Tuesday, November 10, 2009

ECHT FETT und ECHT SCHWEDISCH

Das gibt es hier heute bei uns ... zum Abendessen. Da die Hälfte der Familie normalerweise das Mittagessen außer Haus zu sich nimmt, begnügt sich der Rest (also ich und Jonah) meist mit Resten vom Vortag. Richtig der Kochlöffel geschwungen wird dann erst abends.

Heute also was echt Schwedisches, das gut in die kalte Jahreszeit passt und bei uns recht selten auf dem Tisch landet. Das Ergebnis gibt es später zu sehen ...









Monday, November 9, 2009

Guten Morgen!?!?

Auf die Gefahr hin, dass ich ein Faß ohne Boden aufmache:

Mal im Ernst, hat sich noch keiner gefragt, warum Säuglinge mit zum Teil heftigen chronischen Erkrankungen zum Schutz geimpft werden sollen, aber das durchschnittlich gesunde 3-jährige Kindergartenkind nicht??? Hallo???

"Impft die Kleinen"

Sunday, November 8, 2009

Heutiger Abschluss der Festlichkeiten ...

.... hier:



Junibacken - das Astrid Lindgren Haus in Stockholm.

Und hier ist der große kleine, kleine große Mann mit einem Jahr:




Zwar habe ich heute seit langem wieder erste Gehversuche mit der Kamera gewagt, und zwei, drei gute Bilder sind auch dabei, aber so ganz genügt es noch nicht meinen Ansprüchen, daher übe ich jetzt noch ein bisschen und poste dann .... zu Junibacken mehr morgen, ich muss jetzt rasten. Rosten tu ich eh. ;O)

Saturday, November 7, 2009

State of mind

In den verschiedenen Blogs, die ich standardmäßig so abklappere, sind der Tage immer wieder November-Lichtblicke zu finden. Da bei uns im Haus sowohl bei ausgelassener Laune als auch bei Tiefpunkten jeglicher Art gerne immer Musik als Allheilmittel/Push für die gute Laune verwendet wird, hier also gleich zwei musikalische Lichtblicke für die gebeutelte Welt da draußen ....



In diesem Video bereitet mir besonders der sehr lässige Gitarrist Vergnügen. Mal abgesehen von India Arie, die ihre Performance auf einmal nicht nur merklich steigert, sondern dann ihre Begeisterung auch kaum in den Griff kriegt. Schön anzusehen ...

Friday, November 6, 2009

Good for you!

2Während ich also diese 40 Minuten alleine verbrachte und auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand starrte, wurden die Wehen stärker und mir kamen erste (!) Zweifel: vielleicht war das Kind ja doch unterwegs? Kommt der Herzallerliebste zur rechten Zeit und bleibt der Herzallerliebste oder muss ich mich von ihm trennen, weil er die Nerven hatte, mich mit Wehen alleine im Krankenhaus hocken zu lassen? Solche und ähnlich tiefsinnige und bedeutungsschwangere Dinge gingen mir durch den Kopf als endlich der Mann wiederkam und die Hebamme auftauchte. Kaum war diese im Zimmer, blieben die Wehen aus.

"Aber", sagte Sie mit Blick auf den Ausdruck, "something is going on. Sie können hierbleiben." Sie übergab mich dann an das Geburtsteam, ich wurde in den Kreissaal geführt und augenblicklich hatte ich heftigste Wehen, ganz so, als hätte mir gerade jemand die Erlaubnis erteilt, mein Kind zu gebären. Die Uhr zeigte mittlerweile ungefähr 6 am Nachmittag an. Der Mann entschwand noch einmal kurz und ich stand noch auf meinen Füßen, da platzte auch schon die Fruchtblase (wem das jetzt alles zu bildlich wird, der sollte vielleicht nicht weiterlesen ;O) ). Ein phänomenales Gefühl, nie habe ich mich erleichterter gefühlt, nie war ich so überrascht, wo um Himmelswillen denn auf einmal soviel Wasser herkommt.

