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Thursday, April 10, 2014

Der Frühling

... und ich, wir kommen beide nicht so richtig in die Gänge. Das heißt, heute scheint seit ungefähr fünf schrecklich verregneten Tagen endlich mal wieder die Sonne. Ergo: Blogeintrag.

Die Kinder schleppen sich auch so durch den Alltag, immer wieder ist mal jemand zuhause. Entweder wegen Fieber, starker Erkältung oder Magenproblemen. Aktuell: der ältestes Sohn (das zweite Kind). Und auch ansonsten schwimmen wir so ein bisschen im Niemandsland.

Der Herzallerliebste wartet auf eine Zusage/Absage für eine 4-wöchige Weiterbildung im Mai - in den USA. Ich bin im Hinblick auf das zukünftige Wohl dieser Familie unbedingt dafür, dass er geht, gleichzeitig plagt mich das große Grauen. Vier Wochen. Mit vier Kindern, allein bei dem Gedanken wird mir flau im Magen. Freundlicherweise kommen meine Eltern für fast zwei Wochen vorbei, das beruhigt ungemein.
Dann warten wir noch auf die Benachrichtigung, ob und wann es ein Aufnahmegespräch für die Wunschschule des ältesten Sohnes und der Tochter gibt. Unnötig zu erwähnen, dass es schultechnisch ja so nicht weitergehen kann. Langsam wird die Zeit aber knapp und ich habe schon wieder Magenzwicken - die werden uns doch nicht auch vergessen haben????
Dann steht Ostern an und gleichzeitig der Geburtstag der Tochter (am Ostersonntag!!!) .... und es mangelt zwar nicht an Ideen für beides, aber dieses Jahr bin ich GANZ SPÄT dran .... und kann mich auch nicht richtig motivieren. Muss jetzt aber gehen, die nächsten Tage. 

Es gibt so Tage, an denen wurschtele ich so vor mich hin und hoffe, dass endlich mal eine ganz dicke, fette gute Nachricht vorbeikommt. Es wäre mal wieder an der Zeit.

Friday, September 13, 2013

Freitag - Fredagsmys

Dieser Blogeintrag dient ausschließlich der Eigenmotivation. Sie können genau hier aufhören zu lesen. ;o)

Heute ist zwar Freitag, der 13. und angeblich damit ein Unglückstag, aber ich habe schon vor geraumer Zeit beschlossen, dass dieser Freitag entgegen seines schlechten Rufes zu den guten Tagen zählt, denn ich habe nicht nur die nächste Woche angemessen mit Arbeit gefüllt, was mich nach meiner fast zweijährigen Elternzeit, die nur im letzten Jahr 2 Monate kurzfristig unterbrochen wurde, mehr als freut. Nein, heute steht auch ein typisch schwedischer Freitag an, nämlich einer mit "Fredagsmys", was grob und ungelenk mit "Freitagsgemütlichkeit" übersetzt werden könnte. Es handelt sich dabei um eine Institution des schwedischen Familienlebens neueren Datums, wobei mir nicht ganz klar ist, ob dessen Erfindung auf die Kartoffelchips-Industrie oder aber auf die Hersteller von Tex-Mex-Gewürzmischungen und Tortillas zurückzuführen ist.

Denn schwedischer "Fredagsmys" geht so: Die erschöpfte Familie kehrt idealerweise statt um fünf Uhr Mittags schon um vier Uhr Mittags ins traute Heim zurück. Einer der anwesenden Erwachsenen hat es irgendwie geschafft, den Wocheneinkauf schon zu erledigen oder aber vorausplanend schon beim letzten Mal für die anstehende gemütliche Stunde eingekauft. Dann werden unter motivierter Beteiligung aller Anwesenden verschiedene Varianten der europäisierten mexikanischen Küche zubereitet/halbfertige Pizzen belegt und unter fröhlichem Gelächter in bester Laune verspeist. Wenn man diesen Programmpunkt abgehakt hat und das Geschirr mirakulös von alleine in der Spülmaschine verschwunden ist, dann sammelt sich die immer noch wahnsinnig gut gelaunte und jetzt auch auf Entspannung eingestellte Familie komplett auf dem Familiensofa im Wohnzimmer und schaut -gemeinsam und unter ganz viel aktiver Beteiligung!? - einen Familienfilm, bei dem natürlich Chips oder Popcorn unter viel Gelächter verdrückt werden. Das Trinken von Erfrischungsgetränken der ungesunden Art zählt in den offiziellen Werbeversionen nicht zu diesem Ritual. Wohl aber Bier!?! Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.
 Soweit die Vorstellungen der Werbeindustrie.

Bei uns ist heute tatsächlich die Zubereitung und das Verspeisen von Tortillas geplant und tatsächlich sind heute auch alle mal vor 5 zu Hause. Wenn ich es schaffe, gleich rechtzeitig los zu fahren, tatsächlich auch vor 4. Deshalb wollen wir es uns heute tatsächlich auch gemütlich machen, die letzten Wochen waren stressig, der Herzallerliebste viel unterwegs, ein ruhiger Freitagabend ist uns also willkommen. Das Filmschauen ersetzen wir vielleicht mit einem Spiel, grundsätzlich kann es nicht genug fernsehfreie Nachmittage/Abende geben. Chips gibts auch keine, vielleicht Nüsse, getrocknete Früchte, Popcorn ungezuckert oder ... mal sehen. Wobei wir keine Anti-Zucker-Fanatiker sind. Wir könnten aber etwas konsequenter werden, zugegeben.
Allerdings muss ich schnell noch ein bisschen aufräumen (ich habe bis eben gearbeitet) und dann noch ganz fix in den Supermarkt. Dafür brauchte ich zusätzlich Motivation. ... Hmmmm .....
Was soll man sagen, beim jetztigen Blick auf die Uhr habe ich es auf einmal fürchterlich eilig. In diesem Sinne: Fröhlicher Fredagsmys!!!

Monday, August 19, 2013

Erstens kommt es anders

... und zweitens als man denkt.

Was war ich mir sicher, dass unsere Tochter auf die Deutsche Schule gehen würde. So was von sicher. Irgendwann nach dem letzten Blog-Eintrag im April kam dann endlich der heiß-ersehnte Brief von der Schule. Selbstredend mit einer Absage. Im Sinne von: wie immer war die Nachfrage groß, leider konnten wir Ihrem Kind keinen Platz anbieten. Wir wünschen Ihnen alles Gute. Ich kochte, tobte und war verzweifelt. Ich hatte das eindeutige Gefühl, als Elternteil vollkommen versagt zu haben und meine Tochter im Stich gelassen zu haben. Nie, nie, nie würde dieses Kind, das neben Schwedisch ja eigentlich ziemlich gut Deutsch spricht und wenn es sein muss auch Englisch, also nie würde dieses Kind 100-% Zweisprachler werden. Kein doppelter Schulabschluss. Kein gemütlicher Altbau aus Backsteinen mit nur zwei Klassen pro Jahrgang. Alles ganz entsetzlich. Der Herzallerliebste blieb (schwedisch) pragmatisch und rief bei der Schule an. Warum man das Kind nicht angenommen hätte? Die Sekretärin kam mit unterschiedlichen Vorschlägen: zu kurz auf der Warteliste (seit 3 Jahren). Sprachkenntnisse nicht ausreichend (beim Vorstellungsbesuch vom Direktor gelobt für das nette zweisprachige Gespräch). Zu jung (nein, im April geboren). Ja, dann wüsste sie auch nicht so genau warum eigentlich. ..... Ob wir auf die Warteliste wollten (nein, wir waren sauer. Haben uns aber trotzdem auf die Warteliste setzen lassen. Eigentlich nur aus Prinzip. Doofes deutsches Schulsystem.).
Man muss mir meine etwas kindische Reaktion verzeihen. Ich selbst bin glücklich überlebendes Opfer des deutschen Schulsystems. Mit reiner Mädchenklasse, katholischem Gymnasium (damals noch mit wöchentlichem Schulgottesdienst (mit Anwesenheitspflicht) und übrigens einer fantastischen Nonne als Klassenlehrerin), Klassenwiederholung, Schulwechsel, Schulwechsel, usw. Bis zum bitteren Ende als mir die Institutssekretärin freudestrahlend mein MA-Zertifikat überreichte. ;0) Sie verstehen das gespannte Verhältnis, ja?

