Freudentänze führe ich auf, wenn am Freitag:
- der Wäschestrockner kaputt ist
- der Mann mit Mandelentzündung im Bett liegt
- der Mann in der kommenden Woche arbeitstechnisch voll eingebunden ist und ich somit dieses Wochenende/diesen Freitag zur Vorbereitung nutzen muss, der Mann dabei aber als unterstützende Kraft quasi vorzeitig schon wegfällt
- Freitags wichtige Papiere ankommen, die noch schnell über die Stadt verteilt werden müssten, was aus logistischen Gründen aber zu den normalen Öffnungszeiten schier unmöglich ist
- ich bei den Prioritäten die Wahl habe zwischen Wohnungsputzen und Wäschwaschen. Beides klappt ohnehin nicht.
- der dringend notwendige Großeinkauf wegen Krankheit des Mannes ausfallen muss.
Willkommen im wirklichen Leben, in dem bei einer fünfköpfigen Familie eben doch beide Eltern GESUND gebraucht werden. Wenigstens hat der zu bemitleidene Herzallerliebste sofort Antibiotika bekommen, sodass spätestens morgen eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes zu erwarten ist. Ich hoffe und bete derweil, dass dies der einzige Krankheitsfall in der Familie bleibt. Man stelle sich vor, ich würde ausfallen oder aber, ich bin nächste Woche mit den Kindern alleine, davon eines oder zwei krank - in dem Fall kann ich schon mal versuchen, mich zwei- oder dreizuteilen, vielleichtklappt es ja, wenn ich das ganz doll will.
Friday, February 18, 2011
Wednesday, February 16, 2011
Thursday, February 10, 2011
Wer's mir immer noch nicht glaubt
,dass der Wohnungsmarkt in Schweden ein Desaster ist und warum, der lese bitte diesen wunderbaren Beitrag meines Blog-Nachbarn von Delengkal. So hätte ich das gerne auch geschrieben, Gott-sei-Dank hat es jetzt jemand mal gemacht.
Der Trabi-Effekt –
70% in der Wohnungswarteschlange haben keinen Bedarf
Die Kommentare sind vielleicht auch interessant zu lesen, da trifft dann weibliche gefühlslastige Argumentation auf männlich, klaren Sachverstand - ich schiebe diesen Umstand aber schlicht auf den noch anhaltenden Hormonsturm an meinem Ende ... ;O)
Der Trabi-Effekt –
70% in der Wohnungswarteschlange haben keinen Bedarf
Die Kommentare sind vielleicht auch interessant zu lesen, da trifft dann weibliche gefühlslastige Argumentation auf männlich, klaren Sachverstand - ich schiebe diesen Umstand aber schlicht auf den noch anhaltenden Hormonsturm an meinem Ende ... ;O)
Tuesday, February 8, 2011
Geburtsbericht
Genau 4 Wochen ist er nun schon "alt", unser Neuzugang. Vier Wochen ist die Geburt schon her und zum ersten Mal kann ich mit ruhigem Gewissen behaupten, dass ich schon dabei bin, die Geburt und die Schmerzen wieder zu vergessen. Bei Amélie und Jonah hing mir die lebhafte Erinnerung an diese denkwürdigen Ereignisse wesentlich länger nach. Bevor also die letzten unverwaschenen Erinnerungen im Dunkel des Vergangenen entschwinden, endlich ein ausführlicher Bericht des ganzen Dramas, denn es war fast ein klassisches Drama in drei Akten ...
Prolog
Dem aufmerksamen Blog-Leser ist ja bekannt, dass der Geburtstermin für den 31. Dezember 2010 berechnet war. Dieser kam und ging und ganz erwartungsgemäß ließ Yoshua sich nicht blicken. Die ersten zwei, drei Tage war die Erleichterung darüber so groß, dass ich mir gar keine weiteren Gedanken machte. Wir hätten an diesem Tag/Abend nämlich enorme Schwierigkeiten mit der Betreuung unserer anderen beiden Augensterne gehabt. Allerdings quoll ich auf einmal auf wie ein Hefekloß und fühlte mich noch unbeweglicher als zuvor. Die Tage verstrichen geradezu unbemerkt und eine Woche später überlegte ich mir, dass doch so langsam mal etwas passieren könnte. Senkwehen hatte ich ja nun schon zwei, drei Wochen lang und nur einmal, am Mittwochabend , dem 5. Januar, dachte ich kurz, dass es vielleicht doch endlich los geht. Ich begab mich allerdings erstmal ins Bett (eine Geburt mitten in der Nacht, nö, nicht mit mir, dachte ich) und am nächsten Morgen war von Wehen nichts mehr zu spüren. Am Wochenende begann ich dann allerdings zu grübeln, dass eine Einleitung nicht gerade rosigen Aussichten entsprach und dass die letzten Tage dann doch irgendwie verschwendet und surreal waren, denn da hingen wir alle auf einmal in der Warteschleife. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt, nichts schien mehr zu gehen, alles war auf Stop gestellt und das einzige, große Ziel war die Geburt. Dabei war ich gar nicht besonders genervt oder aufgeregt, es war eben einfach so. Also machten wir Sonntags einen laaaaaangen Spaziergang mit den Kindern.
