Dieser Blogeintrag dient ausschließlich der Eigenmotivation. Sie können genau hier aufhören zu lesen. ;o)
Heute ist zwar Freitag, der 13. und angeblich damit ein Unglückstag, aber ich habe schon vor geraumer Zeit beschlossen, dass dieser Freitag entgegen seines schlechten Rufes zu den guten Tagen zählt, denn ich habe nicht nur die nächste Woche angemessen mit Arbeit gefüllt, was mich nach meiner fast zweijährigen Elternzeit, die nur im letzten Jahr 2 Monate kurzfristig unterbrochen wurde, mehr als freut. Nein, heute steht auch ein typisch schwedischer Freitag an, nämlich einer mit "Fredagsmys", was grob und ungelenk mit "Freitagsgemütlichkeit" übersetzt werden könnte. Es handelt sich dabei um eine Institution des schwedischen Familienlebens neueren Datums, wobei mir nicht ganz klar ist, ob dessen Erfindung auf die Kartoffelchips-Industrie oder aber auf die Hersteller von Tex-Mex-Gewürzmischungen und Tortillas zurückzuführen ist.
Denn schwedischer "Fredagsmys" geht so: Die erschöpfte Familie kehrt idealerweise statt um fünf Uhr Mittags schon um vier Uhr Mittags ins traute Heim zurück. Einer der anwesenden Erwachsenen hat es irgendwie geschafft, den Wocheneinkauf schon zu erledigen oder aber vorausplanend schon beim letzten Mal für die anstehende gemütliche Stunde eingekauft. Dann werden unter motivierter Beteiligung aller Anwesenden verschiedene Varianten der europäisierten mexikanischen Küche zubereitet/halbfertige Pizzen belegt und unter fröhlichem Gelächter in bester Laune verspeist. Wenn man diesen Programmpunkt abgehakt hat und das Geschirr mirakulös von alleine in der Spülmaschine verschwunden ist, dann sammelt sich die immer noch wahnsinnig gut gelaunte und jetzt auch auf Entspannung eingestellte Familie komplett auf dem Familiensofa im Wohnzimmer und schaut -gemeinsam und unter ganz viel aktiver Beteiligung!? - einen Familienfilm, bei dem natürlich Chips oder Popcorn unter viel Gelächter verdrückt werden. Das Trinken von Erfrischungsgetränken der ungesunden Art zählt in den offiziellen Werbeversionen nicht zu diesem Ritual. Wohl aber Bier!?! Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege.
Soweit die Vorstellungen der Werbeindustrie.
Bei uns ist heute tatsächlich die Zubereitung und das Verspeisen von Tortillas geplant und tatsächlich sind heute auch alle mal vor 5 zu Hause. Wenn ich es schaffe, gleich rechtzeitig los zu fahren, tatsächlich auch vor 4. Deshalb wollen wir es uns heute tatsächlich auch gemütlich machen, die letzten Wochen waren stressig, der Herzallerliebste viel unterwegs, ein ruhiger Freitagabend ist uns also willkommen. Das Filmschauen ersetzen wir vielleicht mit einem Spiel, grundsätzlich kann es nicht genug fernsehfreie Nachmittage/Abende geben. Chips gibts auch keine, vielleicht Nüsse, getrocknete Früchte, Popcorn ungezuckert oder ... mal sehen. Wobei wir keine Anti-Zucker-Fanatiker sind. Wir könnten aber etwas konsequenter werden, zugegeben.
Allerdings muss ich schnell noch ein bisschen aufräumen (ich habe bis eben gearbeitet) und dann noch ganz fix in den Supermarkt. Dafür brauchte ich zusätzlich Motivation. ... Hmmmm .....
Was soll man sagen, beim jetztigen Blick auf die Uhr habe ich es auf einmal fürchterlich eilig. In diesem Sinne: Fröhlicher Fredagsmys!!!
