... beobachte ich den Schulgang unserer Tochter. Seit zwei Wochen ist sie jetzt in der Schule und immer noch habe ich leichte Panikgefühle. Lernt das Kind genug??? Sind die Lehrmethoden sinnvoll? Ist das Kind intellektuell unterfordert? Spricht sie im Unterricht dazwischen, kann sie sich konzentrieren? Wenn nicht, ist sie dann vielleicht von der Klassensituation überfordert? Man kann es eigentlich drehen und wenden wie man will, man findet permanent etwas worüber man sich Sorgen machen kann. Und in mir wächst die Sehnsucht nach Altbekanntem ( = deutsches Schulsystem). Denn das die Kinder ab dieser Woche einen Buchstaben pro Woche lernen und sich bis Ende des Schuljahres sicher im Zahlenraum bis 10 auskennen sollen, macht es nicht besser.Vorübungen zum Schreiben -bisher auch Fehlanzeige. Wie ist das eigentlich mittlerweile in Deutschland????
Eine "beruhigende" Meldung kann ich kund tun, sie plappert munter auf Englisch los, nicht immer korrekt aber doch mit deutlichen wachsendem Kenntnisstand. Vom deutschen Muttersprachenunterricht habe ich bisher noch nichts gehört, ich muss mal bei der Schulsekretärin nachfragen. Dafür will aber eine Mutter Portugiesisch-Unterricht anbieten ... ich bin verwirrt.
6 comments:
Also, bei uns hier so alle Buchstaben im ersten Schuljahr, aber mehr auch nicht. Wobei Silencia Schreib- und Druckschrift in der 1. Klasse gelernt hat und damit auch die letzten Buchstaben erst kurz vor den Sommerferien - fand ich so Mittel (sie konnte sie eh lesen, aber trotzdem ...)
Ilfiglio hat - in einer anderen Grundschule - zügig die Buchstaben im ersten Halbjahr der 1. Klasse gelernt - Druckschrift - und die Vereinfachte lateinische Ausgangsschrift wurde dann erst im 1. Halbjahr der 2. Klasse gelernt (weil ilfiglio ja nach den Osterferien in die 2. Klasse sprang, musste er die Schrift mehr oder weniger alleine in den Osterferien lernen - ging auch ;-) - Silencia, obwohl gleiche Stadt, aber andere Grundschule hat übrigens die "alte" Schreibschrift gelernt). Vorübungen zum Schreiben gab es gar keine, also keine Schwungübungen usw. wie ich es kannte. Und auch keine Mengenlehre - was ich total Schade fand, aber das macht an heute in Deutschland wohl gar nicht mehr,
Was Mathe angeht, ist hier der Zahlenraum bis 20 in der ersten Klasse angesagt.
(bei uns gab es in der einen Grundschule gleich nach den Herbstferien erste Elterngespräche, in der anderen hier auf dem Dorf erst zum Halbjahr - war okay, weil ich mir bei Silencia eh keine Sorgen gemacht habe;-))
Ich habe mittlerweile ein bisschen im Internet recherchiert und festgestellt, dass - was das Lesen und Schreiben angeht - das wohl durchschnittlich/normal ist. Die Zahlen bis 10 finde ich immer noch ... zu wenig und über das Tempo bei Lesen und Schreiben mache ich mir auch Sorgen. Meine Kinder sind allerdings keine "Turbokinder" (im besten Sinne gemeint), sondern eher normal-schlau. Trotzdem kann die Tochter schon viele Buchstaben und die Zahlen bis 10 und Rechnen in diesem Zahlenraum ist auch kein Problem mehr .... seufz. Ich muss wohl in diesem Schuljahr einfach beobachten, ob das "Leistungsniveau" im schwedischen Schulsystem für uns passt und wenn nicht, versuchen (!!!) noch zu wechseln, denn nach Klasse 4 oder 5 werden die Unterschiede so groß sein, dass es für die Kinder dann eine Qäulerei wäre zu wechseln. Entwicklungsgespräche sind für Oktober angesetzt. Ich hatte den Lehrern ja schon "angedroht", dass ich mir das alles bis dahin erstmal anschaue und sie dann wissen lasse, ob ich was zu meckern habe (tatsächlich hat die schwedische Lehrerin etwas verschreckt geguckt, als ich ihr das - ganz freundlich natürlich - erklärt habe :P ). Ich hoffe nur, mein Kind lernt mehr als nur Englisch in der Schule. :O)
Alle Buchstaben und Zahlen bis 10 sind in dem Land, das den Schweden gerüchteweise den Spitzenplatz in der Schulbildung weggeschnappt hat, schon in der Vorschule dran.
Sie werden zwar jetzt in der 1. Klasse der Reihe nach nochmal durchgenommen - auch wegen des korrekten Schreibens derselben, auf das in der Vorschule nicht direkt geachtet wird - aber ich finde das klasse, dass die Kinder eigentlich alle Texte schon lesen können, auch wenn in den Worten je nachdem welcher Buchstabe grade dran ist in der Fibel manche Buchstaben und Buchstabenkombinationen öfter vorkommen als andere.
Was ich dagegen höchst seltsam finde, dass Schreibschrift überhaupt nicht gelehrt wird. (Schwungübungen und so gibt es dagegen schon. Aber eben mehr, um die korrekte Schreibung in Druckschrift zu trainieren.) Wobei, ich brauch' mich da ja nicht aufzuregen - ich schreibe ja selbst seit dem Abitur nur noch in Druckschrift...
Das "gerüchteweise" war ausschließlich und explizit ironisch gemeint! Leider ist es nicht mehr zu übersehen, dass das schwedische Bildungssystem aufgrund grober Vernachlässigung mehr und mehr zu kämpfen hat. Was im Kindergarten (gerade noch) super läuft, fängt schon in der Grundschule an massive zu kränkeln. Auch deshalb war ich von der Absage an der deutschen Schule so geschockt. Die Schweden sind nämlich immer ganz fürchterlich vom "akademischen Niveau" der deutschen Schule beeindruckt und das sagt mehr aus, als mir lieb ist. Ich hatte gehofft, dass die groben Unterschiede erst in der Mittelstufe hervortreten und ich bis dahin noch etwas retten kann, aber ich fürchte, das fängt schon jetzt an ....
Hallo, wir sind wohl 'leidensgenossen' und jetzt habe ich deinen Blog gefunden. Ich bin deutsche Lehrerin und arbeite aber als 'normale' und Muttersprachlehrerin im schwedischen Schulsystem. Melde dich gerne, wenn ich dir mit Informationen helfen kann. Meine e-mail findest du in meinem Blog unter 'kontakt'. Liebe Grüße, Barbara
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