Akt 1
Und da waren sie dann auch wieder, gleich als wir nach Hause kamen. Die fiesen Wehen von Mittwochabend. Wie ein Stich mit einer Stricknadel genau unter den Bauchnabel fühlte sich das an. Und die Wehen wurden im Laufe des Abends stärker und wieder dachte ich mir: nö, nicht des Nachts. Ich lege mich ins Bett. Gesagt getan. Ab 12 Uhr wanderte ich dann ungefähr stündlich aufs Klo. Gegen 4 oder 5 konnte ich nicht mehr wirklich schlafen und musste nach jeder Wehe auf die Toilette. Morgens um 7 begann ich mir ernsthaft Sorgen zu machen, ob ich nicht vielleicht doch einen Blasensprung hatte, das fühlte sich alles sehr merkwürdig und vor allem richtig schmerzhaft an. Um circa 10 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, die Kinder lieferten wir auf dem Weg im Kindergarten ab. Bis dahin lief alles nach Plan. Seit Wochen schon hatte ich gesagt, dass es am praktischsten wäre, wenn wir Morgens einfach die Kinder im Kindergarten abliefern könnten, die Geburt während des Tages "hinter uns" bringen und der Mann am Abend wieder nach Hause geht.
Im Krankenhaus kam ich dann erstmal ans CTG, in 40 Minuten 2 Wehen, "die auch weh tun", sagte die Hebamme: "Das kann ich sehen." Aber Geburt - eher nicht. Natürlich, dachte ich, sobald ich im Krankenhaus bin, entspanne ich jedesmal derart, dass circa 1 STunde fast gar nichts passiert und dann geht es wieder los. Ich bestand also darauf, von einem Gynäkologen untersucht zu werden, ich wollte sichergehen, dass wirklich noch alles da war, wo es sein sollte. Kein Blasensprung, wurde mir dann von der netten Ärztin bestätigt, aber der Schleimpfropf war weg und der Muttermund 2 cm geöffnet. Innerhalb der nächsten 48 Stunden würde das Kind wohl kommen. Dann wurden wir nach Hause geschickt, gewappnet mit einer Schlaftablette für die Nacht und zwei starken Schmerztabletten. Wenn die Schlaftablette nicht wirke, meinte die Hebamme noch, dann handele es sich wohl um Geburtswehen, ansonsten sollten die Schmerzen verschwinden. Kaum hatten wir das Krankenhaus verlassen, wurden die Wehen wieder stärker.