Friday, September 13, 2013
Wednesday, September 11, 2013
11. September 2003
Genau 10 Jahre ist es heute her, dass die damalige schwedische Außenministerin Anna Lindh ermordet wurde. Wie es sich für einen solchen Anlass gehört, wird in den schwedischen Medien an die beliebte Politikerin erinnert, man stellt die unterschiedlichsten Spekulationen an und gibt zahlreiche Interpretationen der politischen Persönlichkeit Lindhs. Gerade habe ich einen interessanten Kommentar auf Dagens Nyheter gelesen, der diese ganzen Versuche recht treffend zusammenfasst, was man sowohl an Überschrift als auch Zusammenfassung am Ende ablesen kann:
Mit Göran Persson als Staatsminister hatte Schweden nämlich radikal und vor allem sehr offen angefangen, sich von der Idee des "Folkhemmet" (= Volksheim) und damit mit dem Wohlfahrtsstaat schwedischer Prägung zu verabschieden. Grob könnte man sagen, was Gerhard Schröder für die deutsche Sozialdemokratie war, war Görran Persson für die schwedische. Damit erklärt sich dann auch fast von selbst, warum 2006 die Konservativen (die "Allianz" aus den vier konservativen Parteien Moderaterna, Kristdemokrater, Folkpartiet und Centrum) unter Reinfeldt recht "leichtes Spiel" hatten. Folgerichtig leidet Schweden heute unter dieser Verwässerung politischer Fronten auf beiden Seiten. Während Persson nämlich nicht mehr als Sozialist überzeugen konnte, musste Reinfeldt sich als Weichspülversion des Konservatismus verkaufen, um die Wahl 2006 zu gewinnen. Ähnlich lief das 2010, als auf Wahlplakaten im Sonnenschein unter grünen Bäumen kaffeetrinkende Bauarbeiter Zeugnis dafür ablieferten, dass die "Nya Moderaterna" ja die neue Arbeiterpartei Schwedens seien. (Übrigens recht guter Artikel über Reinfeldt, wenn auch schon ein Jahr alt und etwas reißerisch aber dennoch lesenswert und auf Deutsch: Der Machiavelli von Stockholm).
Zurück zum Ausgangsthema aber. Es war also mit dem Mord an Anna Lindh zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit der schwedischen Geschichte vorgekommen, dass eine durchaus potente politische Figur gewaltsam beseitigt wurde und entsprechend tief sitzt die Wunde heute noch. Schaut man sich den weiteren Verlauf der Dinge an, wie ich ihn oben skizziert habe, sind weitere Erklärungen fast unnötig. Meiner Meinung nach wurde mit Anna Lindh nämlich wirklich eine weitere politische Alternative getötet. Der Mord gilt als aufgeklärt und scheint nicht politisch motiviert gewesen zu sein, der Täter gilt als psychisch gestört. Für mich als in diesen Fällen überzeugten Skeptiker ist es dennoch unfassbar, dass dies ein "Zufall" war. Man kann das auf die Lektüre zu vieler amerikanischer Politthriller oder das Schauen zu vieler Filme oder meine leichte Neigung zum Aberglaube und Verschwörungstheorien schieben ... oder auch auf's Karma .... ;o)
Ich erinnere mich noch gut, dass mich das Ereignis damals erschütterte. Nicht, weil ich irgendetwas mit Schweden zu tun gehabt hätte (im Gegenteil, zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade ein Flugticket nach Mexiko gebucht, dass ich im Dezember 2003 stornierte und in ein Flugticket nach Brasilien tauschte). Es machte mich traurig, weil selbst in einem kleinen Land wie Schweden ein Politiker nicht mehr einer unter vielen sein konnte, sondern von nun an Personenschutz benötigte und sich abgrenzen musste. Weil selbst in einem westlichen Land der (irgendwie politisch bedeutsame) Andersdenkenden eine so große Gefahr darstellte (egal nun, ob für eine ganze Gruppe oder einen Einzeltäter), dass er beseitigt werden musste. Weil es sich um eine Frau handelte, die nicht nur Mutter war, sondern gute Chancen hatte, die politische Führungspersönlichkeit in ihrem Land zu werden und einen Weg zu ebenen, der jenseits von fundamentalistischen kapitalistischen oder sozialistischen Ideologien lag. Denn heute regiert wie in den meisten westlichen Ländern auch in Schweden der (Neo-)Konservatismus, auch wenn man hier erst langsam aufwacht, sich die Augen reibt und fragt: wie konnte das eigentlich passieren?
