Monday, December 20, 2010

Sonntagsaktivitäten

Wer denkt, in Deutschland "liege" viel Schnee ...



Der nahegelegenen Hügel zum Schlittenfahren:



... und .... ÄKSCHON:



Ich habe mich übrigens auch ein paar Mal den Hügel hinuntergestürzt. Beim ersten Mal habe ich mir noch stirnrunzelnd überlegt, ob das so ungefähr 11 Tage vor dem angesetzten Geburtstermin eigentlich so eine wahnsinnig gute Idee ist, aber bisher scheint es keine weiteren Auswirkungen auf meinen Zustand als Schwangere gehabt zu haben. Nur das Aufstehen vom Schlitten war im wesentlichen etwas schwieriger als sonst ... :O)

Saturday, December 18, 2010

Alternativprogramm

Heute auf dem Plan: lange schlafen, leckeres Winter-Frühstück mit Milchreis, Wohnzimmer renovieren, den Rest der Wohnung putzen und dabei 70er und 80er Musik hören. Die Kinder spielen, springen, tanzen, hüpfen um uns herum. Nicht gerade klassische Aktivitäten in der Vorweihnachtszeit, aber das
allerschönste ist ohnehin: der Herzallerliebste ist endlich mal ein Wochenende wieder zuhause und nicht arbeiten. Alleine deshalb ist schon alles sehr harmonisch.

Tuesday, December 14, 2010

Lucia

So, nun war es heute also so weit und wir sind brav um 15:30 Uhr, also gerade als es wieder richtig dunkel war, in unserem Kindergarten aufgelaufen, um dem Mini-Luciaumzug unserer Kinder beizuwohnen. Und schön wars. Hübsch anzusehen waren alle die kleinen Lucias mit ihren Lichterkrönchen und auch die vielen Tomtegubber und - wie angekündigt - die einzelnen Pepparkaksgubber. So kam die Mannschaft den auch brav, mit Amélie vorneweg, um das Haus gebogen und dann wurde gesungen. Mein Töchterlein hatte, nach zwei Wochen emsigen entgegenfiebern und üben des "Tanta Mucia"-Liedes wohl ganz anständig gefragt, ob Sie den "Lucia" sein dürfte, nachdem sich keines der älteren Mädchen mit großer Begeisterung auf die Rolle gestürzt hatte. Amélie hat dies auch mit eifrigem Knicksen nach jedem Lied und ziemlich abgefrorenen Fingern (Papa hat sich schließlich erbarmt und ihr die eigenen Handschuhe übergezogen, Luciazug hin oder her) bezahlt, da sie fast durchgehend andächtig und brav mit gefalteten Händen neben der ganzen singenden Truppe stand.

Amélie ist übrigens sehr wohl in der Lage "Santa Lucia" korrekt auszusprechen. Allerdings ist eine der Erzieherinnen aus Schonen (Skåne) und wenn man deren Dialekt etwas überzogen imitiert, so wie Amélie, dann kommt dabei eben "Tanta Mucia" heraus. Ich muss mir jedesmal das Lachen verkneifen, versuche sie aber möglichst sanft und mit ernster Miene zu korrigieren. Das Imitieren von Personen in ihrem Umfeld ist nämlich etwas, das Amélie ganz unbewusst und voller Unschuld, dafür aber sehr gekonnt, macht. Letzten Freitag hatte ich zum Beispiel mindestens eine halbe Stunde lang "Besuch" ihrer anderen Erzieherin. Wenn man die Originale kennt und dann Amélie so sieht, dann ist das meist eine köstliche Darbietung. Den damit verbundenen feinen Beobachtungssinn (denn sie macht es wirklich unbewusst) möchte ich ihr aber gerne, wenn es geht, bewahren. Aber zurück zu Lucia.

Wenn die Kinder älter sind, wird der Luciazug in der Schule wohl oft tatsächlich auch des Morgens abgehalten, so wie sich das traditionell wohl eher gehört. Wer genaueres nachlesen möchte, ist mit dem passenden Eintrag im Heiligenlexikon gut beraten. Was das Frühstück machen anbelangt, müssen wir Amélie die nächsten Jahre noch etwas trainieren und echte Kerzen muss sie sich auch nicht aufs Haupt setzen - viel zu gefährlich.