Akt 2
Zuhause dann nahm ich also erstmal eine Schmerztablette und die Wehen wurden so erträglich, dass ich immerhin bis 22 Uhr auf der Couch sitzen konnte. Dann wurden die Wehen wieder stärker und ich nahm die zweite Schmerztablette und die Schlaftablette. Ich wollte mich vor der Geburt ausruhen. Um genau 12 Uhr wurde ich das erste Mal wach, das nächste Mal um genau 1 Uhr und dann wieder um 2 Uhr. Danach konnte ich nicht mehr schlafen. Bei jeder Wehe stand ich auf, stehend konnte ich die Wehen zwar auch nicht veratmen (immer noch dieser fiese, punktuelle Stich unter dem Bauchnabel), aber sie waren wenigstens auszuhalten. MOrgens um 7 lagen meine Nerven dann ziemlich blank und ich konnte mich weder setzen, noch legen. Beziehungsweise konnte ich das schon und die Wehen waren dann auch nicht mehr so schlimm, kamen dann aber doppelt und dreifach so ausdauernd und schmerzhaft zurück, wenn ich versuchte mich wieder aufzurichten. Also stand ich ab 7 Uhr Morgens in der Gegend rum und hatte Schmerzen. Der Mann rief im Krankenhaus an und musste erstmal eine unnötige Diskussion mit der diensthabenden Hebamme führen, ob dies nun Geburtswehen seien oder nicht. Weil sie das über das Telefon natürlich auch so gut beurteilen konnte. Wir waren beide ziemlich sauer. Nach einigem hin und her kam dann aber heraus, dass die Geburtsstation mittlerweile voll belegt war und wir auf ein anderes Krankenhaus ausweichen mussten. Lustigerweise war dieses zweite, etwas entfernter gelegene Krankenhaus ohnehin mein Wunschkrankenhaus gewesen. Aber irgendwie waren wir mittlerweile doch etwas verunsichert und ich begann mir Sorgen zu machen. Wenn das jetzt auch nicht richtig los geht, dann vielleicht Kaiserschnitt, weil das Kind raus MUSS? Ist das gefährlich für das Kind? Warum bloß habe ich diese beknackten Wehen und warum bloß nur im Unterleib? Kann ich die jetzt bitte auch mal im Rücken (oder sonstwo) spüren, damit ich die veratmen kann? Und: ich will nicht sitzen, nicht liegen, ich will nur stehen, bitte, bitte, ich will mich nicht in dieses Auto setzen müssen. Also wieder Kinder ins Auto, am Kindergarten (der genau bei Krankenhaus Nr. 1 liegt) vorbei und ab zu Krankenhaus Nr. 2. Im Auto nur 2 gemeine Wehen. Einerseits war ich erleichtert (wenig Schmerz!!!) andererseits beunruhigt (keine Geburt???)und ängstlich (komme ich jemals wieder aus diesem Sitz???). Grundsätzlich war ich so erschöpft, dass ich theoretisch jede Sekunde in Tränen hätte ausbrechen können. Ich verkniff es mir.
Akt 3
Schließlich kamen wir um 12 Uhr am Krankenhaus an und nach einiger Verwirrung bezüglich des richtigen Eingangs begrüßte uns an einer Tür eine freundliche Krankenschwester: "Herzlich Willkommen! Was kann ich Ihnen abnehmen? Bitte hier entlang!" Wir liefen einen Flur entlang und ich merkte, dass sich unserem kleinen Trupp noch jemand angeschlossen hatte. Ich drehte mich um. "Hallo, ich schaue nur, dass hier alles gut läuft." Ein junger, (sehr) großer Mann ging hinter mir. "Ah, ein Pfleger," dachte ich. "Hallo, ich bin Niklas, Ihre zuständige Hebamme (er sagte tatsächlich "barnmoska")." Ich dachte, ich höre nicht recht. (Zugegeben, ich bin da etwas ignorant, Geburten sind für mich Frauensache, obwohl ich vom Schamgefühl her z.B. kein Problem mit Gynäkologen habe. Vor Jahren nur habe ich irgendwann für mich beschlossen, dass Frauen einfach einen natürlicheren Zugang zu der ganzen Geschichte haben). Meine Zweifel standen mir ins Gesicht geschrieben, ich konnte es spüren. Erleichterung machte sichbei mir breit, als wir direkt in einen Kreissaal geführt wurden. In dieser Sekunde dachte ich nur: wir bleiben. Ich schilderte Niklas also kurz die Lage und der stellte dann auch keine großen Fragen mehr. Er schloss mich auf meine Bitte hin im Stehen ans CTG an, legte mir die Kanüle und ich warf begeistert meine Kleider von mir und zog das Krankenhaus-Nachthemd an. Vielleicht zog ich auch erst meine Kleider aus und er legte mir dann die Kanüle an, aber wen interessiert das schon.
