Wednesday, March 19, 2014

Einzigartig!






Für ein Bild im Tageslicht hat es leider nicht  gereicht, zu viel zu tun heute. Trotzdem lässt sich konstatieren: ganz einzigartig, dieses schwedische Frühlingswetter. Und auch abends noch so hell .... ;o)

Sunday, March 16, 2014

Schnell für zwischendurch

Bevor ich jetzt schnell das Abendessen auf den Tisch zaubern muss mal etwas beschwingtes aus meiner Heimatregion (respektive ehemaligen Schulstadt).



Und Sie können es doch ....  (das mit dem Fröhlich-sein) ;o)

Friday, March 14, 2014

Alltagsfluchten

Das fantastische am Großraum Stockholm ist, dass - solange man nicht gerade in der Innenstadt wohnt - es leicht ist und schnell geht in die Natur zu kommen. Okay, es ist noch immer sehr landschaftsarchitektonisch bearbeitete Natur (oft, nicht immer), aber es gibt überall kleinere oder größere grüne Erholungsinseln.
Heute Morgen bestimmte der Herzallerliebste dann, dass es nach dem Winter und nach dem monatelangen Stress und der Grippe, die uns bis vor Kurzem geplagt hat, mal wieder an der Zeit sei, einen Platz zu zweit aufzusuchen, den wir bei unserem ersten Besuch als "unseren Platz" gewählt hatten. Wir waren lange nicht da (sicher 1,5 Jahre) und nach den Wochen grau war es für uns das erste Mal im Sonnenschein und in dem dieses Jahr so frühen Frühling(swetter - zugegeben, wir sind im allgemeinen Vergleich spät dran).
Nun sind die ersten richtig sonnigen Tage auch mindestens wieder ein, zwei (?) Wochen her, aber ich muss dennoch erwähnen, dass der erste Tag, an dem die Sonne scheint und der Himmel richtig blau ist, sich jedesmal anfühlt, als hätte man die sechs Monate davor eigentlich überhaupt kein Tageslicht gesehen. Man kann förmlich körperlich spüren, wie die Lebenslust zurückkehrt. Man will nicht mehr den lieben langen Tag schlafen, man wandelt auch nicht mehr lethargisch durch die Gegend. Sobald dasTageslicht die 17 Uhr-Grenze mal geknackt hat, kehrt sich das alles ins hysterische Gegenteil und man will eigentich gar nicht mehr schlafen und denkt plötzlich wieder, man könnte Bäume ausreisen.
Jedesmal wenn ich den Wechsel vom Winter zum Frühling durchmache, denke ich darüber nach, wie diese Wetter- und Lichtbedingungen doch die skandinavische Mentalität geprägt haben müssen. Diese ruhige Zähigkeit, die Geduld und das Ausharren und gleichzeitig ein stilles Vor-Sich-Hinleiden, dass dann plötzlich mit diesem Überfluss an Licht und damit Leben belohnt wird. Viele Leute reagieren darauf, in dem sie still in der Sonne stehen, die Augen schließen und das neugewonnene Leben und das Licht sprichwörtlich aufsaugen.


"Att hämta kraft från sol strålarna" - Der Herzallerliebste tankt Kraft aus Sonnenstrahlen.


"Unser" Fels.

Wer weiß, was man hier sieht?*

Blick nach links.

Blick nach rechts.

Ein schöner Weg.



"Att suga sol" - Sonnenlicht aufsaugen.


Wednesday, March 12, 2014

Das Fass ohne Boden (1) - Nachtrag

Auf dem Blog 60° Nord gibt es drei schöne Beschreibungen zum schwedischen Schulsystem / Schulalltag. Da ich diese als sehr gute Ergänzung zu meinen (geplanten) Posts empfinde, hier für die hartgesottenen Leser die Links:

Pisa-Schock in Schweden (1) - Schulsystem

Pisa-Schock in Schweden (2) - Schulalltag

Pisa-Schock in Schweden (3) - Die Krise

Stockholm Streetview

Um die Mittagszeit hatte ich in der Dalagatan zu tun und seit ewigen Zeiten wollte ich schon mal etwas über diese Straße posten. Warum?
Nun, zum einen liegt die Dalagatan "on our side of town", wir sind also recht häufig in der Gegend. Der angrenzende Vasapark war einer der ersten Parks, die ich in Stockholm besuchte und da wir die ersten zwei Jahre nur eine kurze Busfahrt von dort entfernt und selbst ein bisschen im Niemandsland wohnten (das jetzt übrigens eifrig bebaut wird), waren wir recht häufig dort.
Die Dalagatan liegt auch in Vasastan ... also in dem Stadteil Stockholms, in dem Karlsson auf dem Dach wohnt. Dieser Umstand ist natürich kein Zufall


Blick Richtung Vasapark (links), über Odengatan hinaus hin zum nördlichen Stadtrand

Blick Richtung Wallingatan im Süden.
Unten links in der Ecke sieht man nicht nur (ganz klein) den Kampfsportclub meines Schwagers, an der Wand befindet sich ein Sonnenuhr mit den Logenzeichen der Freimaurer.
Diese waren wohl nicht ganz unbeteiligt an der Gründug einer der stadtweit renommiertesten (kommunalen) Grundschulen:Lilla Adolf Fredrik.
Schaut man den Olivecronas väg hinunter, dann sieht man im Hintergrund das Verlagshaus Bonniers.



Jetzt endlich: der Blick auf den Vasapark.

Wir stellen uns vor, dass Astrid Lindgren diesen Blick von ihrer Wohnung im ersten Stock dieses Hauses auf den Park rund 60 Jahre lang genossen hat.
(Die kleine Tafel an Haus Nummer 46 besagt: Astrid Lindgrens Hem 1941 - 2002)

 Irgendwie hat man immer mal was in dieser Ecke der Stadt zu tun und nicht nur im Sommer ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel. Im Winter kann man hier Eislaufen, im Sommer Fussball spielen, den großen Spielplatz besuchen oder einfach faul auf der Wiese herumliegen. An der Odengatan liegen einige Cafés, kleine Boutiquen und Antikgeschäft sowie der vermutlich beste Kinder-Buchladen. Dazu ein anderes Mal mehr.



Das Faß ohne Boden (1)

Das Thema Schule scheint im Moment genau das zu sein, ein Fass ohne Boden. Ich könnte vermutlich mehrere Einträge dazu machen, einen zur politischen Situation, einen zur aktuellen Lage in der schwedischen Schule/dem schwedischen Schulsystem und einen zur aktuellen Situation unserer Tochter sowie einen zu Mentalitätsunterschieden. Denn wir haben das große "Glück" mit unserer Tochter die volle Breitseite negativer Auswirkungen zu erleben.
Ich versuche mich mit diesem ersten Post dem Thema anzunähern, denn oft, wenn ich meine Tochter wie heute in der Schule gelassen habe, komme ich nach Hause und fühle mich ---- schlecht.
Zu Beginn möchte ich erst ein paar Dinge klären.
Ich habe ein persönliches Handicap. Ich bin Linguist, habe selbst (Erwachsene) unterrichtet und bin vermutlich zu gut belesen. Das ist nicht immer hilfreich. Außerdem ist es mir wichtig, dass meine Kinder eine gute Bildung erhalten, was für mich im Klartext heißt, dass sie lernen, ihre Kapazitäten zu nutzen. Nach ihren Möglichkeiten. Nicht mehr, aber sicher auch nicht weniger.