När socialdemokratin förlorade sin framtid
Die Überschrift lautet also: "Als die Sozialdemokratie ihre Zukunft verlor" und der Kommentar endet mit der Feststellung, dass man nicht wissen kann, ob Göran Persson (damaliger sozialdemokratischer Staatsminister) in der Wahl 2006 tatsächlich zugunsten Anna Lindhs verzichtet hätte, wie er es heute immer wieder behauptet. Man könne aber davon ausgehen, dass Anna Lindh mit der Zeit Parteivorsitzende geworden wäre. Ob Sie dann die Erneuerungsbewegung der Sozialdemokratie nicht nur als soziales sondern auch wirtschaftliches Phänomen hätte durchsetzen können, wüsste man eben so wenig. Man wüsste nicht einmal, ob sie es versucht hätte. Man könne jedoch davon ausgehen, dass sie die Kapazität dafür gehabt hätte.Mit Göran Persson als Staatsminister hatte Schweden nämlich radikal und vor allem sehr offen angefangen, sich von der Idee des "Folkhemmet" (= Volksheim) und damit mit dem Wohlfahrtsstaat schwedischer Prägung zu verabschieden. Grob könnte man sagen, was Gerhard Schröder für die deutsche Sozialdemokratie war, war Görran Persson für die schwedische. Damit erklärt sich dann auch fast von selbst, warum 2006 die Konservativen (die "Allianz" aus den vier konservativen Parteien Moderaterna, Kristdemokrater, Folkpartiet und Centrum) unter Reinfeldt recht "leichtes Spiel" hatten. Folgerichtig leidet Schweden heute unter dieser Verwässerung politischer Fronten auf beiden Seiten. Während Persson nämlich nicht mehr als Sozialist überzeugen konnte, musste Reinfeldt sich als Weichspülversion des Konservatismus verkaufen, um die Wahl 2006 zu gewinnen. Ähnlich lief das 2010, als auf Wahlplakaten im Sonnenschein unter grünen Bäumen kaffeetrinkende Bauarbeiter Zeugnis dafür ablieferten, dass die "Nya Moderaterna" ja die neue Arbeiterpartei Schwedens seien. (Übrigens recht guter Artikel über Reinfeldt, wenn auch schon ein Jahr alt und etwas reißerisch aber dennoch lesenswert und auf Deutsch: Der Machiavelli von Stockholm).
Zurück zum Ausgangsthema aber. Es war also mit dem Mord an Anna Lindh zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit der schwedischen Geschichte vorgekommen, dass eine durchaus potente politische Figur gewaltsam beseitigt wurde und entsprechend tief sitzt die Wunde heute noch. Schaut man sich den weiteren Verlauf der Dinge an, wie ich ihn oben skizziert habe, sind weitere Erklärungen fast unnötig. Meiner Meinung nach wurde mit Anna Lindh nämlich wirklich eine weitere politische Alternative getötet. Der Mord gilt als aufgeklärt und scheint nicht politisch motiviert gewesen zu sein, der Täter gilt als psychisch gestört. Für mich als in diesen Fällen überzeugten Skeptiker ist es dennoch unfassbar, dass dies ein "Zufall" war. Man kann das auf die Lektüre zu vieler amerikanischer Politthriller oder das Schauen zu vieler Filme oder meine leichte Neigung zum Aberglaube und Verschwörungstheorien schieben ... oder auch auf's Karma .... ;o)
Ich erinnere mich noch gut, dass mich das Ereignis damals erschütterte. Nicht, weil ich irgendetwas mit Schweden zu tun gehabt hätte (im Gegenteil, zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade ein Flugticket nach Mexiko gebucht, dass ich im Dezember 2003 stornierte und in ein Flugticket nach Brasilien tauschte). Es machte mich traurig, weil selbst in einem kleinen Land wie Schweden ein Politiker nicht mehr einer unter vielen sein konnte, sondern von nun an Personenschutz benötigte und sich abgrenzen musste. Weil selbst in einem westlichen Land der (irgendwie politisch bedeutsame) Andersdenkenden eine so große Gefahr darstellte (egal nun, ob für eine ganze Gruppe oder einen Einzeltäter), dass er beseitigt werden musste. Weil es sich um eine Frau handelte, die nicht nur Mutter war, sondern gute Chancen hatte, die politische Führungspersönlichkeit in ihrem Land zu werden und einen Weg zu ebenen, der jenseits von fundamentalistischen kapitalistischen oder sozialistischen Ideologien lag. Denn heute regiert wie in den meisten westlichen Ländern auch in Schweden der (Neo-)Konservatismus, auch wenn man hier erst langsam aufwacht, sich die Augen reibt und fragt: wie konnte das eigentlich passieren?