Mein nächster, sehr pragmatischer Gedanke war: Verflixt, dann eben doch auf eine kommunale Schule in der Heimatkommune. Wir sind schließlich immer noch in Schweden und auch wenn man den Spitzenplatz in der Schulbildung gerüchteweise an Finnen und Niederländer abgeben musste - sooooo schlimm kann das ja selbst in einer Kommune mit zweifelhaftem Ruf aber netten Einwohnern doch gar nicht sein. Ich begann mich genauer umzuhören, schließlich hatte ich ja drei Schulen als Pflichtwahl angegeben und das Ergebnis war .... katastrophal. Die Schule auf der das Kind angemeldet war. ist erstens groß (rund 1000 Schüler bis einschließlich Klasse 9), zweitens permanent personalmäßig unterbesetzt (die größeren Kinder sollen dann als Vorbilder für die kleinen fungieren) und insgesamt ist die Instandhaltung der Schulen in der gesamten Kommune eher .... lieblos (schmeichelhaft ausgedrückt). Mir war nicht mehr nur schlecht, mir war k...übel. Eine Schule in unserer Nähe wurde mir als wenigstens solide empfohlen. Also wurde das Kind dort panisch eingeschrieben. Kurz darauf statteten wir dieser Schule einen Besuch ab und wurden von einer sehr, sehr netten Lehrerin und Direktorin empfangen. Der Zustand der Gebäude war allerdings leicht gräuslich und trotz im letzten Jahr groß angekündigter Sanierungsmaßnahmen war offensichtlich noch gar nichts passiert. Die Schülerzahl war geringfügig besser und das Betreuungkonzept klang gut, bis wir erfuhren, dass für dieses Schuljahr 80 Kinder in der Nachmittagsbetreuung mit maximal 6 Lehrern angesetzt waren.... wenn dann alle 6 Lehrer gleichzeitig mal da wären, bedeutete dies ein Betreuungsverhältnis .... im Geiste hing ich über der Kloschüssel.

Mittlerweile hatte ich nämlich das Prinzip Vorschule verstanden: während der Unterricht im klassischen Sinne in diesem ersten Schuljahr, das hier bewusst mit Klasse 0 bezeichnet wird, nur einen Teil ausmacht (Rechnen und Zahlen bis 10, wenn individuell möglich erstes Lesen und etwas Schreiben, Sport, Hygiene) geht es darum, die Kinder anhand unterschiedlicher thematischer Aktivitäten an das Lernen und eigenständiges Arbeiten heranzuführen. Um Kinder auf diese Weise auf die Schule einzustimmen, braucht es eben Personal und das nicht nur in den 3, 4 Schulstunden Unterricht, sondern besonders gerade in den Betreuungszeiten davor und danach. Also fing ich an, mögliche Schulen in Stockholm anzurufen. Das 2007 ein geburtenstarker Jahrgang war, wusste ich ja schon. Manche waren empört, dass ich überhaupt einfach so anrief, man hatte alle Plätze gefüllt und musste viele andere Kinder abweisen, andere setzten uns auf Wartelisten mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten (die Warteliste der englisch-chinesich-schwedisch-sprachigen Montessorischule umfasst rund 5000 Kinder, wie man mir mitteilte ;o) ) und  eine andere  Schule erbot sofort einen Platz, was irgendwie auf nichts Gutes schließen lies. Eine kurze Recherche brachte eine mangelhafte Bewertung durch das Schulwerk zu Tage. Nach rund einer Woche bangen bekam ich dann eine freundliche E-Mail einer englisch-schwedisch-sprachigen Schule. Man hätte einen Platz, wir sollten uns bitte schnell melden. Ich antwortete umgehend und ein paar Tage später waren wir zum Gespräch in der Schule. Der Direktor wirkte kompetent und freundlich, das Schulkonzept gefiel uns und vor allem befand sich die Betreuung auf einem Niveau, das für Schweden als normal angesehen werden kann. 27 Kinder in einer Klasse (leider 2 mehr als mir lieb wären, aber ok) und drei Lehrer, davon ein Englisch-Lehrer, eine Schwedisch-Lehrerin und ein Vorschullehrer, die gemeinsam ihre Klasse von Morgens bis Mittags circa 3 Uhr durch den Tag begleiten, als Team. Mir ging es schlagartig wieder besser. Die Schülerschaft ist sehr international gemischt. Das Gebäude ist zwar auch ein etwas liebloser Betongbau, aber wenigstens anständig in Schuss gehalten und mit viel grün drumherum (auch wenn ganz unten eine Hauptverkehrsstraße entlangläuft so wirkt der Schulhof doch noch in bescheidenem Maße idyllisch).

Was mir spontan auch zusagte war die Bilingualität, da ich glaube, dass besonders unsere Tochter es leicht hat, Sprachen zu lernen und ich gerne dieses Talent fördern wollte. So kann sie nun ihr Englisch perfektionieren. Glaubt man dem aus Großbritannien stammenden Englischlehrer, so könnte sie in einigen Wochen vollständig flüssig im Englischen sein, was natürlich auf ihren Vorkenntnissen und der Tatsache beruht, dass wir zu hause täglich Englisch sprechen. Im Moment versuche ich noch den Muttersprachenunterricht organisiert zu bekommen, denn leider ist sie das einzige Kind mit Deutsch als Muttersprache an der Schule (wir hatten überlegt sie in den Hindi-Unterricht rein zu schmuggeln ;o) ) und theoretisch hätte sie Anspruch auf 5 Stunden pro Woche. Wenn es aber für dieses Halbjahr noch nicht klappen sollte, dann hoffentlich für das nächste, ich müsste sie dann nämlich an einem oder zwei Tagen noch an eine andere Schule bringen.

Seit Dienstag ist die Tochter also in der Schule und im Moment ist sie hochmotiviert. Mal sehen, wie lange das anhält. Jeden Morgen liefern wir sie zwischen 8 und 8:30 Uhr ab, sie kann dann noch in Ruhe frühstücken und um 9 beginnt der Unterricht. Abholen werde ich sie in Zukunft um circa 15 Uhr. Glücklicherweise liegt der Kindergarten auf der Strecke, sodass die Jungs alle mit ihr in einem Schwung gebracht und abgeholt werden können. Vorläufig heißt das für uns erstmal: Ende gut, alles gut.

Monday, February 18, 2013

Die Frage zuviel

Seit Wochen überlege ich, warum - bei allen ansonsten neutralen und freundlichen Reaktionen - mir die Frage: Seid Ihr sicher, dass das wirklich Euer letztes Kind ist? Nicht vielleicht doch noch ein Mädchen? und ähnliche Kommentare zuviel sind und mich ägern. Die Antwort ist vielgefächert.
Zum einen WOLLTEN wir 2 (zwei) bis 4 (vier) Kinder. Nicht mehr, vier war von Anfang an unsere OBERgrenze. Merke: es war geplant, man kann eine Großfamilie planen und bewusst aufbauen, auch mit Kindern mit geringem Altersabstand. Wir zählen uns zu den Glücklichen, bei denen das ohne Probleme einfach "von alleine" geklappt hat. Und merke: wir wollten nicht 4 bis unendlich Kinder. Sondern eben 4. Vier!

Zum anderen: Diese Frage unterstellt eine Art Maßlosigkeit, die mich persönlich irgendwie ärgert. Will heißen, andere Leute ärgert das vielleicht nicht, aber mich schon. Ich stelle ja bei anderen auch nicht in Frage, wieviele Haustiere sie sich anschaffen, wie oft sie in Urlaub fahren im Jahr, wie groß das Haus sein muss in dem sie leben, wieviel Autos für als notwendig befunden werden, wieviele Sommerhäuser sie haben, wie viel Paar Jeans oder Schuhe imsich im Kleiderschrank befinden  ... es geht mich schlicht nichts an. Jeder so wie er kann, es für richtig hält und will. Sind Sie sich sicher, dass ein Urlaub im Jahr genug ist? Ich frage Eltern mit einem Kind ja auch nicht: Da kommt aber bald noch ein zweites dazu, oder?