Lucia ist übrigens wohl am ehesten mit dem deutschen St.Martinsfest zu vergleichen. Es geht sowohl um die Mildtätigkeit als auch das damit verbundene (symbolische) Licht (die Wärme), das in die Welt gebracht wird bzw. ist es ein Vorbote des weihnachtlichen Lichtes. Da die Lichtsymbolik so ein große Rolle spielt, würde ich das Luciafest eben nicht mit dem Nikolausfest vergleichen, da dieser Bestandteil im Brauchtum ja völlig fehlt (Theologe, irgendwo???). Letztendlich ist es aber schlicht ein guter Anlass, um in der dunklen Jahreszeit noch ein paar extra Lichter anzuzünden, Musik zu hören/zu machen und vor allem köstliches Saffransgebäck (Saffran = gelb = Licht) in sich reinzuschieben. ;O)

Richtige Luciakonzerte sind übrigens etwas ganz wunderbares und je nach Könnerschaft des jeweiligen Chores ein musikalischer Genuss. Zwar werden mit geringer Abweichung oft die gleichen Weihnachtslieder dargeboten, aber diese dann eben möglichst originell variiert. Wer gerne einen Vorgeschmack haben möchte, wie sich ein traditionelles Luciakonzert in Schweden anhört und visuell darstellt, dem sei hiermit geholfen:




Und zu guter letzt noch ein absoluter Weihnachtsklassiker für Kinder, der von eben jeden kleinen "Tomten" (in etwa: Wichteln) handelt, die sich am Abend vor Weihnachten ins Haus schleichen. Es war gar nicht so einfach, auf Youtube eine vernünftige (also möglichst originalgetreue) Version zu finden. Aber so in etwa hört es sich dann schon an, wenn man nicht total falsch singt. Die Melodie ist ein echter Ohrwurm und ob man will oder nicht, früher oder später verfällt man dem Lied irgendwie. Geht jedenfalls mir so.

Friday, December 10, 2010

Aktueller Stand - Schnipsel

Eigentlich habe ich keine Zeit, gerade jetzt. Ich müsste putzen, spülen und Papierkram erledigen und in einer Stunde müssen die Kinder abgeholt werden. Trotzdem endlich mal ein paar Schnipsel:

Zur Schwangerschaft
- ich gehe nicht, ich rolle
- naja, genaugenommen watschel ich wie eine Ente
- Motto: Look like a walrus, feel like a walrus, walk like a duck!!!
- wenn man mal davon absieht, dass ich so gar nicht belastungsfähig bin, also weder körperlich noch psychisch, dann geht es ansonsten gut ;O)
- dritte Schwangerschaften sind, auch dank der schon anwesenden Familienmitglieder, halt einfach anstrengender
- ich kann mich nicht so richtig entscheiden, ob ich nun will, dass das Kind kommt oder lieber doch nicht, der Bauch ansich ist jedenfalls lästig
- und bitte schon gar nicht zum errechneten Geburtstermin (31. Dez.) - aber da habe ich wohl schlechte Chancen, zumindest wenn man von Amélie und Jonah ausgeht ...
- ausnahmsweise sieht es mal so aus, als seien wir bis dahin aber so richtig auf das Kind vorbereitet
- es muss nur noch ein neuer Kinderwagen her und Amélie wird sich ans Laufen gewöhnen müssen (wird kein Spaß)
- Jonah wird mich teilen müssen (wird auch kein Spaß, auf die Heulkonzerte freue ich mich schon)
- der Herzallerliebste hat ab dem 22. Dez quasi frei und geht im Januar (Schweden halt) in Elternzeit - ich freue mich
- ich könnte permanent nur essen
- ich bin mir nicht sicher, ob der Dauer-Hunger nun an der Schwangerschaft oder an der energiezehrenden Witterung liegt (ehrlich)

