Thursday, May 31, 2012

5 Wochen und 4 Tage

Genau 5 Wochen und 4 Tage sind es noch ... bis zum Geburtstermin. :O)
Ja, ganz richtig gelesen, Geburtstermin! Nr. 4 ist in großen Schritten im Anmarsch und ich ziemlich fertig.
Wochenlang habe ich überlegt, wie ich die Katze am besten aus dem Sack lasse, aber heute muss es einfach raus, so ganz direkt. Die ganze Schwangerschaft ist eine etwas wilde Geschichte, an Weihnachten wunderte ich mich über morgendliche Übelkeit und dachte mir nix weiter, an Sylvester habe ich noch "kräftig" Alkohol getrunken und dachte mir nix weiter, den aufgeblähten Magen im Januar nahm ich als erstes Anzeichen einer unkontrollierten Gewichtszunahme und dachte mir nix weiter, im Februar dann begann ich mir Sorgen über meine eigentümlichen Magenbeschwerden zu machen und fing langsam an nervös zu werden. Ich rannte panisch zum Hausarzt und machte einen Termin aus, da ich schon an ein Magengeschwür glaubte. (Ja, ich war davor tatsächlich schon drei Mal erfolgreich schwanger und habe das immer sofort gemerkt). Wissen Sie, wann mir wirklich "Übles" schwante? Als man mir den Blutdruck maß und dieser bei 50/90 lag ... so niedrig ist mein ohnehin niedriger Blutdruck nur, wenn, ja, wenn, genau - ich schwanger bin. Kreidebleich ging ich nach Hause und führte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Herzallerliebsten. Es half alles nicht, ein Test musste her. Test gemacht: positiv. Schockzustand bei mir, Freude beim Herzallerliebsten.
Panisch beim Gynäkologen angerufen, ich konnte ja unmöglich weiter als in der 12. Woche sein??? Der Ultraschall zeigte dann: 18. Woche, das war Anfang März. Ich starrte die Ärztin ungläubig an. Und war glücklich: kein Magengeschwür,  wenigstens. Die Schwangerschaft war auch schon fast zur Hälfte rum, ein mir sehr angenehmer Gedanke.  Aber ein viertes Kind, so bald???? Nicht, das wir die Option vollkommen ausgeschlossen hätten, im Gegenteil. Nur, so ein bis zwei Jahre wollten wir (ich) ja eigentlich schon noch warten. Aus praktischen Gründen selbstredend und weil wir uns nicht hundert Prozent sicher waren, ob wir das schaffen. Aber da war die Natur schneller als wir, und ja, wir haben auch noch andere Hobbies und einen sehr schönen Fernseher haben wir auch.
Aber ich musste das erst Mal verdauen. Erstmal verdauen, dass man eine Schwangerschaft tatsächlich so lange verdrängen kann (nicht, dass ich es für unmöglich gehalten hätte, aber ich???). Verdauen, dass ich bald wieder durch die Gegend rolle und dann bald ein viertes Kind das Chaos noch etwas chaotischer macht als es ohnehin schon ist. Außerdem fragte ich mich schon, wie reagieren Freunde und Familie in Deutschland? Positiv, negativ, freudig, entrüstet, besorgt? Vier Kinder sind in Deutschland ja alles andere als an der Tagesordnung. Hier in Schweden zwar auch nicht, aber zumindest ist vielen Leuten der Gedanke nicht ganz fremd. Und - ich weiß, ich wiederhole mich -Schweden und die Höflichkeit. In 90 % der Fälle erfährt man nie, ob andere das nun gut oder schlecht finden. Die Leute lächeln höflich und freundlich und sagen "Glückwunsch" und damit ist die Sache dann auch erledigt. Alles andere ist Privatangelegenheit und steht damit nicht zur Debatte. Was war ich dankbar.
Lange habe ich überlegt, was wohl der große Plan hinter dieser vierten Schwangerschaft war. Nun ja. Ich komme selbst aus einer Familie mit 3, ich kenne eine Menge Leute, die 3 Geschwister waren und irgendwie ist 3 dann doch eine ungerade Zahl. Einer ist immer ein bisschen mehr allein, ein bisschen mehr gesandwicht, ein bisschen mehr außen vor, als die anderen zwei. Und ich sehe es ja bei unseren Drei, sie lieben und sie schlagen sich, ganz so, wie es bei Geschwistern im gesunden Maße sein soll. Aber meist muss der Kleine den Großen hinterherrennen, wird er doch wie der "Kleine" Behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen) und so wirklich mithalten kann er dann doch nicht. Irgendwie hat das als Anreiz wohl gereicht.
Wir freuen uns auf alle Fälle auf unseren kleinen Jungen, die Kinder wollen ständig, dass er jetzt doch endlich mal raus kommen soll. Das Gute ist auch: ich habe keine Angst vor mehr Chaos, mehr Arbeit, sondern glaube, dass das so gesehen kaum mehr auffällt. Und vier ist doch eine schöne, gerade Zahl. Harmonisch. Damit ist es dann ja auch gut. Mein Fortpflanzungstrieb ist jedenfalls vollkommen gestillt. :O)

Monday, May 28, 2012

Was bisher geschah ...