Es war gerade noch Zeit, mich in den Gebrauch des Lachgases einzuführen, dem ich zunächst etwas skeptisch gegenüberstand. Nach einigen tiefen Zügen sah ich meinen Mann an, grinste und meinte: "So habe ich mich seit dem Studium nicht mehr gefühlt. Wunderbar." Die nächsten drei Stunden verbrachte ich mit heftigsten Wehen im Lachgasrausch und in der wilden Entschlossenheit, dass das diesmal eine sehr kurze und vor allem möglichst schmerzfreie Geburt werden sollte. Amélies Geburt vom Vorjahr hatte ich eben noch nicht vergessen (obwohl die auch sehr vorbildlich ablief) und mein Bedarf nach einem ähnlich ermattenden Erlebnis hielt sich in Grenzen. Ich bin nun wirklich kein Weichei und kein Jammerlappen, aber wie man unter Presswehen noch irgendwas kontrollieren soll, ist mir auch nach Jonahs Geburt immer noch ein Rätsel.
Aus diesem Grunde wollte ich auch eine PDA, unbedingt. Die wollte ich bei Amélie schon, konnte sie aber nicht bekommen, weil sämtliche Anästhesisten Wichtigeres zu tun hatten und es dann zu spät war. Das sollte diesmal nicht passieren. Entsprechend flehte ich den Mann an, Druck zu machen, ich wollte einfach nicht tapfer, stark und toll sein. Auch diesmal ließ der Anästhesist auf sich warten, auch diesmal war Wichtigeres zu tun. Aber er kam dann doch und - ich weiß nicht, ob das in Deutschland auch so üblich ist- auf für mich schwedisch sehr höfliche Art und Weise stellte er sich erstmal in aller Form vor: "Hello, my name is Andreas .... (den Nachnamen hatte ich nicht verstanden) and I am the responsible anaethetist. I am here to provide you a epidural anesthesia, ... " In diesem Augenblick war ich wieder vollkommen klar und schon als er zur Tür hereinkam dachte ich: "Kein Wunder, dass das so lange gedauert hat, das ist ja ein Kerl." Als er sich dann vorstellte, war meine Geduld erschöpft: "Good for you but could you please do your job now?" Ich weiß auch noch, dass ich es als vollkommen unmöglich empfand, dass ich doch bitte meine Rückenmuskelatur entspannen sollte, damit er die Nadel einführen kann. Ich lag auf der Seite und dachte, dass sowas Blödes auch wirklich nur von einem Mann kommen konnte. Überhaupt, man fragte mich zwischendurch nach meiner Personennummer, natürlich, um zu sehen, ob ich geistig auch noch anwesend war. Für eine hier in Schweden aufgewachsene Person ist die Personennummer ja soetwas wie der zweite Name, aber für mich ... ? Ich muss derart entnervt-entgeistert geguckt haben, dass die Hebamme sich darauf verlagerte, mir die Nummer vorzulesen und sie von mir bestätigen zu lassen. Zu einer unschönen Szene kam es auch wegen des Lachgases. Mir sollte irgendetwas wahsinnig Bedeutungsvolles erklärt werden, leider war aber schon die nächste Wehe im Anmarsch. Ich stammelte noch etwas von keiner Zeit, Wehe, jetzt und dann sah ich mich genötigt, der Schwester die Atemmaske aus der Hand zu reißen, um wenigstens das Schlimmste abzuwenden.

Aber was für ein Gefühl, als die PDA dann wirkte. Ich war wieder Herr meiner selbst - fast jedenfalls. Und ich konnte kontrolliert pressen, ein Hochgefühl sondergleichen. Mit zwei Presswehen war er dann auch da, der kleine Mann, sah rot und schrumplig aus und schrie aus vollem Halse. 21:14 Uhr war es und dank der Anästhesie konnte ich die nächsten Stunden vollkommen entspannt und relativ frisch damit verbringen, meinen Sohn zu bewundern. Etwas, dass mir nach Amélies Geburt nicht gelungen war und das ich in dem Zusammenhang wohl immer bedauern werde.

Als ich nach den ersten Freudentränen und einer erfolgreichen Nachgeburt allerdings in das angespannte Gesicht der leitenden Hebamme sah, schämte ich mich und zwar ziemlich fürchterlich. Vier Hebammen hatten mir in diesen drei Stunden zur Seite gestanden und mir geholfen und mich ertragen. Meine Entschuldigung folgte auf den Fuß. Und obwohl die Hebamme natürlich sagte, dass dies ganz normal sei und sie schon schlimmeres gehört hätte, so entnahm ich dem entspannten Gesichtsausdruck, der sich augenblicklich einstellte, doch auch anderes.