Friday, September 6, 2013
Obama-Chaos
Es ist ja eigentlich wirklich schon wieder Käse von gestern, aber ....
Mittwoch/Donnerstag war - vom Rest der Welt relativ unbemerkt, selbst in Amerika wurde wohl kaum darüber berichtet - der amerikanische Präsident in Stockholm zu Besuch. Dies war wohl der erste Besuch eines amtierenden amerikanischen Präsidenten hier und man kann sagen, es herrschte helle Aufregung. Man sprach allgemein vom anstehenden "Obama-Chaos". Die gesamte Autobahn vom Flughafen in die Stadt wurde für die Ankunft des Präsidenten gesperrt, in der Stadt tauchten an den unmöglichsten Stellen Betonsperren (Krankenhäuser, Botschauft, Hotels, etc.) auf, die Parkwächter (heißen die eigentlich so?) feierten tagelang eine einzige große Knöllchen-Party (bei rund 1000 Kronen, also etwas mehr als 100 Euro pro Knollen verständlich) und alle wurden furchtbar gewarnt. Mittwoch, am Ankunfts- und Hauptprogrammtag, dann das: eine vollkommen verkehrsberuhigte Innenstadt. Wunderbar, so schnell und zügig hatte ich die Tochter noch nicht in der Schule abgeliefert. Sämtliche von mir an diesem Tag befahrenen Wege in der Stadt waren quasi autofrei, ein sonst nur im Hochsommer vorkommender Umstand. Tatsächlich waren viele (sehr viele) gar nicht erst zur Arbeit gegangen und selbst der Lastverkehr blieb aus der Stadt draußen. Dafür eine Verbesserung der Luftqualität um sage und schreibe 30 % (offiziellen Meldungen zufolge). Von richtigem Chaos war auch bei intensivem Suchen wenig zu bemerken. Einzelne Betroffene gab es wohl schon, da unter anderem ganze Straßenzüge geräumt wurden, aber das ... war es dann eigentlich auch. Von mir aus darf er ruhig wieder kommen ... ;O)
Ich derweil wähnte mich in dem Gedanken, vielleicht nie wieder einem amerikanischen Präsidenten physisch so nahe zu kommen (wir weilten in der selben Stadt).
Der Herzallerliebste hingegen, ja, der machte wieder mal etwas für ihn typisches. Der war nämlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als er zufällig die Route des präsidialen Triumphzuges durch die Stadt kreuzte. Er hatte seine Gedanken wo ganz anders, als er zufällig in der ersten Reihe neben einem Polizisten an der Absperrung landete und er war auch rein gar nicht daran interessiert, den Ehrengast zu sehen, als eine Parade aus Limousinen an ihm vorbei fuhr und er just in dem Moment in eines der Autos schaute, als der darin sitzende Mann in anblickte. Der Herzallerliebste sendete einen lässigen militärischen Gruß in Richtung des Mannes, der wiederum freundlich lächelnd mit einem "Peace"-Zeichen zurück grüßte. Glaubt man der Erzählung meines Mannes, dann begannen Umstehende ihn zu fragen, ob er den Mann in der Limousine kenne, worauf sich der Herzallerliebste schleunigst aus dem Staub machte. Zugegeben, ich war so ein ganz bisschen neidisch, als ich das gehört habe.
Mittwoch/Donnerstag war - vom Rest der Welt relativ unbemerkt, selbst in Amerika wurde wohl kaum darüber berichtet - der amerikanische Präsident in Stockholm zu Besuch. Dies war wohl der erste Besuch eines amtierenden amerikanischen Präsidenten hier und man kann sagen, es herrschte helle Aufregung. Man sprach allgemein vom anstehenden "Obama-Chaos". Die gesamte Autobahn vom Flughafen in die Stadt wurde für die Ankunft des Präsidenten gesperrt, in der Stadt tauchten an den unmöglichsten Stellen Betonsperren (Krankenhäuser, Botschauft, Hotels, etc.) auf, die Parkwächter (heißen die eigentlich so?) feierten tagelang eine einzige große Knöllchen-Party (bei rund 1000 Kronen, also etwas mehr als 100 Euro pro Knollen verständlich) und alle wurden furchtbar gewarnt. Mittwoch, am Ankunfts- und Hauptprogrammtag, dann das: eine vollkommen verkehrsberuhigte Innenstadt. Wunderbar, so schnell und zügig hatte ich die Tochter noch nicht in der Schule abgeliefert. Sämtliche von mir an diesem Tag befahrenen Wege in der Stadt waren quasi autofrei, ein sonst nur im Hochsommer vorkommender Umstand. Tatsächlich waren viele (sehr viele) gar nicht erst zur Arbeit gegangen und selbst der Lastverkehr blieb aus der Stadt draußen. Dafür eine Verbesserung der Luftqualität um sage und schreibe 30 % (offiziellen Meldungen zufolge). Von richtigem Chaos war auch bei intensivem Suchen wenig zu bemerken. Einzelne Betroffene gab es wohl schon, da unter anderem ganze Straßenzüge geräumt wurden, aber das ... war es dann eigentlich auch. Von mir aus darf er ruhig wieder kommen ... ;O)
Ich derweil wähnte mich in dem Gedanken, vielleicht nie wieder einem amerikanischen Präsidenten physisch so nahe zu kommen (wir weilten in der selben Stadt).
