Bücher vergesse ich fürgewöhnlich so schnell, wie ich sie gelesen habe. Und gestehen muss ich, dass ich die Bibel und "Den kleinen Prinzen" nur in Auszügen gelesen habe.

Thursday, February 18, 2010

Semlor und Fettisdagen

Partymäßig ist Schweden zwar wirklich und wahrhaftig ein vollkommen weißer Fleck auf der Karneval-Landkarte aber natürlich gibt es auch hier im protestantischen Norden einen Fettisdag (Fet-Tisdag also Fetter Dienstag) vor dem Aschermittwoch, der vor allem mit dem Verzehr der sogenannten Semla (Plural: Semlor) begangen wird.

Nun ist hier, wie im übrigen Europa, ebenfalls ein verderblicher Verfall der Sitten und Gebräuche zu beobachten und die dem Fettisdag vorbehaltene Semlor gibt es also tatsächlich schon ab dem Dreikönigstag überall zu kaufen. Das ist durchaus mit dem ab September im Supermarkt angeboten Lebkuchen vergleichbar. Das Thema spaltet die Gemüter und die Mehrheit ist sich einig - das geht gar nicht. Zu unserer Schande muss ich gestehen, uns sind da in diesem Jahr tatsächlich zwei Ausrutscher passiert, wenn auch erst Mitte Februar. Obwohl wir eigentlich zu den sozusagen fundamentalistisch verankerten Traditionalisten zählen. Aber mal ehrlich, Semlor sind einfach lecker und wenn man permanent in der Backabteilung an den Dingern vorbeiläuft, da kann es also passieren, dass man statt der sonst üblichen Kanelbullar (Zimtschnecken) urplötzlich einen Packen mit zwei Semlor im Einkaufswagen vorfindet. Der Herzallerliebste war gar nicht begeistert, aber wo das Zeug schon mal im Haus war. Sie wissen schon, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach usw.


Semla ist aber bei weitem nicht gleich Semla und so rankt sich geradezu eine ganze Wissenschaftssparte um eben dieses kleine Stück Backwerk:



Wie so vieles Gebäck hier in Schweden bestehen Semlor aus einem Hefeteig, der zusätzlich mit Kardamom verfeinert wird. Ich liebe dieses Gewürz und kann mich quasi an den Kardamomschnecken, die es (das ganze Jahr über !!!) gibt, gar nicht sattessen. Der Herr des Hauses tendiert mehr zur Zimtschnecke, jedem Tierchen sein Plaisierchen. Nach dem Backen werden die Semlor aufgeschnitten, wobei es sich mehr um ein Hütchen als um eine Hälfte handelt. Der Boden wird in der Mitte ausgehölt und mit Mandelmasse (nicht mit Marzipan zu verwechseln und auch wichtiger Bestandteil schwedischer Backtradition) gefüllt. Gekrönt wird das Ganze mit Schlagsahne und eben jenem Hütchen.

Und da hört der Konsens auch schon auf. Der Verfall besagter Sitten und Traditionen macht sich eben auch in der Herstellung der Semlor bemerkbar, sozusagen. Manche Hersteller hölen den Hefeteig nicht aus und bestreichen die Semlor einfach nur mit Mandelmasse statt sie zu füllen - unerhört! Andere verwenden zu flüssige oder zu steif geschlagene Sahne - ein Skandal! Und wieder andere verwenden erst gar keine Mandelmasse - da hört der Spaß dann aber auch wirklich auf (es sei denn, man ist Allergiker). Auch das Hütchen darf nicht zu labrig sein und man muss wie mit einem Löffel Teile der Schlagsahne abheben und verzehren können, bevor man sich über den Rest hermacht.

Ganz traditionell wurden die Semlor mit einem Schuß warmer Milch serviert. Die Milch rundet dabei den Geschmack des Kardamom-Hefeteigs ab. Manchmal wurde auch Zimt über die Semlor und die Milch gestreut. Wir haben in diesem Jahr unsere Semlor am Fettisdagen mit Milch gegessen und so wenigstens ein bisschen unser Traditionalisten-Gewissen reinigen können. Lecker war's, ich freue mich schon auf's nächste Jahr.

EDIT: Semlor gibt es natürlich auch in jedem Café und in jeder Konditorei, aber auch da schwankt die Qualität gewaltig. In einigen Tageszeitungen kann man sich darüber informieren, wo Semlor bedenkenlos gegessen werden können und wo nicht. Und Dienstag sah man wirklich ÜBERALL und ANDAUERND Menschen mit Semlor durch die Stadt rennen ...

Die Großwetterlage

in Stockholm lässt sich für die Zeit seit vor Weihnachten in aller Kürze so beschreiben:






Vorgestern taute es wieder mal ein bisschen, aber gerade dann, wenn man denkt, dass das Tauwetter der Schneedecke ernsthaft etwas anhaben könnte, schlagen die Temperaturen am nächsten Tag um und alls wird wieder mit pulvrigem Neuschnee zugedeckt. Hoffnungen auf den Frühling machen wir uns hier - als Optimisten - erst so ab Mitte/Ende März. Vermütlich wird das in diesem Jahr aber ein recht winterliches Osterfest geben .... ;O)

Monday, February 8, 2010

Manchmal

... findet man Sonntags Morgens unglaublich schöne Sachen auf dem Esstisch, die beim zu Bett gehen noch nicht da waren. Dieses Bouquet ist übrigens im wahrsten Sinne königlich. Es wird auf einer der Feierlichkeiten zu Victorias Hochzeit verwendet. Ganz ehrlich.





MUT

Es hat mich gerade Mut gekostet, meine Blog-Seite anzuklicken.

Verwaist war er in den letzten Monaten. So viel passiert. So viel Energie für so viele Sachen. Eigentlich habe ich immer noch keine kreativen Resourcen, aber aufhören will ich auch nicht. Also mutig sein und weiter machen. Auch wenn es sooooooooo laaaaaaaaaange gedauert hat. Jawohl.