Die Wehen kamen dann auch regelmäßig, deutlich unter 10 Minuten und die Skala des CTGs reichte nicht, um die Stärke anzuzeigen. Niklas erwies sich derweil als sehr sachkundiger, dezenter, angenehmer und geschickter Geburtshelfer. Kurz, Niklas war mit Abstand die beste Hebamme, die ich jeh unter einer Geburt hatte. Nach 40 Minuten im Stehen waren die Wehen so stark, dass ich nur noch: "Macht jetzt was, das geht auf einmal so schnell" japsen konnte. Danach konnte ich dann auch nicht mehr reden. Wohlwissend, was auf mich zukommt, hatte ich dieses Mal bei jeder Gelegenheit im Vorfeld erwähnt, dass ich bitte eine Rückenmarksbetäubung wollte. Wir erinnern uns: Amélie kam ganz ohne auf die Welt (da hatte ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht), bei Jonah war es in letzter Sekunde und reichte gerade noch für die Austreibungsphase. Diesmal sollte es klappen. Als die Wehen gerade angefangen hatten, vollkommen die Kontrolle über mich und das Geschehen zu übernehmen, erschien die Anästhesistin (mein Gedanke diesmal: "Oh wie gut, eine Frau. Das kann nur gut klappen." Ich Chauvinistin aber auch.) Wir hatten mit Niklas schon kurz besprochen, dass es eine Spinalanästhesie werden würde. Also eine vollständige Betäubung, die allerdings auch nur 2 bis 3 Stunden anhält und daher nur bei Mehrfach-Müttern eingesetzt wird. Im Liegen (Fötusstellung, passenderweise) und auf dem Höhepunkt einer Wehe setzte mir die Anästhesistin die Nadel ins Rückenmark. Danach spürte ich die Wehen immer flacher, immer schwächer, immer weniger ... und nach 10 Minuten: WEG. Die Schmerzen waren einfach weg.
Ich schlug die Augen auf, sah meinen Mann an und sagte: "Wow. That is the real stuff. I want more of that." Und nach einer etwas überraschten Pause: "I am a reasonable person again." Nach rund 45 Stunden Schmerzen konnte ich mich endlich wieder vollkommen normal bewegen, unterhalten und vor allem ... entspannen. Ich stand auf und kreiste mit den Hüften, damit das Kind besser im Geburtskanal vorankam. Ich unterhielt mich mit meinem Mann darüber, wer die Kinder vom Kindergarten abholen sollte. Ich hielt seine Hand (oder er meine oder wir unsere oder wie auch immer) und wir unterhielten uns über die gefühlte Odyssee, die wir bis zu diesem Punkt durchgemacht hatten. Mein Mann konnte entspannen und musste mich nicht mehr bei jeder Wehe stützen. Nach diesem physiologischen Sturm waren wir sozusagen am rettenden Ufer angelangt.
Dann wechselte das Hebammenteam, aber nicht ohne das ich Niklas, der männlichen Hebamme, noch ausführlich für seine wirklich fantastische Arbeit dankte. Wir behielten die Zeit im Auge und 1,5 Stunden später begann die Austreibungsphase. Hier zeigte sich allerdings der Nachteil der Spinalbetäubung: ich spürte die Presswehen nicht wirklich, dafür aber sehr genau, wie sich in meinem Unterkörper alles schmerzhaft dehnte und weitete. DAs führte (meinem Empfinden nach) dazu, dass die Hebammen mich etwas zu früh zum pressen animierten, was nicht sehr angenehm war. Man wollte mir dann schon wieder einen wehenverstärkenden Tropf anhängen, aber da beschloss ich so ganz für mich, dass wir das doch lieber so hinkriegen könnten. Kurz, zum ersten Mal habe ich die Geburt meines Kindes wirkich bewusst miterlebt und zwar jeden Schritt und das war herrlich. Yoshua wurde um 15:20 Uhr geboren und er lag auf meiner Brust, und schimpfte und schimpfte und schimpfte. Es dauerte etwas bis er die Brust fand und im Gegensatz zu Jonah saugte er sich auch nicht gleich fest, sondern musste zu meiner Belustigung etwas üben. Der Herzallerliebste schnitt irgendwann die Nabelschnur durch und wir begannen, unseren zweiten Sohn kennenzulernen. Yoshua wog 3510 Gramm (wie Amélie), war 51 cm lang (wie Jonah) und hatte einen Kopfumfang von 34 cm. Dünn sah er aus und ein feines Gesichtchen hatte (hat) er.