Zum dritten: Irgendwann in diesem Leben will ich auch mal wieder mit meinem Mann alleine sein. Über Erwachsenenthemen sprechen und zwar wann und wo es mir gefällt. Morgens ausschlafen können. Mit meinem Mann ausgehen können - LANGE. Und tausend andere Sachen. Möglichst bevor wir beide das Rentenalter erreicht haben. Denn mal ehrlich: die liebe Mehrheit meckert ja schon bei ein, zwei Kindern, dass der Aufwand ach so groß, die eigene Zeit so wenig und das eigenen Leben völlig in den HIntergrund getreten ist und alles so teuer ist, usw., usw. Und das oft mit unterstützender Familie in der Nähe oder einem perfekt eingerichteten Leben.

 Davon auszugehen, dass man, nur weil man 4 Kinder hat, diesbezüglich unendlich belastbar ist, ist auch irgendwie .... doof. Sorry, ist aber so. Ich schaffe 4 Kinder, ich liebe meine 4 Kinder, ich gebe für diese 4 Kinder gerne lange ohne zu meckern sämtlichen "Luxus" auf, wenn es sein muss. Aber bei 4 ist für mich Schluss. Endgültig.

Thursday, February 7, 2013

Total Wipe Out

Abgesehen vom gnadenlosen Alltagschaos hatten wir Besuch von einem Magendarmvirus. Pünktlich zum Magendarmvirus-Saisonhöhepunkt (mehrere Krankenhäuser im Raum Stockholm waren in den letzten Tagen wegen der vielen schweren Aktufälle überbelastet). Wir hatten Glück, das ganze hat uns nur wirklich zwei Tage lang und eine Nacht befallen (Montag/Dienstag), aber rückblickend war dieser Kurzbesuch mal wieder sehr beeindruckend. Montag-Nacht war hier eine Splatter-Party im Gange, die ihres gleichen sucht, halbstündlich gab es neue Opfer. Den ältesten Sohn hatte es am schwersten erwischt, nach jedem Schluck Wasser kamen unendliche Mengen Flüssigkeiten fontänenartig wieder aus ihm heraus, bis nachts um 3 ungefähr, dann war Ruhe. Dienstag waren wir mit dem Auffüllen des Flüssigkeitsanteils im Körper sämtlicher Familienmitglieder beschäftigt und gestern gab es noch immer Schonkost. Der Schweregrad der Krankheit in der Familie war unterschiedlich und wie immer hat der Mann tapfer bis als Letzter ausgehalten. Völlig unbehelligt scheint Sohn Nr. 2 das Ganze überwunden zu haben. Sicherheitshalber hatten wir ihn aber auch in  Quarantäne. Merke: Kinder erst wieder in den Kindergarten schicken, wenn sie mindestens 48 Stunden absolut symptomfrei sind. In schweren Fällen wird sogar empfohlen zu warten, bis alle in der Familie 48 Stunden symptomfrei sind. Ansonsten zieht man sich argen Unmut seiner Mitmenschen zu.

Heute jedenfalls bin ich damit beschäftigt die Auswirkungen dieses Totalausfalls zu beseitigen .... ein weiterer "verlorener" Tag. Obwohl ich natürlich froh bin, dass wir mit einer recht harmlosen Variante davongekommen sind. Immerhin habe ich hier auch noch einen 6 Monate alten Säugling (der sich einmal erbrochen hatte) .... Sohn Nr. 1 ist heute übrigens - nur zur Sicherheit - noch zuhause.

Monday, January 28, 2013

6 Monate





Ist er nicht süß, wenn er die gewünschte Aufmerksamkeit erhält. ;O)  Aber oh! - wenn es mal nicht so läuft, wie er sich das denkt. Oder er gar alleine auf dem Boden spielen soll. Am liebsten liegt er in seiner Wippe -  vermutlich wegen der besseren Aussicht - und wippt wie ein Wilder durch die Gegend.  Mit fünf Monaten hat er es einmal geschafft, sich mit viel Schwung aus der in Liegeposition befindlichen (!!! - weshalb die gestresste Mutter ihn auch nicht gleich gesichert hatte) Wippe zu katapultieren  .... außer einem großen Schreck aller Beteiligten und ein auf dem Bauch über den Boden rutschendes Baby ist aber nichts passiert. Sehr eigentümlich sah es übrigens aus, wie nach dem zunächst undefinierbaren, klatschenden Geräusch (wer denkt da auch schon ans Baby???), ein eigentlich noch fortbewegungsunfähiger kleiner Körper über den Boden glitt -

 Irgendwann, wenn die Nächte mal wieder ruhiger und ich ausgeschlafener bin, auch ein Bericht zu dem kleinen Kerl ...

Wednesday, January 16, 2013

Es wird Ernst





Jedenfalls zunächst einmal für uns Eltern. Die Anmeldungen und Kennenlerngespräche an den Schulen werden aktuell. Ja, ganz richtig, an den SchulEN. Zwar gibt es hier in Schweden natürlich kommunale Schulen, aber eben auch viele sogenannte Freischulen, also Schulen, die andere Träger als den Staat haben. Das vergrößert die Auswahl hier in Stockholm natürlich erheblich, den jedes Kind hat grundsätzlich das Recht auf freie Schulwahl, auch über Kommunengrenzen hinweg. Klingt prima, oder? Es hat natürlich aber auch einen Haken. Sämtliche Schulen (außer den kommunalen) haben ... na, wer weiß es? Wer erinnert sich noch an den Turnverein? Ja, genau, Wartelisten. So stehen unsere Kinder also schon seit ewigen Zeiten auf den Listen zweier Schulen in Stockholm selbst: einmal auf der Liste für die Deutsche Schule und auf der Liste für eine Musikschule. Damit sind wir etwas ehrgeiziger als die durchschnittlichen schwedischen Eltern, aber hängen den durchschnittlichen Stockholm-Eltern, die ihr Kind vorsorglich auf die Liste sämtlicher nur annähernd in Frage kommender Schulen setzen, längst hinterher. Trotzdem muss ich unser Töchterlein natürlich auch für die kommunalen Schulen in ihrer Heimatkommune anmelden, damit sie nach dem Sommer aber auf jeden Fall in die Grundschule eingeschult werden kann. Drei Möglichkeiten muss ich dort angeben. Dabei gibt es noch eine schwedische Besonderheit, die ich bisher nur halb erfasst habe. Die Kinder kommen mit 6 Jahren in einer Art Übergangsklasse, die die Umstellung vom Kindergarten in die Schule erleichtern soll, offiziell "Förskoleklass" genannt. Auch nach sämtlichen Erklärungsversuchen habe ich bisher nicht ganz verstanden, was genau der Unterschied zu einer normalen, ersten Grundschulklasse ist, aber bald ist ja der erste "Offene Tag", also die erste Informationsveranstaltung einer der Schulen, da wird mir das hoffentlich alles etwas klarer.
Derweil zittere und bibbere ich hier - schließlich muss die arme Tochter ja wieder für sämtliche Geschwister "testlaufen" - ist die Deutsche Schule das richtige? Oder doch lieber das schwedische Schulsystem, das genau das Gegenteil des Deutschen ist? Vielleicht doch noch für eine realistische Chance auf der (ziemlich anspruchsvollen) Musikschule kämpfen? Und wenn kommunale Grundschule, welche ist die beste? Oder doch noch eine englischsprachige, internationale Schule? Es gäbe da eine Möglichkeit, allerdings gegen Schulgeld .... (schließt die ansonsten eigentlich fantastisch klingende Schule aber fast ganz wieder aus - bei vier Kindern!).  So telefoniere und maile ich hier jetzt also schon seit Tagen vor mich hin und hoffe heiß und innig, das am Ende irgendwie das richtige Ergebnis rauskommt und unser Kind tatsächlich so ganz richtig lesen und schreiben lernt ...

Monday, September 3, 2012

WOW ...

die letzten Wochen im groben Überblick:

- der Sommer ist vorbei.... und mich plagt der Gedanke an den Herbst/Winter, die Dunkelheit und die Kälte
- schwedische Bücher gelesen, müssen im Blog vorgestellt werden
- zum ersten Mal Autofahren in Schweden - selbst in der Großstadt so entspannt!!!
- zum ersten Mal ein Hybrid gefahren - und gleich mal einen Klassiker abgehakt
- Kinderchaos hoch vier 
- zum ersten Mal wirklich grausame Nächte mit Kindern, die ab 3/4 Uhr morgens der Reihe nach wach
werden, wieder einschlafen, wach werden, nicht mehr schlafen
- 5 Wochen Sohn Nr. 3 - und er wächst und wächst und wächst
- letztes Kindergartenjahr der Tochter hat begonnen
- Sohn Nr. 1 ist jetzt eines der "großen Kinder"
- Nona, Bah-bop  und Aml  - Sprachentwicklung bei Sohn Nr. 2 läuft besser, aber er nuschelt noch sehr (süß ist es aber und auch noch nicht weiter bedenklich und der Sohn ist ein richtiger Strolch)
- was ich schon immer mal zu den Vornamen unserer Kinder sagen wollte 
- Überlegungen zum "Älterwerden" - auch ich bin ab übermorgen "um die 40" --------- uuuuuuuuuuaaaaaaaahhhh .... 