Der Herzallerliebste hingegen, ja, der machte wieder mal etwas für ihn typisches. Der war nämlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als er zufällig die Route des präsidialen Triumphzuges durch die Stadt kreuzte. Er hatte seine Gedanken wo ganz anders, als er zufällig in der ersten Reihe neben einem Polizisten an der Absperrung landete und er war auch rein gar nicht daran interessiert, den Ehrengast zu sehen, als eine Parade aus Limousinen an ihm vorbei fuhr und er just in dem Moment in eines der Autos schaute, als der darin sitzende Mann in anblickte. Der Herzallerliebste sendete einen lässigen militärischen Gruß in Richtung des Mannes, der wiederum freundlich lächelnd mit einem "Peace"-Zeichen zurück grüßte. Glaubt man der Erzählung meines Mannes, dann begannen Umstehende ihn zu fragen, ob er den Mann in der Limousine kenne, worauf sich der Herzallerliebste schleunigst aus dem Staub machte. Zugegeben, ich war so ein ganz bisschen neidisch, als ich das gehört habe.
Sauerteigbrot
Seit geraumer Zeit ist der Vormarsch des Sauerteigbrotes in Stockholm und Umgebung zu beobachten. Nun essen wir hier zu Hause (ganz bewusst) gar nicht so viel Brot, weil eigentlich zweimal am Tag warm gegessen wird. Mittagessen außer Haus und Abendessen dann selbst gekocht mit allen zu Hause. Dies ist auch eine fortgesetzte Tradition aus Brasilien, wo wir das immer so gehandhabt haben und das wohl allgemein üblich ist. Zumindest habe ich es von keinem unserer brasilianischen Freunde je anders gehört. Das Frühstück besteht für uns meist aus Haferflocken//Müsli/Yoghurt oder Knäckebrot. Und wenn normales Brot, dann für die Kinder das allgemein beliebte und ja, etwas süßliche Preiselbeerbrot. Angesichts der Tatsache, dass wir eh nicht viel Brot essen, finde ich das dann auch durchaus vertretbar. Von anderen in Schweden lebenden Deutschen hörte man bisher immer mal Klagen ob der schlechten Qualität des hiesigen Brotes und wenn man ganz nach deutschem Schema verfährt (also mindestens morgens und abends Brot), dann lässt sich das durchaus nachvollziehen.
Seit ein, zwei Jahren beobachte ich aber, wie die Supermärkte alle mit Frischbrottheken aufrüsten, die alle sämtliche luxuriöse Varianten an Sauerteigbrot (mit Aprikosen/Früchten, Walnüssen, etc.) und auch das gewöhnliche Mischbrot enthalten.
Neulich als wir unterwegs waren, war ich zufällig in ein paar Bäckereien/Konditoreien, um Brot zu kaufen. Jedes mal wurde ich gefragt, ob ich nun "normales" Brot oder Sauerteigbrot wollte. Im selben Atemzug fingen die jeweiligen Verkäufer/innen an, mir gut gemeinte Vorträge über die Vorzüge von Sauerteigbrot zu halten. Jedes Mal musste ich es mir schwer verkneifen zu sagen, dass sie sich den Aufwand sparen könnten, ich sei Deutsch und wüsste schon Bescheid. Hinzufügen hätte ich noch können, dass ich aus demselben Grund Brot - vor allem abends - aus dem Speiseplan gestrichen habe. Ernährungswissenschaftlich kann ich es zwar nicht belegen, aber nach eigener Erfahrung geht es uns mit gesund zubereiteten und eher schwedisch-international-orientierten warmen Mahlzeiten abends besser, als mit belegten Wurstbroten. So ließ man hier in Schweden vor geraumer Zeit medial verlautbaren, dass eine "skandinavische Ernährungsweise" der "mediterranen Ernährungsweise" gleichzusetzen sei und diese die gleichen Vorzüge hätte.