Epilog
Von den drei Geburten, die ich selbst erleben durfte, war dies die Geburt, bei der wir am meisten selbstbestimmen durften. Es war ein wunderbares Gefühl, regelmäßig gefragt zu werden, ob man noch etwas essen oder trinken wolle, ob einem kalt sei, ob man zur Toilette wollte, ob man die Position wechseln wolle, ob man bestimmte Wünsche hätte, oder ob einem generell die ganze Situation angenehmer gemacht werden könnte. Bis die zweite Schicht kam, die dann die eigentliche Geburt übernahm, war Niklas immer geschäftig, aber nie aufdringlich im Hintergrund. Immer da, wenn man ihn brauchte und immer bemüht, einen zu unterstützen und sacht aber bestimmt auf Kurs zu halten, ohne diktieren zu wollen. Auch das Geburtsteam fragte mich erstmal, wie genau ich denn die Geburt haben wollte? "Wir schauen einfach, was passiert," sagte ich. Als ich mein Erstaunen über die Betäubung äußerte, lachte die leitende Hebamme und sagte:"Ja, auf diese Weise kann man auch gebähren. Erstaunlich, oder?"
Ich konnte ihr nur zustimmen.
Alle drei Geburten, die ich erlebt habe, waren auf ihre Weise wunderbar, eigentlich ziemlich unkompliziert und hatten vor allem ein wundervolles Ergebnis. Aber eigentlich würde ich mir wünschen, dass jede Geburt genau so ablaufen könnte wie diese letzte, denn wir fühlten uns richtig umsorgt.
Prolog
Dem aufmerksamen Blog-Leser ist ja bekannt, dass der Geburtstermin für den 31. Dezember 2010 berechnet war. Dieser kam und ging und ganz erwartungsgemäß ließ Yoshua sich nicht blicken. Die ersten zwei, drei Tage war die Erleichterung darüber so groß, dass ich mir gar keine weiteren Gedanken machte. Wir hätten an diesem Tag/Abend nämlich enorme Schwierigkeiten mit der Betreuung unserer anderen beiden Augensterne gehabt. Allerdings quoll ich auf einmal auf wie ein Hefekloß und fühlte mich noch unbeweglicher als zuvor. Die Tage verstrichen geradezu unbemerkt und eine Woche später überlegte ich mir, dass doch so langsam mal etwas passieren könnte. Senkwehen hatte ich ja nun schon zwei, drei Wochen lang und nur einmal, am Mittwochabend , dem 5. Januar, dachte ich kurz, dass es vielleicht doch endlich los geht. Ich begab mich allerdings erstmal ins Bett (eine Geburt mitten in der Nacht, nö, nicht mit mir, dachte ich) und am nächsten Morgen war von Wehen nichts mehr zu spüren. Am Wochenende begann ich dann allerdings zu grübeln, dass eine Einleitung nicht gerade rosigen Aussichten entsprach und dass die letzten Tage dann doch irgendwie verschwendet und surreal waren, denn da hingen wir alle auf einmal in der Warteschleife. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt, nichts schien mehr zu gehen, alles war auf Stop gestellt und das einzige, große Ziel war die Geburt. Dabei war ich gar nicht besonders genervt oder aufgeregt, es war eben einfach so. Also machten wir Sonntags einen laaaaaangen Spaziergang mit den Kindern.
Akt 1
Und da waren sie dann auch wieder, gleich als wir nach Hause kamen. Die fiesen Wehen von Mittwochabend. Wie ein Stich mit einer Stricknadel genau unter den Bauchnabel fühlte sich das an. Und die Wehen wurden im Laufe des Abends stärker und wieder dachte ich mir: nö, nicht des Nachts. Ich lege mich ins Bett. Gesagt getan. Ab 12 Uhr wanderte ich dann ungefähr stündlich aufs Klo. Gegen 4 oder 5 konnte ich nicht mehr wirklich schlafen und musste nach jeder Wehe auf die Toilette. Morgens um 7 begann ich mir ernsthaft Sorgen zu machen, ob ich nicht vielleicht doch einen Blasensprung hatte, das fühlte sich alles sehr merkwürdig und vor allem richtig schmerzhaft an. Um circa 10 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus, die Kinder lieferten wir auf dem Weg im Kindergarten ab. Bis dahin lief alles nach Plan. Seit Wochen schon hatte ich gesagt, dass es am praktischsten wäre, wenn wir Morgens einfach die Kinder im Kindergarten abliefern könnten, die Geburt während des Tages "hinter uns" bringen und der Mann am Abend wieder nach Hause geht.