... und vieles mehr, hoffentlich ab morgen hier .... 

Wednesday, August 8, 2012

Geburtsbericht

Hm, mehr als zwei Wochen ist die Geburt jetzt her und dieses Mal habe ich das große Ereigniss und die damit verbundenen Schmerzen wirklich in rasender Geschwindigkeit fast schon wieder .. vergessen. Das mag vielleicht an dem Bewusstsein liegen, dass es diesmal ja auch tatsächlich das letzte Mal war. Oder dann doch an der Routine??? Wobei Routine eindeutig nicht der richtige Begriff ist. Insgesamt kann ich wohl auch behaupten, dass ich diese Geburt körperlich extrem gut weggesteckt habe und ich hege den Verdacht, dass das auch mit der Jahreszeit zu tun hat. Im Sommer fühlt man sich einfach besser, auch wenn dem vielleicht gar nicht so ist!?!?!
Der kleinste aller kleinen Männer hat sich mit der Geburt extra viel Zeit gelassen. Der berechnet Geburtstermin war am 9. Juli und wir hatten uns darauf eingestellt, dass er so +/- vier, fünf Tage dann auf die Welt käme. Ich war die Wochen zuvor schon sehr behebig und dachte daher auch nicht, dass es viel länger dauern könnte. Aber Säuglinge haben ja bekanntlich ihren eigenen Kopf, und so mussten wir ganze 6 Tage länger warten, bis neben einem harten Bauch überhaupt einmal etwas passierte. Dienstag, den 17. Juli hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sich bald etwas tun könnte. Ein paar Wehen hier, ein paar Wehen dort und dann wieder ... GAR NICHTS. Dafür einen kleinen Mann, der für das Schwimmfinale der Olympiade trainierte - mindestens. Es zappelte und rumorte in meinem Bauch, als wäre ich im 8. Monat schwanger. Mittwochs dann das gleiche. Hier ein paar Wehen, dort ein paar Schmerzen und viel Gezappel. Naja, dachte ich, vielleicht am Donnerstag?
Als Samstag immer noch kein weiterer Fortschritt zu verzeichnen war, begann ich mir Sorgen zu machen. Und ich hatte (ganz ohne Übertreibung), so eine Ahnung. Also riefen wir im Krankenhaus an und baten, für einen Check-up vorbeikommen zu dürfen. Wir wurden von einer ganz besonders gelassenen Hebamme empfangen und mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie nervös ich wirklich war. Das Kind bewegte sich zwar und Wehen hatte ich auch, nur so richtig in Gang kommen wollte nichts. Die Hebamme untersuchte mich und versicherte mir, dass alles ganz normal aussähe und ihrer Einschätzung nach das Kind in den nächsten 24 bis 36 Stunden kommen würde. Wir sollten doch einfach ein bisschen nachhelfen. Ich war erleichtert, denn irgendwie dachte ich, dass der kleine Mann bei dem Gezappel vielleicht doch die Nabelschnur um den Hals hätte? Das war mehr ein bestimmtes Gefühl als ein klarer Gedanke, aber die Sorge konnte ich nicht ganz abschütteln.
Sonntags hatte ich dann endlich so etwas wie regelmäßige Wehen. Ich wartete bis ich mir sicher war, dann fuhren wir ins Krankenhaus. War dort am Tag zuvor noch alles leer und ruhig, war die Geburtstation an diesem Sonntag fast voll und wir bekamen den letzten freien Kreißsaal. Die Hebamme wirkte angespannt und gestresst und ich sah vor meinem geistigen Auge die Geburt schon im Desaster enden. Diesmal war wirklich alles ganz anders. Ich hing am Wehenschreiber und war immer noch nicht davon überzeugt, dass es jetzt wirklich soweit sein sollte. Es fühlte sich einfach nicht so an. Ich hatte in aller Freundlichkeit auf eine Rückenmarksbetäubung bestanden und zum ersten Mal war es mir möglich, mit dem Anästhesisten freundliche Worte zu wechseln. Dann musste ich wieder warten, Hüften kreisen, hin und herlaufen und hoffen, dass ich mich nicht geirrt hatte. Die Hebamme erschien irgendwann wieder. Sie war die offensichtlich etwas anstrengendere Betreuung einer Erstgebärenden los geworden (Kind da!) und damit auch gleich etwas gelassener. Sie öffnete die Fruchtblase und blieb im Zimmer, um auf die Presswehen zu warten. Der kleine Mann war derweil immer noch nicht so richtig von seiner Aufgabe überzeugt, der Muttermund immer noch nicht richtig offen und überhaupt. Ich hing mental immer noch in der Luft.
Gleichzeitig mit zunehmenden Wehen ließ die Rückenmarksbetäubung nach. Das merkte ich zwar, versäumte ich aber zu erwähnen, dummerweise. Als mir dann endlich klar wurde, dass ich das mit der Rückenmarksbetäubung vielleicht doch lieber gleich hätte sagen sollen, war die Geburt auch schon im vollen Gange. Ich war wie immer bei dieser Gelegenheit lauthals - and not very ladylike - am Fluchen, nur um mich gleich danach bei der Hebamme und der nun anwesenden Krankenschwester wieder zu entschuldigen. Obwohl ich Presswehen übelster Sorte hatte, bat ich die Hebamme nachzusehen, wie weit die Geburt fortgeschritten war. Auch hier hatte mein Gefühl mich nicht getäuscht. Der kleine Mann "hing fest" - an einer Kante des Muttermundes, wie die Hebamme sich ausdrückte. Also wurde wieder mal mit der Hand nachgeholfen, was mich jetzt nicht unbedingt glücklicher machte und sehr an die Geburt meiner Tochter erinnerte. Es gibt so einen Moment während einer Geburt, da hat man das Gefühl, dass außer den Schmerzen alles andere zum Halten gekommen ist. Es geht nicht wirklich weiter vor und zurück nun schon gar nicht mehr. Ehrlich, ich wollte nur noch weg. Meine Sachen packen und nach Hause gehen. Sollten die doch das Kind alleine auf die Welt bringen. Irgendwann in dieser sehr intensiven Phase steckte noch die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und fragte, ob sie jetzt übernehmen solle. Ich starrte die Frau wütend an, ich war versucht ihr meine gesamte Frustration entgegen zu schleudern und hörte den Mann der Hebamme mit einem Räuspern erklären, dass ich wohl lieber wollte, dass sie die Geburt mit mir zu Ende bringe. Dann wurde ich wütend. Ich brüllte in etwa: "Genug, ich will nur noch das dieses Kind jetzt endlich RAUS kommt. RAUS, RAUS, RAUS." Die Hebamme überging diesen leicht psychopathischen Anfall professionell und begann mir kurze, aber sehr präzise Anweisungen zu geben. Mir gelang es endlich (nach 3 Geburten!!!) diese anzunehmen, zu verstehen und auszuführen. Als der kleine Mann schon fast das Licht der Welt erblickt hatte, gebot die Hebamme Einhalt. Mitten in einer Presswehe. Ich starrte auf den Kopf meines Kindes und dachte: "Warum alles in der Welt DAS jetzt?" - Schmerzvoller ging es eigentlich nicht mehr.
Dann durfte ich mit der nächsten Presswehe endlich den kleinen Mann zur Welt bringen und mit einer unglaublich schnellen und geschickten Drehung des Kindes entwand die Hebamme den kleinen Mann der Nabelschnur, die sich ganz richtig um seinen Hals gelegt hatte. Mir entfuhr ein "Ich wusste es!". Sekundenlang passierte nichts, die Hebamme wurde bleich und stammelte: "Er ist ein bisschen müde von der Geburt, ich muss ihn raus bringen. Papa bitte mitkommen." Und sie rannte. Ich war nicht schockiert, ich hatte verstanden, sah Hebamme und den Herzallerliebsten nach draußen eilen und dachte und fühlte erstmal nichts. Nach einer Minute begann ich mir Sorgen zu machen. Der kleine Mann würde mich jetzt doch nicht im Stich lassen? Schließlich hatten wir das Schiff bis hierhin geschaukelt, das Schlimmste vermieden, er würde jetzt ja wohl nicht einfach schlapp machen? Ich wollte bei  meinem Kind sein, jetzt. Wieder steckte die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und diesmal erwies sie sich als Engel mit guter Botschaft. Sie sah meine besorgte Miene und sagte: "Keine Sorge, er brüllt die ganze Station zusammen."
Ich konnte also in Ruhe warten, bis Mann und Sohn wieder in den Kreißsaal kamen. Dort verbrachten wir noch drei Stunden, in der ersten Zeit nach der Geburt fühlte ich mich sehr schlapp. Dann kam ich auf mein Zimmer (das Krankenhaus bietet ein Patientenhotel an, man bekommt ein bequemes Einzelzimmer mit Bad und Fernsehen, die Betreuung wird von Stationshebammen übernommen). Die erste Nacht war immer noch schmerzvoll, die Nachwehen fühlten sich auch nicht anders an als die Geburtswehen und ich bekam nur sehr wenig Schlaf, dafür aber eine gesunde Dosis Schmerzmittel. Aber der kleinste aller kleinen Männer in dieser Familie war da, er war gesund und es war endlich mal ein Kind, dass gleich nach der Geburt ein bisschen aussah wie Mama, da waren der große Mann und ich uns einig.

