Ja, ganz richtig gelesen, Geburtstermin! Nr. 4 ist in großen Schritten im Anmarsch
Wochenlang habe ich überlegt, wie ich die Katze am besten aus dem Sack lasse, aber heute muss es einfach raus, so ganz direkt. Die ganze Schwangerschaft ist eine etwas wilde Geschichte, an Weihnachten wunderte ich mich über morgendliche Übelkeit und dachte mir nix weiter, an Sylvester habe ich noch "kräftig" Alkohol getrunken und dachte mir nix weiter, den aufgeblähten Magen im Januar nahm ich als erstes Anzeichen einer unkontrollierten Gewichtszunahme und dachte mir nix weiter, im Februar dann begann ich mir Sorgen über meine eigentümlichen Magenbeschwerden zu machen und fing langsam an nervös zu werden. Ich rannte panisch zum Hausarzt und machte einen Termin aus, da ich schon an ein Magengeschwür glaubte. (Ja, ich war davor tatsächlich schon drei Mal erfolgreich schwanger und habe das immer sofort gemerkt). Wissen Sie, wann mir wirklich "Übles" schwante? Als man mir den Blutdruck maß und dieser bei 50/90 lag ... so niedrig ist mein ohnehin niedriger Blutdruck nur, wenn, ja, wenn, genau - ich schwanger bin. Kreidebleich ging ich nach Hause und führte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Herzallerliebsten. Es half alles nicht, ein Test musste her. Test gemacht: positiv. Schockzustand bei mir, Freude beim Herzallerliebsten.
Panisch beim Gynäkologen angerufen, ich konnte ja unmöglich weiter als in der 12. Woche sein??? Der Ultraschall zeigte dann: 18. Woche, das war Anfang März. Ich starrte die Ärztin ungläubig an. Und war glücklich: kein Magengeschwür, wenigstens. Die Schwangerschaft war auch schon fast zur Hälfte rum, ein mir sehr angenehmer Gedanke. Aber ein viertes Kind, so bald???? Nicht, das wir die Option vollkommen ausgeschlossen hätten, im Gegenteil. Nur, so ein bis zwei Jahre wollten wir (ich) ja eigentlich schon noch warten. Aus praktischen Gründen selbstredend und weil wir uns nicht hundert Prozent sicher waren, ob wir das schaffen. Aber da war die Natur schneller als wir, und ja, wir haben auch noch andere Hobbies und einen sehr schönen Fernseher haben wir auch.
Aber ich musste das erst Mal verdauen. Erstmal verdauen, dass man eine Schwangerschaft tatsächlich so lange verdrängen kann (nicht, dass ich es für unmöglich gehalten hätte, aber ich???). Verdauen, dass ich bald wieder durch die Gegend rolle und dann bald ein viertes Kind das Chaos noch etwas chaotischer macht als es ohnehin schon ist. Außerdem fragte ich mich schon, wie reagieren Freunde und Familie in Deutschland? Positiv, negativ, freudig, entrüstet, besorgt? Vier Kinder sind in Deutschland ja alles andere als an der Tagesordnung. Hier in Schweden zwar auch nicht, aber zumindest ist vielen Leuten der Gedanke nicht ganz fremd. Und - ich weiß, ich wiederhole mich -Schweden und die Höflichkeit. In 90 % der Fälle erfährt man nie, ob andere das nun gut oder schlecht finden. Die Leute lächeln höflich und freundlich und sagen "Glückwunsch" und damit ist die Sache dann auch erledigt. Alles andere ist Privatangelegenheit und steht damit nicht zur Debatte. Was war ich dankbar.
Lange habe ich überlegt, was wohl der große Plan hinter dieser vierten Schwangerschaft war. Nun ja. Ich komme selbst aus einer Familie mit 3, ich kenne eine Menge Leute, die 3 Geschwister waren und irgendwie ist 3 dann doch eine ungerade Zahl. Einer ist immer ein bisschen mehr allein, ein bisschen mehr gesandwicht, ein bisschen mehr außen vor, als die anderen zwei. Und ich sehe es ja bei unseren Drei, sie lieben und sie schlagen sich, ganz so, wie es bei Geschwistern im gesunden Maße sein soll. Aber meist muss der Kleine den Großen hinterherrennen, wird er doch wie der "Kleine" Behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen) und so wirklich mithalten kann er dann doch nicht. Irgendwie hat das als Anreiz wohl gereicht.