Ich respektiere den Beruf des Lehrers. Als ich begann zu studieren, war ich auf Lehramt eingeschrieben. Die ersten Vorlesungen in Pädagogik und andere persönliche Interessen sowie das ausgeprägte Wissen um eigene Schwächen und persönliche Erfahrungen mit sehr guten, normalen und (einem besonders) schlechten Lehrern ließen mich zu dem Schluss kommen, dass ich meine Persönlichkeit weniger geneigten Schülern nicht zumuten wollte. Ich wollte nicht die Person sein,die aus Ungeduld oder Ignoranz oder einfach ausversehen ein eigentlich fähiges Kind über die Klinge springen lässt. Aktuell ärgere ich mich fast ein bisschen, ich glaube ich war überkritisch mit mir selbst.
Ich respektiere den Beruf des Lehrers. Es ist ein anstrengender Beruf, der viel von den ausübenden Personen abverlangt, in sowohl Fachwissen wie auch Pädagogik und Didaktik, als auch von der Persönlichkeit und vom Fleiß des jeweiligen Lehrers.
Ich bin der Überzeugung, dass man Schule als Institution respektieren sollte. Gerade als Eltern. Heißt, ich will eigentlich nicht wegen jedem noch so kleinen Mist meine Nase in die Berufsausübung des Lehrers stecken müssen.
Ich habe mich vor Weihnachten stark zurückgenommen, dachte, wir als Eltern überfordern das Kind, machen zuviel Druck und dass ich meinen Einfluss zurücknehmen muss. Ergebnis war, dass ich vor Weihnachten eine fast depressive 6-jährige Zuhause hatte, die mir erklärte, dass sie weder schreiben noch rechnen durfte .... was ich nach einem scheinbar gut laufenden Entwicklungsgespräch im Oktober gar nicht verstehen konnte ....
Ich begann nach Weihnachten ein bisschen nachzuforschen, die drei, vier anderen Eltern mit denen ich mich unterhielt schienen alle zufrieden. Wir reden hier von Eltern, die selbst akademische Abschlüsse haben. Die Kinder lesen, rechnen und schreiben in einem für 6-jährige und schwedischen Vorstellungen entsprechendem Maße. Nur bei meiner Tochter passierte einfach NICHTS. Ich begann in der Schule nachzuforschen, blieb im Unterricht dabei und überprüfte die Schulmaterialien meiner Tochter, die hier in Schweden (an dieser Schule) eben in der Schule verbleiben.
Ich begann zu verstehen. Alle diese anderen Kinder hatten lesen und rechnen zuhause gelernt. Alle diese anderen Kinder fühlten sich in ihrem Lernvermögen sicher, etwas, womit meine Tochter Schwierigkeiten hat und wo sie leider voll nach ihrer Mutter schlägt. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass ich mindestens durchschnittlich intelligent bin. Warum es mir bisher nicht gelungen ist, dies meiner Tochter zu vermitteln - wenn ich das nur wüsste. Oder wie ich es machen soll.
Alle anderen Kinder können - ganz wie z.B. mein Sohn - einfach lernen ohne zu hinterfragen warum. Sie haben Spaß daran. Meine Tochter hat im Hintergrund immer diese Frage: "warum?". Nein, dass ist natürlich nicht hilfreich. Es macht es schwieriger und komplizierte dieses Kind zu unterrichten. Man müsste eine tiefere Kommunikation mit ihr pflegen und ihr das Gefühl geben, dass das was sie in dem Moment macht, Bedeutung hat. Überhaupt muss man mit ihr kommunizieren, ihr Feedback geben. Sie will angeleitet werden, will einem Beispiel folgen können.  Ja, man kann sich fragen, was wir da eigentlich in der Erziehung vergeigt haben (ich tue es recht häufig) und manchmal denke ich: verdammt, sie ist halt einfach so, daran ist ja eigentlich nichts falsch, sie ist ja verflixt nochmal ein Kind. Ich denke auch, dass esverflixt nochmal genau die Aufgabe der sie umgebenden Erwachsenen ist, ihr diese Zweifel zu nehmen.
Die Lehrer haben mir bisher nur eines gezeigt, nämlich dass sie diese Notwendigkeiten für mein Kind weder sehen, noch verstehen, noch irgendwie darauf produktiv reagieren können.
Was natürlich auf eine wenig grandiose Ausbildung bzw. Fähigkeit in der Berufsausübung schließen lässt. (Wir reden hier immerhin von einem Englisch-Lehrer, einer Schwedisch-Lehrerin, die in der Kernzeit gleichzeitig im Klassenzimmer anwesend sind). Was natürlich dazu führt, dass meine Tochter weiter zurückfällt. Was natürlich dazu führt, dass ich zuhause doppelt und dreifach kompensieren muss. Was natürlich bedeutet, dass ich dieses Kind ganz schnell nach dem Sommer auf eine andere Schule schicken muss. Es manifestiert sich nämlich ein vollkommen unfundiertes Selbstbild in diesem kleinen Kopft, das vollkommen in die falsche Richtung läuft. Und das mit nur 6 Jahren in der "Vorschulklasse". Sowas nenne ich Bildungserfolg - NOT.