Zu Weihnachten
- wir basteln uns anfängerhaft durch die Wochenenden
- wir backen uns anfängerhaft durch die Wochenenden
- meine Nerven leiden darunter beträchtlich ... :O)
- ich habe keine Ahnung, wie ich bis Weihnachten alles schaffen soll, nicht nur ist der ganze Weihnachtskrams noch zu organisieren, nein, das Wohnzimmer ist natürlich auch noch nicht fertig und der ganze Papierkram will und will kein Ende nehmen, fürchterlich
- mir fehlt Weihnachten in Deutschland, mit der Familie, den Traditionen und Gebräuchen, ich fühle mich hier schrecklich entwurzelt (also über die Maße, sozusagen)
- Weihnachten/der Advent hier ist wahnsinnig "kinderfreundlich", es wird gesungen, getanzt und gelacht und trotzdem, irgendwie fehlt mir was
- am Montag "großer" Luciaumzug mit Amélie als (eine unter vielen) Lucia mit Plastiklichtkrönchen in Gold (hätte eigentlich grün sein müssen, ich unwissende, ich!), Jonah als Tomtenisse (obwohl Pepparkaksgubbe so süß gewesen wäre, da waren die Erzieherin und ich uns einig - aber der G.r.u.p.p.e.n.z.w.a.n.g und mein modebewusster Sohn .... *kopfschüttel*)
- in Kurz: ein riesen Tamtam für eine halbe Stunde Spaß oder so ... aber Tradition ist halt Tradition, in dem Fall schwedische, daran kommt man schlicht nicht vorbei
- das Weihnachtsessen ist mein Horror (ja, ich gebe es zu, ich bin verwöhnt. Weihnachten bisher imemr im elterlichen Zuhause, da musste man "nur" aushelfen was das Kochen anbelangt - und wie gesagt, mir wird der erweiterte Familientrubel dieses Jahr sehr fehlen)

Zur Wohnung
- besser nicht fragen
- der Mann gibt sich wirklich Mühe aber irgendwann brauchen selbst wir ja Zeit nur für die Familie ... und bei den Arbeitszeiten ... und ich kriege mit diesem Bauch irgendwie so gar nix hin ....
- Weihnachten hoffentlich im Wohnzimmer .... !!!

Die Kinder
- sie wachsen! und wie! Amelie jetzt mit Größe 98-104 (sensationell, wer mein schmächtiges Töchterchen kennt, weiß wovon ich rede)
- Jonah irgendwo zwischen 86 und 92 (beängstigend, er scheint schon seit ein, zwei Wochen einen einzigen großen Wachstumsschub zu durchlaufen, ein Ende ist nicht abzusehen)
- und SIE ESSEN! auch das: ganz ungewohnt
- ich führe das auf die Kälte zurück
- Amélie ist ganz die große Schwester und muss manchmal in ihrer Bemutterung gebremst werden
- im Januar wechselt sie in die große Gruppe, ich freue mich für sie, denn bisher war sie die Älteste in ihrer Gruppe, jetzt darf sie auch mal die Kleine sein, ich finde das ganz gut
- Amélie überrascht mich im Moment immer wieder mit ihren recht guten Deutschkenntnissen, die Sätze sind grammatikalisch jetzt fast makellos (also nicht dem Schwedischen angeglichen, wie bisher, Kleinigkeiten sind natürlich immer noch zu verbessern und der Wortschatz muss im nächsten Deutschlandurlaub kräftig aufgestockt werden, obwohl ich mir alle Mühe gebe, aber ich kann eben kein komplett deutsches Umfeld ersetzen)
- Jonah ist nicht nur in einem einzigen großen Wachstumsschub sondern generell in einem einzigen Entwicklungsschub
- er spricht gut Schwedisch, beschränkt sich im Deutschen aber gerne noch auf Zwei- bis Drei-Wortsätze (maximal) - ist aber okay, dafür versteht er alles und das ist erstmal das Wichtigste
- Jonah tanzt, klettert, singt und macht "Kung-Fu", überhaupt, dieser Bewegungsdrang bei Jungs, unglaublich
- man weiß ja so im Allgemeinen, dass Väter für Jungs als Vorbilder enorm wichtig sind, es ist aber erstaunlich, dass so ganz bewusst und aus nächster Nähe mitzuerleben
- für Jonah ist Papa einfach der Held und wenn Jonah Spaß haben will (und sprichwörtlich nicht bemuttert werden will), dann zieht er Papa auf alle Fälle vor
- und wehe, Papa ist nicht da
- überhaupt, väterliche Autorität wiegt schwerer als mütterliche
- Amélie und Jonah sind tolle Geschwister. Ja, sie streiten, ja sie sind eifersüchtig. Aber sie spielen meistens schön miteinander, passen - ganz freiweillig und unaufgefordert - aufeinander auf, teilen Sachen recht gut miteinander und sind überhaupt gerne zusammen. Schön zu sehen.

Und jetzt muss ich mich ganz, ganz doll mit allem beeilen ...