Geburtsdaten: 22. Juli 2012, 21:23 Uhr
Geburtsgewicht: 3.550 g
Größe: 51 cm

Monday, August 6, 2012

Reif für die Insel

Normalerweise würde ich das ja nie zugeben, aber nach den letzten fünf Tagen bin ich wirklich reif für die Insel. Dabei ist es ganz egal, welche Insel. ;o) 
Gestern war ich mit allen vier Kindern im Park (Spielplatz, Kletterbereich, Planschbecken). Erfreulicherweise kam die Nachbarstochter samt kleinem Bruder und ich lief einer Bekannten samt Tochter über den Weg. Ohne diese spontane Verstärkungstruppe hätte ich nämlich mindestens ein Kind verloren, wäre ein anderes im Planschbecken ertrunken und ein drittes vermutlich vom Klettergerüst gestürzt und hätte sich mindestens einen Knochen gebrochen. Nummer 4 wäre derweil auf der Picknickdecke verhungert. Oder aber ich hätte eines der Kinder einfach im Park vergessen. 
Das ist auch so eine Sache, die man jedesmal wieder vergisst. Von eins auf zwei war eine Umstellung, von zwei auf drei war eine Umstellung und bedurfte der Gewöhnung und ja, von drei auf vier ist es auch wieder eine Umstellung. Diesmal musste ich wirklich abzählen (!!!), ob ich denn auch alle Kinder im Blick und somit halbwegs unter Kontrolle hatte. Das sorgte zwischendurch auch für viel Gelächter, aber gestern abend war ich wirklich fertig. 
Erschwerend kommt hinzu, dass ich den Kleinsten im Moment nur in der Bauchtrage habe. Wir haben uns nochmal zum Kauf eines Doppelwagens extra für die zwei Kleinen entschlossen. Modell steht auch schon fest, dieses wird aber in den nächsten Wochen "verbessert" und da wir den Wagen in ein, zwei Jahren wieder verkaufen wollen, warten wir also auf die Einführung des verbesserten Modells. Das erwies sich gestern als suboptimal. 
Aber beim nächsten Mal wird es bestimmt schon einfacher und jetzt kommt auch erstmal der Mann wieder zurück. Diese Woche steht dann noch die Lösung verschiedener anderer organisatorischer Herausforderungen auf dem Plan. Man darf gespannt sein. 

Friday, August 3, 2012

Desaster

Sie wollten schon immer mal wissen, wie es hier so ist, wenn alles schief geht? Bitte schön.

Gestern der Tag fing bemerkenswert reibungslos an. Alles war in bester Ordnung bis ich das BVC (Barnavårdscentral) nach einer schnellen Kontrolle von Sohn Nr. 3 (also Kind Nr. 4) verließ (alles perfekt) und mich allmählich auf den Weg machen wollte, um die anderen Kinder abzuholen. Mit Babytrage vor dem Bauch wollte ich nur kurz noch eine verspätete Mittags- und Verschnaufpause auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten im Einkaufszentrum einlegen. Und vergaß mein Handy. Was ich natürlich erst bemerkte, als ich im Bus zum Kindergarten saß. Nicht nur befiehl mich Panik, dass jemand tatsächlich auf die Idee kommen könnte, mein mehr als lädiert aussehendes, waaaaahnsinnig aktuelles und mit Passcode gesichertes Ei-Dingens 3S mit nach Hause zu nehmen, nein, da waren ja auch sämtliche wichtigen Telefonnummern, Musik und Bilder gespeichert. 

Also blieb mir nur eines, mit übermüdeten Kindergartenkindern wieder zurück ins Zentrum. Dort lief ich einer alten Bekannten über den Weg. Eigentlich hätte ich mich sehr über diese Begegnung gefreut, wir hatten uns vor gut 1,5 Jahren nämlich leider aus den Augen verloren, wenn Sohn Nr. 2 (also Kind Nr.3) nicht schon die Busfahrt brüllend verbracht hätte und Sohn Nr. 1 (also Kind Nr. 2) nicht seine Schwester (also Kind Nr. 1) als Punching-Bag / Trommel missbraucht hätte, während ich versuchte soziale Konversation zu betreiben und gleichzeitig mein Handy wieder aufzutreiben. Die Bekannte war freundlich und half, an der Peinlichkeit der Situation änderte das aber wenig. Die Tochter wechselte währenddessen in ihrer Rolle als leidendes, passives Opfer und aktiver Straftäterin. Nach einigem hin und her erwischte ich die zuständigen Wächter (Beobachtung am Rande: die sahen sogar mal vernünftig aus, also sowohl auf ihren Beruf bezogen als auch für den privaten Beobachter) und mir wurde freundlich mitgeteilt, das Handy befände sich in einem Café. (Gute Nachricht). Im Café erfuhr ich, dass das Handy mit einer Mitarbeiterin nach Hause gereist sei. (Schlechte Nachricht). Ich müsste am nächsten Tag zurückkommen. Erleichtert und gleichzeitig etwas genervt ging es also mit der quengeligen Bande nach Hause. Dort sollte uns Fertigpizza (meine Kochpläne hatte ich derweil aufgrund der Notlage über Bord geschmissen) und ein gemeinsames Spiel den Abend versüßen. Ich kam nach Hause und das Baby musste gestillt werden. Dann hielt das Baby keine Ruhe. Derweil wurde Sohn Nr. 2 unruhig, weil das Baby so oft bei Mama war und er selbst Hunger hatte. Sohn Nr. 1 fing an zu klagen, dass er jetzt Pizza wolle und gemeinsam schmissen Sohn Nr. 2 und Sohn Nr. 1 die Karten für ein Spiel durch die Gegend, bzw. falteten diese sorgfältig in der Mitte. Alles unter freudiger Ermunterung durch die große Schwester, die das furchtbar amüsant fand. Irgendwie schaffte ich es zum Ofen. Ich schaltete den Ofen an, schob die Pizzen rein - und zwei Sekunden später war der Strom weg. Ich erschrak. Überprüfte den Sicherungskasten (alle Sicherungen waren okay). Begann zu schwitzen. Was mir blieb, um die Situation zu retten, waren 30 Minuten Batteriezeit auf meinem Laptop, die noch vorhandene mobile Internetverbindung und Skype. Alles andere war ja tot (blöde Telefonleitungen über Internet aber auch). Und mein Handy weg. Muss man noch erwähnen, dass meine Nerven ohnehin schon angegriffen waren?