Im Übrigen hatte der Mann während seiner vierzigminütigen Abwesenheit schnell Sachen zusammengeklaubt, die es mir im Krankenhaus so angenehm wie möglich machen sollten und so kam ich in den Genuss meines Lieblingsgetränks, von Schokolade und einigen netten Kleinigkeiten mehr.


Es ist alles in Ordnung!

Das war der von mir am häufigsten verwendete Satz genau heute vor einem Jahr. Bis fünf Uhr am Nachmittag wiederholte ich diesen Satz gebetsmühlenartig, wenn der Herzallerliebste mal wieder fragte, ob wir nicht doch vielleicht ins Krankenhaus? Schließlich sei doch Termin? Und ich hätte ja doch Wehen, so irgendwie? Aber warum, fragt sich der geneigte Leser hier, wollte die Frau bloß nicht ins Krankenhaus.

Im Juni letzten Jahres begannen wir in Schweden eine Wohnung zu suchen. Genauer in Stockholm. Eine Mietwohnung. So schwer, dachte ich, kann das ja nicht sein. Zwei, drei Monate und wir haben eine Wohnung. Muss ja erstmal nicht für alle Ewigkeit sein, mehr so was für den Einstieg. Einziger Haken: der Mann stand auf keiner der Listen mehr, wollte er vor fünf Jahren doch auswandern. Kann ja nicht so tragisch sein, denkt man sich da so im Allgemeinen. War es aber. Wir suchten und suchten und suchten und bekamen Angebote für Eigentumswohnungen. Wir suchten und suchten und suchten und allmählich wurde auch mir klar, dass der Mietmarkt in Stockholm eine Katastrophe ist, weil er völlig überreguliert ist und stark im Schrumpfen. Wer nicht seit 20 Jahren auf der offiziellen Liste der Stadt oder seit mindestens 2 Jahren auf einer Liste der Bauträger steht, hat praktisch keine Chance auf eine Mietwohnung erster Hand. Und wer vermietet schon zweiter Hand (also oft mit den eigenen, wertvollen Möbeln ausgestattet) an eine Familie mit bald zwei Kleinkindern und zwei Katzen?

So kam es, dass wir erst zum ersten November und über einige Abrowinkel eine Wohnung hatten. Beziehen konnten wir sie theoretisch am 3., allerdings mussten praktisch alle Räume erst noch gestrichen werden. So kam es, dass ich am 6. November, dem planmäßigen Geburtstermin, noch immer mit unserem bis dahin bescheidenen Wohnstand in der Gästewohnung in einer Wohnanlage saß, die wir dank der tatkräfitgen Unterstützung von sehr, sehr lieben Freunden auf fast unbegrenzte Zeit nutzen konnten. Und ich wollte alles, nur nicht ins Krankenhaus, bevor nicht die Wohnung fertig war. Wir hätten am 6. in die halbfertige Wohnung ziehen können oder zwei, drei Tage später in die fertig renovierte.

Irgendwann am Morgen hatte ich die ersten Wehen. Sehr schwach nur, aber eben Wehen. Sobald ich stand, kamen sie, saß ich, war nichts mehr zu spüren. Also saß ich fast den ganzen Tag auf einem Stuhl und sagte meinem sorgenvollen Mann, dass schon nichts sein. Das könnten auf keinen Fall richtige Wehen sein. Um 16 Uhr kam unsere geschätzte Freundin R. vorbei, um zu sehen, ob alles in Ordnung sei und weil der Mann trotz all meiner Einwände sie dann doch angerufen hatte, um nach Rat zu Fragen. Sie guckte sich das Drama kurz an und wetterte auf sehr sympathische Weise gleich los: "For Goodness sake, what are you doing here? You should have been in the hospital hours ago. Grab you bag, I get my car and we leave instantly." So ungefähr jedenfalls. Kurz darauf fand ich mich samt Mann, erstem Kind und Tasche auch schon im Auto wieder und untermalt von partymäßigem Gutelaune-RnB ging es durch den Nieselregen ab in Richtung Krankenhaus. Ich war immer noch der Überzeugung, dass die ganze Aktion vollkommen überflüssig war. Dort wurden wir vor dem Eingang abgesetzt und das Auto brauste mit meiner wie am Spieß schreienden Tochter in die schon dunkle Winternacht davon.