Wir freuen uns auf alle Fälle auf unseren kleinen Jungen, die Kinder wollen ständig, dass er jetzt doch endlich mal raus kommen soll. Das Gute ist auch: ich habe keine Angst vor mehr Chaos, mehr Arbeit, sondern glaube, dass das so gesehen kaum mehr auffällt. Und vier ist doch eine schöne, gerade Zahl. Harmonisch. Damit ist es dann ja auch gut. Mein Fortpflanzungstrieb ist jedenfalls vollkommen gestillt. :O)
7 comments:
Dann sage ich auch mal "Herzlichen Glückwunsch".
Entschuldige die Bemerkung, aber das man einen Schwangerschaft so lange verdrängen kann, erschließt sich mir immer noch nicht. Es gibt doch ein sicheres Zeichen: ausbleibende Regel. Wie verdrängt man das?
Ich traue mich das jetzt mal zu fragen, weil ich es mir absolut nicht vorstellen kann.
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Hallo Sigrid!
Danke für die Glückwünsche. :O) Die ausbleibende Regel habe ich auf die Tatsache geschoben, dass ich ja noch gestillt habe, und zwar mal mehr und mal weniger, je nach dem, wie der aktuelle Bedarf nach echter Kost des kleinen Mannes war. Wer frühzeitig einen Verdacht schöpfte, war der Herzallerliebste. Rückblickend muss ich sagen, man "weiß" es natürlich schon, so eigentlich, aber ich glaube das Bewusstsein schiebt da einfach gekonnt einen Schutzriegel vor. Was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Ich brauchte sage und schreibe zwei Wochen, um die Tatsache zu verdauen, dass ich "so doof" sein konnte. Die Ärzte, mit denen ich sprach, meinten aber, so wahnsinnig ungewöhnlich sei das gar nicht, das könne schon mal vorkommen. Besser erklären kann ich es leider auch immer noch nicht ...
Herzlichen Glückwunsch! Echt!
(ich habe mich von der 4 verabschiedet, nicht bei diesen Kinder bzw. diesem Gen-Mix, den wir da immer produzieren ...)
Danke für die Erklärung! Es war wirklich nur reine Neugier, weil ich mir das nicht vorstellen konnte. Das mit dem Stillen ist eine logische Erklärung. In dieser Zeit hatte ich auch einen unregelmäßigen Zyklus.
Ich wünsche Dir eine wunderbare Schwangerschaft!
@IO: Danke! Ich finde das Ergebnis Eures Gen-Mixes nach Deiner Darstellung immer sehr spannend. Toll, was Eure Kinder so drauf haben. Aber das es anstrengend ist, kann ich mir auch mehr als gut vorstellen. ;O)
@Sigrid: Wirklich gern geschehen. :O)
Selbst mit 3 Geschwistern aufgewachsen(in Deutschland) weiß ich, dass es vorallem für meine Mutter nicht immer einfach war. Anfangs fanden vorallem ihre Eltern es nicht sonderlich gut. Inzwischen sind sie sehr sehr stolz darauf, 7 Enkel zu haben, obwohl sie selbst nur 2 Kinder haben. (Mein Vate rhat slebst 8 Geschwister, deswegen war es für seine Familie völlig normal).
Für mich ist es toll mit 3 Geschwistern und im Studium (Medizin) haben 90% meiner Freunde 3 oder sogar mehr Geschwister (nur 1 Einzelkind ist dabei, und 2 mit nur 1 Geschwisterkind).
Und auch wenn ich noch nicht ganz so weit bin, für mich steht fest, 4 Kinder ist die ideale Anzahl. Der einzige Nachteil: die meisten Autos haben nur 5 Sitzplätze.
@Ronja: Das mit den Medizinern kann ich bestätigen, ich hatte im Studium auch einige Mediziner-Freunde und viele davon waren drei oder mehr Kinder. Vom Auto-Problem wollen wir jetzt gar nicht anfangen, ich weigere mich zumindest, einen Kleinbus zu fahren. Keine Lust. Die Auswahl ist auf zwei 7-sitzige Modelle zusammengeschrumpft ... ;O)
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