Also zuerst den Mann informiert. Dann den Stromanbieter angerufen. Dann herausgefunden, dass es ein Fehler in der Wohnung sein muss. Dann versucht die Nummer für den Elektriker-Notdienst aufzutreiben (mittlerweile war es ja dann schon so 19-20 Uhr). Wieder den Sicherungskasten geprüft, festgestellt, dass es die Erdung war. Strom wieder angeschaltet, Strom fiel wieder aus, eine Sicherung raus. Wieder geprüft und versucht. Erdung blockiert. Unsicherheit. Was tun? Derweil brüllten alle vier Kinder. Zwei, weil soviel Hektik war, und zwei, weil sie mir panisch durch die Wohnung hinterher liefen und im zwei Sekunden Takt: "Wann ist der Ofen wieder an, Mama?" zu vernehmen war. 5-jährigen Variante: "Wieso funktioniert der Ofen denn jetzt nicht mehr, Mama?". Ganz großes Kino, Sohn Nr.1: "Ist die Pizza jetzt bald fertig?" Derweil schwanden die Batterien. Und meine noch verbleibenden Nerven. Gerade, als ich eine doofe Telefonnummer gefunden hatte, die brauchbar aussah, starb auch das Laptop den Tod aufgrund von Strommangel. Mir platzte der Kragen. Die Kinder waren unglücklich. Der Abend war dahin. Wir haben die Stimmung mit viel Kerzenlicht und Butterbroten und Milchreis etwas "sanieren" können, aber als ich heute morgen aufwachte, den Sicherungskasten nochmal prüfte, die Erdung nochmal umlegte und der Strom wieder anging und ich fein säuberlich die Telefonnummer des zuständigen 24/7 verfügbaren Elektrikers NEBEN dem Sicherungskasten fand, kam ich mir nicht nur richtig doof vor, ich habe es auch herzlich verflucht, dass der Mann nicht da war. - Ja, genau so ist das manchmal hier!

PS.: Der Elektriker muss natürlich trotzdem kommen, denn ohne Grund unterbricht die Erdung den Stromkreislauf ja nicht.

Thursday, August 2, 2012

Leihgabe



OUPS - falsches Kind ;O)
Ein ganz klein bisschen besonders stolz sind wir auf diese Leihgabe. Die Mutter eines Jugendfreundes des Mannes hat uns freundlicherweise diese sich seit mehr als 100 Jahren im Familienbesitz befindliche (und Gott-sei-Dank) sehr stabile Wiege zur Verfügung gestellt. Nicht nur fühle ich mich alleine durch diese Tatsache sehr geehrt, die Wiege passt perfekt in unser Wohnzimmer, wo mir dringend ein sicherer Platz für das kleine Menschlein gefehlt hat.  Uns wird dies alles noch mit dem Wissen versüßt, dass zumindest zwei namhafte schwedische Persönlichkeiten in dieser Wiege ruhten. Ihres Zeichens die großzügige "Spenderin" Ulla, eines der ersten schwedischen Topmodells in den 60ern und ihr Sohn, Nachkömmling eines bekannten amerikanischen Musikers. (Da ich Name-Dropping selbst ziemlich blöd finde, belasse ich es jetzt einfach mal bei diesen etwas wagen Angaben.)Vielleicht nutzt es ja was ... ;O)


Wednesday, August 1, 2012

Einsam - Zweisam

Zum ersten Mal seit rund 4,5 Wochen bin ich heute mal wieder alleine zu Hause. Wenn man von der schlafenden und friedlichen Präsenz unseres Neuzuganges mal absieht. Ein sehr komisches Gefühl auf alle Fälle. Die Zeit mit meiner Mutter und meiner Nichte war fantastisch. Es war richtig schön mal wieder geballte familiäre weibliche Gesellschaft zu haben. Im Falle meiner Mutter hatten wir schöne lange Gespräche, meine Mutter hat mit vielen Kleinigkeiten im Haushalt ausgeholfen und so zu einem reibungslosen Tagesablauf beigetragen. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut das Hand-in-Hand-Arbeiten ohne groß kommunizieren zu müssen mit den Frauen aus meiner Familie klappt. Meine Nichte hat sich mehrheitlich der Kinder angenommen und auch wir hatten viele lange, schöne Gespräche und haben teilweise Tränen gelacht. Unsere Unternehmungen haben sich, aufgrund des unpraktischen Schwangerschaftsbauches und den Rückenproblemen meiner Mutter, meist auf die nähere Umgebung beschränkt, waren aber trotzdem schön. Leider hat sich der kleinste aller Männer sehr lange Zeit gelassen, sodass meine Mutter wieder in Deutschland war, als er geboren wurde. Der Abschied von beiden viel mir ohnehin schwer, wer weiß, wann ich das nächste Mal in den Genuss so vertrauter, harmonischer und vor allem weiblicher Gesellschaft komme (Wink mit dem Zaunpfahl an meine beiden Schwestern - bitte kommen! ;o) ).
Jetzt sitzt der Mann wieder im Auto auf dem Weg nach Öland, wo sich seine neue Geschäftstätigkeit befindet.  Aus logistischen und praktischen Gründen können die Kinder und ich - anders als geplant - noch nicht mitfahren und so sind heute "die Großen" im Kindergarten. Mir graut es ziemlich vor heute Nacht, da zwar eigentlich die Einbindung des neuesten Familienmitgliedes gut klappt ... aber wenn alle gleichzeitig aufwachen ... schauder .... oder auch nur die zwei Jüngsten .... dann wird es wohl doch ziemlich stressig und laut. Wir haben die Nachbarn aber vorsichtshalber schon mal gewarnt ...

Monday, July 9, 2012

Nichts ...

... gar nichts tut sich bisher am berechneten Entbindungstermin. Dafür hatte ich ein schöne Woche mit meiner Mutter und meiner Nichte bisher, wenn auch alles im Zeitlupentempo vonstatten geht. Ansonsten lassen wir uns mal überraschen, was die nächsten Tage bringen (oder nicht):

Thursday, July 5, 2012

Unheimlich

Heute gerade wurde mir ein bisschen schlecht. Irgendwie hatte ich mich durch die letzte Woche geschleppt, das Wochenende mit den Kindern alleine habe ich auch (gut sogar, wir hatten es richtig nett) überstanden, Montag dann kamen meine Mutter und meine Nichte und heute dann (geschlagene 3 Tage vor dem berechneten Entbindungstermin) habe ich die Krankenhaustasche gepackt. Und vermutlich das erste Mal wirklich über die Geburt nachgedacht. Man könnte jetzt meinen, dass man nach 3 Mal eine gewisse Routine hat ... weiß, was auf einen zu kommt ... einen nichts mehr schrecken kann ... man gelassen ist ... aber: weit gefehlt. Ich habe ehrlich ein bisschen ... die Hosen voll??? Ich hoffe nur, dass alles gut geht.
Außerdem ist es mir sehr unheimlich, dass dieses Mal irgendwie alles ... vorbereitet ist? Die Babywäsche liegt frisch gewaschen und geordnet im Schrank, alle Wäscheberge sind abgearbeitet, die Wohnung ist sauber und ordentlich, die Kinder in guten Händen, einzig der Herzallerliebste muss morgen noch wiederkommen ... wenn ich da an die Geburt von Sohn Nr. 1 denke (Mitten im Umzug) oder von Sohn Nr. 2 (nicht so richtig klar, wer auf die anderen Kinder aufpasst und wie Sohn Nr. 1 zu beruhigen war und überhaupt, die ganze Logistik war eine ganz andere) ... also irgendwie ... macht mich das nervös. Einzig durchalten bis der Herzallerliebste hier ist, muss ich noch. Denn alleine ins Krankenhaus -NO WAY. Das Gemecker muss er sich schon anhören. Mindestens.