Ich wurde freundlich von einer sehr gelassenen und sehr warmherzigen Hebamme empfangen und zunächst mal an den Wehenschreiber gehängt. Der Mann rannte dann nochmal los, umirgendwas zu holen. Er brauchte 40 Minuten und in diesen 40 Minuten wurden meine Wehen stärker und ich wütender und wütender.

Fortsetzung folgt ...

Herzlichen Glückwunsch, kleiner Mann!


So sah er vor einem Jahr aus, der kleine Kerl!

Tuesday, November 3, 2009

Kreativblockade und deren Überwindung

Seit Tagen wälze ich gedanklich Ideen für den Blog. Und bleibe jedesmal im Ansatz stecken. Hier fällt mir kurz was lustiges auf, da passiert eine Kleinigkeit, dort ist ein Thema über das ich schon lange schreiben will ...
Vielleicht kurz in Stichpunkten:

- wir waren 2 Monate in Deutschland
- mein Vater wurde 70 und wir hatten aus diesem Anlass eine wunderbare Familienfeier
- Amélie ist Dank meiner Schwester Heike zum ersten Mal auf einem Pony geritten und hat das zunächst sehr gelassen genommen - erst zwei Tage später dämmerte ihr, was sie da "großartiges" geleistet hatte ;0)
- Amelie spricht jetzt zwar noch nicht grammatisch korrekt aber doch fließend und vor allem parallel Deutsch und Schwedisch
- Jonah hat sich von einem Baby fast zu einem Kleinkind entwickelt und läuft fast
- wir haben den Wechsel der Jahreszeiten in Deutschland erlebt
- wir waren in einer wunderschönen Spielgruppe im Wald (Bilder gibt es bei meiner Schwester, allerdings behauptet sie tatsächlich steif und fest nicht zu wissen, wie man Bilder versendet ... oh jeh! ;O) )
- wir waren in einer chaotischen Mutter-Kind-Turngruppe, deren Angebot wir aber trotzdem gerne genutzt haben
- ich habe die deutschen Wohnverhältnisse tatsächlich grundlegend ordnen können
- Amélie war zum ersten Mal mit Oma und Opa im Zirkus
- Amélie, Jonah und ich waren mit den Großeltern einige Zeit campen in deren Wohnwagen - sehr spannend besonders für Amélie und einfach schön und gemütlich
- Amélie hat Oma und Opa regelmäßig in deren Garten geholfen und ist mit Opa und dem Hund spazieren gegangen
- ich hatte unsere Katzen mal wieder um mich und hoffe, dass wir bald in eine größere Wohnung ziehen, damit wir sie endlich, endlich nach Schweden holen könne
- ich konnte einfach mal nichts tun und ausruhen
- ich hatte Geburtstag
- mein Herzallerliebster und ich hatten 5-jähriges (ein halbes Jahrzehnt, mir wird immer noch ganz schwindlig bei dem Gedanken!!)
- der Herzallerliebste hatte Geburtstag
- Amélie konnte mit meinem Patenkind Franziska spielen und ich mit meiner Schwester Eva Kaffee trinken (wenigstens ab und zu)
- wir sind zum ersten Mal nach Stockholm "heimgekehrt" und das hat sich richtig gut angefühlt

Schnell ist die Zeit vergangen und nun sind wir fast schon wieder zwei Wochen zurück. Amélie geht wieder in den Kindergarten und Jonah genießt das dadurch entstehende mehr an mütterlicher Aufmerksamkeit. Hier stehen auch noch einige Projekte an bis Weihnachten, unter Anderem auch eine grundlegende Umgestaltung der Wohnung hin zum besseren. Freitag aber wird Jonah erstmal ein Jahr alt und neben der schwierigen Frage, was er den nun als Geschenk bekommen soll, wollen wir wohl auch noch ein kleines, aber feines Kaffeetrinken organisieren.
Zu Amélies erstem Geburtstag hatten wir ja dank schönem Wetter und ausreichend Platz schon ein richtiges Fest veranstaltet, beides Umstände, die Jonah leider nicht einfordern kann. Kräftig gefeiert wird aber trotzdem, ist ja klar!!!