Nachdem ich jetzt wochenlang abgetaucht war, fragt sich der geneigte Leser natürlich, was denn hier los war. Einiges, kann ich Ihnen versichern, einiges. Und einiges habe ich bisher wohlweislich sogar ... VERSCHWIEGEN ...
So im Allgemeinen:
- eine ziemlich lange Phase Winter/Vorfrühling/Winter/bisschen mehr Frühling/Winter/endlich Frühling. Wer das wie ich jetzt drei Mal mitgemacht hat, diese eigentlich langen Winter, ob nun mit oder ohne Schnee, der will allmählich wieder in südlichere Gefilde (Äquatornähe ist erwünscht). Wenigstens im Winter. Im Sommer ist Schweden dann nämlich so schön, dass man gar nicht weg will und einzig schrecklich ist nur der Gedanke an den nächsten Winter, der einen permanent plagt. Als ich das neulich meiner Nachbarin erzählte, meinte die nur, ich sei schon richtig schwedisch geworden.
- der jüngste Sohn hat sich vom Baby zum Kleinkind entwickelt und so langsam fängt er auch mal an zu sprechen, was für unsere Kinder die Quasselstrippen ja bisher recht spät ist. Er fängt an sich für fein-motorische Bewegungen und Bücher zu interessieren. Eine Weile war ich da fast schon besorgt, wie sich zeigt, aber ohne Grund. Auch die Sache mit der Geduld hat sich wesentlich verbessert, aber nur bei Sachen, die er sich selbst ausgesucht hat, alles andere ist uninteressant und wird energisch zur Seite gewischt.
- der mittlere Sohn kam eines schönes Morgens aus seinem Zimmer geschlurft, schaute mich an und sagte: "Mama, heute will ich keine Windel anziehen." Gottlob und Halleluja, darauf hatte ich seit seinem 3. Geburtstag sehnlichst gewartet, auch wenn es nur noch Pipi-Windeln waren. Aber seit dem ist er trocken. Gewachsen ist er auch und Riesen-Füße hat er bekommen, quasi über Nacht. Die Trotzphase, die er zwischenzeitlich noch durchgemacht hat, lasse ich jetzt mal außen vor.
- Ostern war schön. Ein Familien-Erholungswochenende, nachdem der Herzallerliebste wochenlang viel unterwegs war
- die Tochter feierte ihren 5. Geburtstag. Ausgiebig. Kurz mit uns, dann mit Freundinnen und schlussendlich nochmal im Kindergarten. Alles zog sich irgendwie über ein Wochenende und ich habe einen ordentlichen Back-Marathon hingelegt. Das Kind hatte Monate vorher schon exakte Pläne für diesen für sie offensichtlich unglaublich wichtigen Geburtstag ausgearbeitet und weil wir hier ohne erweiterte Familie auskommen müssen, fühlten wir uns irgendwie verpflichtet, dem auch gerecht zu werden. Nächstes Jahr dann wieder in etwas kleiner, aber das Kind war glücklich und das war das schönste an der ganzen Sache.
- die Tochter hat ihren ersten Zahn verloren. Zu meinem großen Schock. Tagelang lief sie herum und sagte, sie hätte einen Wackelzahn. Ich (die ich den ersten Zahn mit 7 oder 8 verloren habe) hielt das für so unwahrscheinlich, dass ich noch nicht mal auf die Idee kam, nachzusehen, ob die Behauptung den wahr ist.  Dann stand sie auf einmal da, mit Blut im Mund und Zahn in der Hand (so ungefähr jedenfalls). Als ich feststellte, dass es sich um denselben Zahn handelte, den sie mit zarten fünf Monaten zuerst bekommen hatte, erwischte mich eine Welle mütterlicher Sentimentalität und mir stiegen tatsächlich die Tränen in die Augen. So groß ist mein Mädchen schon.
- irgendwie schafften wir es mitten im Chaos für zwei Tage auf eine Insel zu fliehen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war sonnig und trocken und die Kinder genossen es, einfach mal ohne auf Autos achten zu müssen durch die Gegend rennen zu können. Wir schwammen, aßen gut, schliefen viel und waren viel im Freien, haben im Sand gebuddelt und Steine gesammelt, alles ganz ohne Motorenlärm und mit permanentem Blick aufs Meers - so schön.
- der Mann und ich fingen schon im letzten Jahr an, mit einem guten Freund eine neue Geschäftsidee zu entwickeln. Das ganze lässt sich gut an, hat uns aber die letzten zwei drei Monate besonders beschäftigt und jetzt ist die Firma bald vollständig von den Behörden zugelassen und dann können wir unsere Tätigkeit aufnehmen. Solange aber fällt das Projekt noch unter "geheim".
- für den Herzallerliebsten ergaben sich berufliche Veränderungen, erst zum besseren und dann zurück auf alles-wie-immer, was uns irgendwie ziemlich gebeutelt hat, vor allem wegen der Abstimmung von Arbeitszeit und Familienleben. Wenn ich demnächst wieder Wochenende nach Wochenende alleine mit drei Kleinkindern verbringen muss, gebe ich mir die Kugel.
- Morgen lasse ich dann die Katze aus dem Sack. Aber bis dahin müssen Sie sich noch gedulden. ;O)