Thursday, June 21, 2012

Erfolgreich

Als erfolgreich kann man die "Einschulung" in den "Kindergarten" des bisher Jüngsten bezeichnen. Nach einer dreitägigen Einschulungsphase mit meiner Anwesenheit, war er nun gestern und heute schon alleine mit seinen Geschwistern im Kindergarten bzw. in der Förskola/Dagis. Ein wenig schmerzt es schon, wenn das Kind beim Abschied so gar nicht die Arme nach einem ausstreckt und einfach zufrieden davon watschelt, und es ist auch eigentümlich, wenn man für mehrere Minuten im Garten des Kindergartens steht und der junge Mann einfach gar nicht merkt, dass die MAMA!, Lebensmittelpunkt und Zentrum all seines Tun und Strebens, gekommen ist, um ihn abzuholen...... HUST. Nein, gemeckert wird eigentlich nur wenn der BABA! sich aus dem Staub macht. Tja, so ist das, als Mutter ist man halt einfach selbstverständlich.
Aber Scherz beiseite, der kleine Mann scheint sich sehr wohl in seiner neuen Umgebung zu fühlen und bisher macht ihm die Trennung von den Eltern nicht viel aus (kommt vermutlich noch). Die großen Geschwister schauen wohl auch öfter nach ihm und ansonsten beschäftigt er sich laut Erzieherin den ganzen Tag wunderbar, findet immer wieder etwas zu tun, ist zufrieden und vergnügt. Auch gegessen wird gut (aha???) und so bestätigt sich einerseits, was ich mir gedacht habe, aber andererseits ist es mir irgendwie auch unheimlich. Positive Auswirkungen zuhause: der kleine Mann beginnt tatsächlich mehr zu sprechen und gibt sich mehr Mühe, deutlicher zu sprechen. Ich wusste ja, dass er eigentlich könnte, wenn er wollte, aber irgendwie schien er bisher nicht viel Anlass zu sehen, von der beliebten und etwas diktatorischen Kommunikationsweise mit ausgestreckter Hand und "DA!" abzuweichen. Negative Auswirkung: Babysitz ist blöd, also sitzt er jetzt ohne Babybügel auf dem Kinderstuhl - und zappelt beim Essen gewaltig rum oder er unternimmt gleich ganze Klettertouren über Stühle und unter Tische. Anziehen und Windelwechseln sind blöd, also wird geschrien und getreten, dass sich die Balken biegen. Überhaupt alles, was irgendwie den Forscherdrang bzw. eigenen Willen einschränkt, ist blöd und Protest wird mit kräftigem, sehr zornigem Gebrülle kundgetan. Ich gehe davon aus, dass auch diese Phase (irgendwann) vorübergeht und genieße derweil die drei Wochen alltägliche Kinderfreiheit (siehe vorheriger Post). Wenn dann das Baby da ist, dann wird einem das Gebrülle des Kleinsten aller Kleinen hier niedlich vorkommen und gar nicht so fürchterlich, denn schließlich hat man ja den direkten Vergleich zu einem 1,5-jährigen, einem 3,5-jährigen und dem rethorisch schon recht ausgefeilten Rumgemosere einer 5-jährigen.

Sunday, June 10, 2012

My kick-ass daughter


Heute war es endlich so weit, das Töchterlein war zum ersten Mal beim Training. Thai-Boxen, um genau zu sein. Warum wir das Kind mit fünf Jahren "einfach so" ins Thai-Boxen schicken, hat mehrere Gründe. Der Onkel, dem der zugehörige Club gehört, hat ihr das Training zum Geburtstag geschenkt. Kampfsport ist eine Familienangelegenheit, sozusagen. Der Onkel ist ein ausgezeichneter und bekannter Thai-Boxer und der Herr Papa ist, nun, sehr bescheiden, aber Kampfsportler durch und durch. Deshalb war es für uns auch nie eine Frage, dass die Kinder - wenn interessiert - auch einmal die eine oder andere Kampfsportart kennen lernen und eben auch trainieren würden. Schließlich habe ich selbst mit dem Mann als Trainer (oder besser: Sensei) in Brasilien kräftig und mit großer Freude trainiert. Von klein auf wissen sie, dass es sich hierbei um einen Sport handelt und dass man niemanden einfach so schlagen darf. Ich hätte die Tochter ja gerne zum Turnen geschickt, aber hier einen Turnverein aufzutreiben ... sie steht mit 2000 anderen hoffnungsvollen Kindern auf einer Warteliste für den einzigen (Elite-)Verein hier in der Gegend. So hatte ich mir das dann doch nicht vorgestellt, weder mit der Liste noch mit der Elite, normales Turnen ohne Liste hätte es vollkommen getan. Der Tanzkurs in der Kulturskolan war nett, entwickelte sich aber überhaupt nicht weiter und das Kind wollte gerne richtig Tanzen, also auch Stretchübungen machen, an der Stange stehen, usw. Es gibt natürlich die Ballettakademie in der Stadt, aber hier haben wir wieder zwei Probleme: Akademie = teuer, sehr teuer, und in der Innenstadt - ich mit drei (bald vier) Kindern alleine ... öhm. Im nahe gelegenen Fitnessstudio gibt es noch ein Tanzangebot für Kinder, das wird es im Herbst dann wohl gemeinsam mit der Nachbartochter werden. Ach ja, womit wir massenhaft bedacht wurden, sind Einladungen zu den diversen Fußballclubs in der Gegend. Nun ist Fußball bei uns auch eine große Sache (brasilianische Wurzeln, Vater selbst mal aktiver Spieler, usw.) nur: das interessiert die Tochter überhaupt nicht. Den Sohn, der beidfüßig drauflos kickt und im Kindergarten gerne mehrere Stunden Fußball spielend im Freien verbringt, schon eher. Nächstes Jahr im Herbst dann also, wenn er fünf wird. Denn unter fünf Jahren ein vernünftiges Sportangebot zu finden scheint hier - wie oben beschrieben - eher etwas schwierig. Da lobe ich mir doch das deutsche Vereinswesen mit seinen vielen Angeboten.
Die Tochter aber war stolz, denn Kampfsport findet sie trotz starker Tendenz zur Farbe Rosa und allen Dingen "weiblich" dann doch gut  ... ;O)

Thursday, May 31, 2012

5 Wochen und 4 Tage

Genau 5 Wochen und 4 Tage sind es noch ... bis zum Geburtstermin. :O)
Ja, ganz richtig gelesen, Geburtstermin! Nr. 4 ist in großen Schritten im Anmarsch und ich ziemlich fertig.
Wochenlang habe ich überlegt, wie ich die Katze am besten aus dem Sack lasse, aber heute muss es einfach raus, so ganz direkt. Die ganze Schwangerschaft ist eine etwas wilde Geschichte, an Weihnachten wunderte ich mich über morgendliche Übelkeit und dachte mir nix weiter, an Sylvester habe ich noch "kräftig" Alkohol getrunken und dachte mir nix weiter, den aufgeblähten Magen im Januar nahm ich als erstes Anzeichen einer unkontrollierten Gewichtszunahme und dachte mir nix weiter, im Februar dann begann ich mir Sorgen über meine eigentümlichen Magenbeschwerden zu machen und fing langsam an nervös zu werden. Ich rannte panisch zum Hausarzt und machte einen Termin aus, da ich schon an ein Magengeschwür glaubte. (Ja, ich war davor tatsächlich schon drei Mal erfolgreich schwanger und habe das immer sofort gemerkt). Wissen Sie, wann mir wirklich "Übles" schwante? Als man mir den Blutdruck maß und dieser bei 50/90 lag ... so niedrig ist mein ohnehin niedriger Blutdruck nur, wenn, ja, wenn, genau - ich schwanger bin. Kreidebleich ging ich nach Hause und führte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Herzallerliebsten. Es half alles nicht, ein Test musste her. Test gemacht: positiv. Schockzustand bei mir, Freude beim Herzallerliebsten.
Panisch beim Gynäkologen angerufen, ich konnte ja unmöglich weiter als in der 12. Woche sein??? Der Ultraschall zeigte dann: 18. Woche, das war Anfang März. Ich starrte die Ärztin ungläubig an. Und war glücklich: kein Magengeschwür,  wenigstens. Die Schwangerschaft war auch schon fast zur Hälfte rum, ein mir sehr angenehmer Gedanke.  Aber ein viertes Kind, so bald???? Nicht, das wir die Option vollkommen ausgeschlossen hätten, im Gegenteil. Nur, so ein bis zwei Jahre wollten wir (ich) ja eigentlich schon noch warten. Aus praktischen Gründen selbstredend und weil wir uns nicht hundert Prozent sicher waren, ob wir das schaffen. Aber da war die Natur schneller als wir, und ja, wir haben auch noch andere Hobbies und einen sehr schönen Fernseher haben wir auch.
Aber ich musste das erst Mal verdauen. Erstmal verdauen, dass man eine Schwangerschaft tatsächlich so lange verdrängen kann (nicht, dass ich es für unmöglich gehalten hätte, aber ich???). Verdauen, dass ich bald wieder durch die Gegend rolle und dann bald ein viertes Kind das Chaos noch etwas chaotischer macht als es ohnehin schon ist. Außerdem fragte ich mich schon, wie reagieren Freunde und Familie in Deutschland? Positiv, negativ, freudig, entrüstet, besorgt? Vier Kinder sind in Deutschland ja alles andere als an der Tagesordnung. Hier in Schweden zwar auch nicht, aber zumindest ist vielen Leuten der Gedanke nicht ganz fremd. Und - ich weiß, ich wiederhole mich -Schweden und die Höflichkeit. In 90 % der Fälle erfährt man nie, ob andere das nun gut oder schlecht finden. Die Leute lächeln höflich und freundlich und sagen "Glückwunsch" und damit ist die Sache dann auch erledigt. Alles andere ist Privatangelegenheit und steht damit nicht zur Debatte. Was war ich dankbar.
Lange habe ich überlegt, was wohl der große Plan hinter dieser vierten Schwangerschaft war. Nun ja. Ich komme selbst aus einer Familie mit 3, ich kenne eine Menge Leute, die 3 Geschwister waren und irgendwie ist 3 dann doch eine ungerade Zahl. Einer ist immer ein bisschen mehr allein, ein bisschen mehr gesandwicht, ein bisschen mehr außen vor, als die anderen zwei. Und ich sehe es ja bei unseren Drei, sie lieben und sie schlagen sich, ganz so, wie es bei Geschwistern im gesunden Maße sein soll. Aber meist muss der Kleine den Großen hinterherrennen, wird er doch wie der "Kleine" Behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen) und so wirklich mithalten kann er dann doch nicht. Irgendwie hat das als Anreiz wohl gereicht.
Wir freuen uns auf alle Fälle auf unseren kleinen Jungen, die Kinder wollen ständig, dass er jetzt doch endlich mal raus kommen soll. Das Gute ist auch: ich habe keine Angst vor mehr Chaos, mehr Arbeit, sondern glaube, dass das so gesehen kaum mehr auffällt. Und vier ist doch eine schöne, gerade Zahl. Harmonisch. Damit ist es dann ja auch gut. Mein Fortpflanzungstrieb ist jedenfalls vollkommen gestillt. :O)