Den Verkäufer/innen nickte ich aber immer brav schwedisch verständnisvoll und höflich (schwedisch: "artig") zu und kaufte dann, was ich eh kaufen wollte. ;o)
Seit ein, zwei Jahren beobachte ich aber, wie die Supermärkte alle mit Frischbrottheken aufrüsten, die alle sämtliche luxuriöse Varianten an Sauerteigbrot (mit Aprikosen/Früchten, Walnüssen, etc.) und auch das gewöhnliche Mischbrot enthalten.
Neulich als wir unterwegs waren, war ich zufällig in ein paar Bäckereien/Konditoreien, um Brot zu kaufen. Jedes mal wurde ich gefragt, ob ich nun "normales" Brot oder Sauerteigbrot wollte. Im selben Atemzug fingen die jeweiligen Verkäufer/innen an, mir gut gemeinte Vorträge über die Vorzüge von Sauerteigbrot zu halten. Jedes Mal musste ich es mir schwer verkneifen zu sagen, dass sie sich den Aufwand sparen könnten, ich sei Deutsch und wüsste schon Bescheid. Hinzufügen hätte ich noch können, dass ich aus demselben Grund Brot - vor allem abends - aus dem Speiseplan gestrichen habe. Ernährungswissenschaftlich kann ich es zwar nicht belegen, aber nach eigener Erfahrung geht es uns mit gesund zubereiteten und eher schwedisch-international-orientierten warmen Mahlzeiten abends besser, als mit belegten Wurstbroten. So ließ man hier in Schweden vor geraumer Zeit medial verlautbaren, dass eine "skandinavische Ernährungsweise" der "mediterranen Ernährungsweise" gleichzusetzen sei und diese die gleichen Vorzüge hätte.
Den Verkäufer/innen nickte ich aber immer brav schwedisch verständnisvoll und höflich (schwedisch: "artig") zu und kaufte dann, was ich eh kaufen wollte. ;o)
Tuesday, September 3, 2013
Misstrauisch
... beobachte ich den Schulgang unserer Tochter. Seit zwei Wochen ist sie jetzt in der Schule und immer noch habe ich leichte Panikgefühle. Lernt das Kind genug??? Sind die Lehrmethoden sinnvoll? Ist das Kind intellektuell unterfordert? Spricht sie im Unterricht dazwischen, kann sie sich konzentrieren? Wenn nicht, ist sie dann vielleicht von der Klassensituation überfordert? Man kann es eigentlich drehen und wenden wie man will, man findet permanent etwas worüber man sich Sorgen machen kann. Und in mir wächst die Sehnsucht nach Altbekanntem ( = deutsches Schulsystem). Denn das die Kinder ab dieser Woche einen Buchstaben pro Woche lernen und sich bis Ende des Schuljahres sicher im Zahlenraum bis 10 auskennen sollen, macht es nicht besser.Vorübungen zum Schreiben -bisher auch Fehlanzeige. Wie ist das eigentlich mittlerweile in Deutschland????
Eine "beruhigende" Meldung kann ich kund tun, sie plappert munter auf Englisch los, nicht immer korrekt aber doch mit deutlichen wachsendem Kenntnisstand. Vom deutschen Muttersprachenunterricht habe ich bisher noch nichts gehört, ich muss mal bei der Schulsekretärin nachfragen. Dafür will aber eine Mutter Portugiesisch-Unterricht anbieten ... ich bin verwirrt.
Eine "beruhigende" Meldung kann ich kund tun, sie plappert munter auf Englisch los, nicht immer korrekt aber doch mit deutlichen wachsendem Kenntnisstand. Vom deutschen Muttersprachenunterricht habe ich bisher noch nichts gehört, ich muss mal bei der Schulsekretärin nachfragen. Dafür will aber eine Mutter Portugiesisch-Unterricht anbieten ... ich bin verwirrt.
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