Sunday, May 27, 2012

Hellseherische Fähigkeiten

Und ich wollte meinen "Fehler" im vorherigen Eintrag heute noch korrigieren und "den Gewinnersong des Melodifestivalen" schreiben. Ist jetzt ja nicht mehr nötig .Wir hatten einen spannenden Abend hier und fanden doch einige Teilnehmer mehr als nur Schweden beeindruckend. Unter anderem Serbien, Litauen, Italien, Mazedonien, alles gute, solide Künstler, die sich wenige Patzer erlaubten und gute Musik machten, ja selbst die Sängerin aus Aserbaidschan gewann unseren Respekt (was ich von der Gewinnernummr aus dem Vorjahr nun nicht behaupten konnte). Allerdings war ich fast ein bisschen gerührt, als Loreen es tatsächlich schaffte, ihr Lied ebenfalls ohne Fehler und mit Tanzeinlage zu präsentieren - bei so einem Live-Auftritt weiß man ja nie, die Akustik, ein schlechter Techniker, da kann ein Sänger leicht mal einen Ton oder zwei verpatzen. Ich verrate jetzt auch nicht, dass der Herzallerliebste Schweden-Fahne schwenkend vor dem Fernseher herum gehüpft ist ... ;O) (fragen Sie nicht, wie das bei uns ist, wenn wir Fußball gucken ... )

P.S.: Den deutschen Beitrag fanden wir auch nicht schlecht (nicht das es heißt, ich würde mein Heimatland verschmähen): eine solide Ballade, eingängig, sehr süßer Sänger mit Dackelblick und Mützchen. Nur habe ich mich bei der Gelegenheit gefragt, warum die Deutschen ihre Kandidaten nicht wenigstens einem anständigen Stimmtraining unterziehen, da hätte man doch noch was raus holen können (und somit vermutlich auch mehr Punkte)????

P.P.S.: Den kleinen Seitenhieb von Anke Engelke während der Punktvergabe fand ich auch sehr schön, deutsche Direktheit bester Manier ... hat mir gefallen. Und der schwedische Kommentator hat es bei uns mit zwei bösen Witzchen über die lebenslustigen älteren (Party-)Damen aus Russland verschätzt, das kam fast ein bisschen anti-russisch rüber, um nicht vom mangelnden Respekt fürs Alter anzufangen, so gar nicht schwedisch-höflich. Aber am Ende war ja dann doch alles gut ... in dem Sinne: Gute Nacht!!!

Friday, May 25, 2012

Erklärungsversuche

Wir starten gleich mal passend zum jetzigen Wochenende mit einem Artikel auf CNN durch, der den (so gar nicht von Baseball, American Football, American Idol, American Icehockey, American-irgendwas besessenen  ;O) ) Amerikanern versucht das Phänomen "Melodifestivalen" und "Eurovision Song Contest" näher zu bringen. 

Melodifestivalen: Sweden's not-so-guilty Eurovision pleasure


Ich habe es dieses Jahr ja gar nicht verfolgt, aber, wie sich das gehört, sind wir hier in der Familie ganz für den diesjährigen Gewinnersong. Mein Gehirn wurde mal wieder mit Dauerbeschallung in die richtige Richtung manipuliert.  Yep, so läuft das hier bei uns. Selbst der Jüngste kann "ababababa-hab" mitsingen... Was ich der Dame aber zugute halten muss: sie macht wirklich ihr eigenes Ding und dazu gehört eben auch die erst mal etwas skurril anmutende Free Dance-Einlage. Sie schafft es dabei tatsächlich auch noch die richtigen Töne zutreffen, was zumindest für Stimm- und Körperbeherrschung spricht. Wer nicht weiß, wovon ich rede, dem sei hiermit geholfen:



Wiederbelebungsversuche

Nach Wochen des Schweigens, des Ignorierens, des heimlichen im Web surfen ohne Spuren (also Kommentare o.ä.) zu hinterlassen, wird jetzt die Wiederbelebungsphase eingeläutet. Irgendwann mal schaffe ich es, ganz bestimmt, in diesem Blog so 2 bis 3 Mal die Woche zu posten. Ich weiß es einfach. ;O)