Monday, May 28, 2012

Was bisher geschah ...

Nachdem ich jetzt wochenlang abgetaucht war, fragt sich der geneigte Leser natürlich, was denn hier los war. Einiges, kann ich Ihnen versichern, einiges. Und einiges habe ich bisher wohlweislich sogar ... VERSCHWIEGEN ...
So im Allgemeinen:
- eine ziemlich lange Phase Winter/Vorfrühling/Winter/bisschen mehr Frühling/Winter/endlich Frühling. Wer das wie ich jetzt drei Mal mitgemacht hat, diese eigentlich langen Winter, ob nun mit oder ohne Schnee, der will allmählich wieder in südlichere Gefilde (Äquatornähe ist erwünscht). Wenigstens im Winter. Im Sommer ist Schweden dann nämlich so schön, dass man gar nicht weg will und einzig schrecklich ist nur der Gedanke an den nächsten Winter, der einen permanent plagt. Als ich das neulich meiner Nachbarin erzählte, meinte die nur, ich sei schon richtig schwedisch geworden.
- der jüngste Sohn hat sich vom Baby zum Kleinkind entwickelt und so langsam fängt er auch mal an zu sprechen, was für unsere Kinder die Quasselstrippen ja bisher recht spät ist. Er fängt an sich für fein-motorische Bewegungen und Bücher zu interessieren. Eine Weile war ich da fast schon besorgt, wie sich zeigt, aber ohne Grund. Auch die Sache mit der Geduld hat sich wesentlich verbessert, aber nur bei Sachen, die er sich selbst ausgesucht hat, alles andere ist uninteressant und wird energisch zur Seite gewischt.
- der mittlere Sohn kam eines schönes Morgens aus seinem Zimmer geschlurft, schaute mich an und sagte: "Mama, heute will ich keine Windel anziehen." Gottlob und Halleluja, darauf hatte ich seit seinem 3. Geburtstag sehnlichst gewartet, auch wenn es nur noch Pipi-Windeln waren. Aber seit dem ist er trocken. Gewachsen ist er auch und Riesen-Füße hat er bekommen, quasi über Nacht. Die Trotzphase, die er zwischenzeitlich noch durchgemacht hat, lasse ich jetzt mal außen vor.
- Ostern war schön. Ein Familien-Erholungswochenende, nachdem der Herzallerliebste wochenlang viel unterwegs war
- die Tochter feierte ihren 5. Geburtstag. Ausgiebig. Kurz mit uns, dann mit Freundinnen und schlussendlich nochmal im Kindergarten. Alles zog sich irgendwie über ein Wochenende und ich habe einen ordentlichen Back-Marathon hingelegt. Das Kind hatte Monate vorher schon exakte Pläne für diesen für sie offensichtlich unglaublich wichtigen Geburtstag ausgearbeitet und weil wir hier ohne erweiterte Familie auskommen müssen, fühlten wir uns irgendwie verpflichtet, dem auch gerecht zu werden. Nächstes Jahr dann wieder in etwas kleiner, aber das Kind war glücklich und das war das schönste an der ganzen Sache.
- die Tochter hat ihren ersten Zahn verloren. Zu meinem großen Schock. Tagelang lief sie herum und sagte, sie hätte einen Wackelzahn. Ich (die ich den ersten Zahn mit 7 oder 8 verloren habe) hielt das für so unwahrscheinlich, dass ich noch nicht mal auf die Idee kam, nachzusehen, ob die Behauptung den wahr ist.  Dann stand sie auf einmal da, mit Blut im Mund und Zahn in der Hand (so ungefähr jedenfalls). Als ich feststellte, dass es sich um denselben Zahn handelte, den sie mit zarten fünf Monaten zuerst bekommen hatte, erwischte mich eine Welle mütterlicher Sentimentalität und mir stiegen tatsächlich die Tränen in die Augen. So groß ist mein Mädchen schon.
- irgendwie schafften wir es mitten im Chaos für zwei Tage auf eine Insel zu fliehen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war sonnig und trocken und die Kinder genossen es, einfach mal ohne auf Autos achten zu müssen durch die Gegend rennen zu können. Wir schwammen, aßen gut, schliefen viel und waren viel im Freien, haben im Sand gebuddelt und Steine gesammelt, alles ganz ohne Motorenlärm und mit permanentem Blick aufs Meers - so schön.
- der Mann und ich fingen schon im letzten Jahr an, mit einem guten Freund eine neue Geschäftsidee zu entwickeln. Das ganze lässt sich gut an, hat uns aber die letzten zwei drei Monate besonders beschäftigt und jetzt ist die Firma bald vollständig von den Behörden zugelassen und dann können wir unsere Tätigkeit aufnehmen. Solange aber fällt das Projekt noch unter "geheim".
- für den Herzallerliebsten ergaben sich berufliche Veränderungen, erst zum besseren und dann zurück auf alles-wie-immer, was uns irgendwie ziemlich gebeutelt hat, vor allem wegen der Abstimmung von Arbeitszeit und Familienleben. Wenn ich demnächst wieder Wochenende nach Wochenende alleine mit drei Kleinkindern verbringen muss, gebe ich mir die Kugel.
- Morgen lasse ich dann die Katze aus dem Sack. Aber bis dahin müssen Sie sich noch gedulden. ;O)

Wednesday, July 13, 2011

Kapazitätsgrenze

Ich bin diesmal per Billig-Airline nach Deutschland geflogen und trotz starker Vorurteile meinerseits war es sogar eine recht angenehme Erfahrung. Man reichte mir hilfreich die Hände, beim Einsteigen, beim Setzen, beim zur Toilette gehen (versuchen Sie das mal mit zwei Kleinkindern und einem Baby, spannend).

Hinterher beschlich mich aber ein fürchterlicher Verdacht: vielleicht sah ich ja einfach auch so furchtbar mitleiderregend aus, dass man gar nicht anders konnte, als mir zu helfen? Ich, bepackt mit Windeltasche und Handtasche, sowie einem Handgepäckstück, zwei Kleinkindern und irgendwie noch einem Baby auf dem Arm???

(Meine Schwester behauptet allerdings, ich hätte ganz entspannt ausgesehen.)

Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo im Reich des Unergründlichen, denn ich für mich habe so im Stillen beschlossen, dass es dann mit zwei wilden kleinen Kerlen und einer Prinzessin in Ausbildung genug ist. Also auf alle Fälle was das Fliegen anbelangt.