PS.: Ja, ich sehe ein, dass ich eigentlich zu verkrampft bin. Aber im Ernst, wenn man sein Kind jeden Tag in eine sogenannte Schule bringt und dann nach 8 Monaten Fortschritte erkennen möchte und wenig bis gar nichts passiert ist - wer würde da nicht verkrampfen???

PPS.: Kommentare sind mehr als willkommen. Ich bin im Moment für jede Anregung dankbar,denn ich fühle mich wie (um es sinngemaß mit Pink Floyd zu sagen):  a (two) lost soul(s) swimming in a fish bowl, year after year." 

Friday, March 7, 2014

Fundsachen

Was man so findet, wenn man endlich wieder bloggen will und deshalb gleich ganz ambitioniert die Blogger-App ausprobiert... Ich liebe diese endlosen Serien sinnfreier Bilder auf meinem Handy und speichere die "besten" Exemplare immer.

So schnell

So schnell sind 6 Monate vergangen. Es waren keine leichte 6 Monate, es waren Wintermonate. Jetzt ist derFrühling hier, aber eigentlich ist der ja viel zu früh (so richtig glauben wir also noch nicht daran) ....

Ja, wir hatten viel um die Ohren die letzten Monate und leider nicht immer gutes. Ich kann die geneigte Leserschaft aber beruhigen, im Familienidyll ist soweit alles noch in Ordnung. Ich weiß nicht, wie es sich mittlerweile in Deutschland verhält, aber wenn man hier in Schweden ein paar Monate lang jemanden nicht gesehen hat, dann kommt meist eine vorsichtige Anfrage, ob denn "noch alles in Ordnung sei" in der Familie. Im Klar-Text ist das die höfliche Umschreibung für: "Habt Ihr Euch vielleicht getrennt?". Ich finde das immer ein bisschen lustig, obwohl die Frage natürlich ihre Berechtigung hat. Beziehungen, ach was, ganze Familien mit mehreren Kindern, lösen sich hier manchmal schneller auf als man gucken kann und für Außenstehende oft sehr überraschend.

Wir hatten große Pläne im letzten Jahr, vor allem beruflich, leider aber hat wenig geklappt. Teilweise waren es eigene Fehlentscheidungen, teilweise wahren es halbe Gebirge, die einem von anderen in den Weg gelegt wurden (die wir uns in den Weg haben legen lassen).

Ich hatte viel Zeit zum nachdenken und musste mir eingestehen, dass wir mit den Kindern sehr verletztlich geworden sind. Wir haben mit vielen Leuten über Erfolg und Misserfolg gesprochen, Fehler analysiert und Nabelschau gehalten. Was mir besonders bewusst geworden ist, ist wieviel Hilfe in den unterschiedlichsten Ausprägungen andere erhalten. Nun erhalten wir auch hier und da mal Hilfe, so ist es ja nicht, aber man kann nicht gerade sagen, wir seien verwöhnt mit Hilfe und Unterstützung. Das liegt allein schon daran, dass a) meine Familie weit weg ist und b) die Familiensituation hier in Schweden für uns schwierig ist. Das nehmen wir niemandem übel, es ist halt so.
Unumstößlicher Fakt ist, dass unser Glück in allen Bereichen - also das Glück für 6 Personen - an zwei Erwachsenen hängt: am Herzallerliebsten und an mir. Eigentlich darf man sich Fehler - und seien es noch so kleine - nicht erlauben. Nun ist das Leben aber nun mal so, dass man Fehler macht.

Nichtsdestotrotz geht es uns allen noch recht gut, wenn man mal von der brutalen Grippe absieht, die uns alle gut eine Woche außer Gefecht gesetzt hat. Heute aber sind wenigstens die Tochter und der jüngste Sohn wieder in Schule und Kindergarten. Ich widme mich Liegengebliebenem und fange wieder mal hoffnungsfroh an, Pläne für den Blogg zu schmieden (vielleicht wird ja doch irgendwann mal etwas daraus). Wer sich also gefragt hat, was mit der Tochter und der Schule passiert ist, dem kann ich auf alle Fälle ein baldiges Update versprechen ...