Im Krankenhaus kam ich dann erstmal ans CTG, in 40 Minuten 2 Wehen, "die auch weh tun", sagte die Hebamme: "Das kann ich sehen." Aber Geburt - eher nicht. Natürlich, dachte ich, sobald ich im Krankenhaus bin, entspanne ich jedesmal derart, dass circa 1 STunde fast gar nichts passiert und dann geht es wieder los. Ich bestand also darauf, von einem Gynäkologen untersucht zu werden, ich wollte sichergehen, dass wirklich noch alles da war, wo es sein sollte. Kein Blasensprung, wurde mir dann von der netten Ärztin bestätigt, aber der Schleimpfropf war weg und der Muttermund 2 cm geöffnet. Innerhalb der nächsten 48 Stunden würde das Kind wohl kommen. Dann wurden wir nach Hause geschickt, gewappnet mit einer Schlaftablette für die Nacht und zwei starken Schmerztabletten. Wenn die Schlaftablette nicht wirke, meinte die Hebamme noch, dann handele es sich wohl um Geburtswehen, ansonsten sollten die Schmerzen verschwinden. Kaum hatten wir das Krankenhaus verlassen, wurden die Wehen wieder stärker.
Akt 2
Zuhause dann nahm ich also erstmal eine Schmerztablette und die Wehen wurden so erträglich, dass ich immerhin bis 22 Uhr auf der Couch sitzen konnte. Dann wurden die Wehen wieder stärker und ich nahm die zweite Schmerztablette und die Schlaftablette. Ich wollte mich vor der Geburt ausruhen. Um genau 12 Uhr wurde ich das erste Mal wach, das nächste Mal um genau 1 Uhr und dann wieder um 2 Uhr. Danach konnte ich nicht mehr schlafen. Bei jeder Wehe stand ich auf, stehend konnte ich die Wehen zwar auch nicht veratmen (immer noch dieser fiese, punktuelle Stich unter dem Bauchnabel), aber sie waren wenigstens auszuhalten. MOrgens um 7 lagen meine Nerven dann ziemlich blank und ich konnte mich weder setzen, noch legen. Beziehungsweise konnte ich das schon und die Wehen waren dann auch nicht mehr so schlimm, kamen dann aber doppelt und dreifach so ausdauernd und schmerzhaft zurück, wenn ich versuchte mich wieder aufzurichten. Also stand ich ab 7 Uhr Morgens in der Gegend rum und hatte Schmerzen. Der Mann rief im Krankenhaus an und musste erstmal eine unnötige Diskussion mit der diensthabenden Hebamme führen, ob dies nun Geburtswehen seien oder nicht. Weil sie das über das Telefon natürlich auch so gut beurteilen konnte. Wir waren beide ziemlich sauer. Nach einigem hin und her kam dann aber heraus, dass die Geburtsstation mittlerweile voll belegt war und wir auf ein anderes Krankenhaus ausweichen mussten. Lustigerweise war dieses zweite, etwas entfernter gelegene Krankenhaus ohnehin mein Wunschkrankenhaus gewesen. Aber irgendwie waren wir mittlerweile doch etwas verunsichert und ich begann mir Sorgen zu machen. Wenn das jetzt auch nicht richtig los geht, dann vielleicht Kaiserschnitt, weil das Kind raus MUSS? Ist das gefährlich für das Kind? Warum bloß habe ich diese beknackten Wehen und warum bloß nur im Unterleib? Kann ich die jetzt bitte auch mal im Rücken (oder sonstwo) spüren, damit ich die veratmen kann? Und: ich will nicht sitzen, nicht liegen, ich will nur stehen, bitte, bitte, ich will mich nicht in dieses Auto setzen müssen. Also wieder Kinder ins Auto, am Kindergarten (der genau bei Krankenhaus Nr. 1 liegt) vorbei und ab zu Krankenhaus Nr. 2. Im Auto nur 2 gemeine Wehen. Einerseits war ich erleichtert (wenig Schmerz!!!) andererseits beunruhigt (keine Geburt???)und ängstlich (komme ich jemals wieder aus diesem Sitz???). Grundsätzlich war ich so erschöpft, dass ich theoretisch jede Sekunde in Tränen hätte ausbrechen können. Ich verkniff es mir.
Akt 3
Schließlich kamen wir um 12 Uhr am Krankenhaus an und nach einiger Verwirrung bezüglich des richtigen Eingangs begrüßte uns an einer Tür eine freundliche Krankenschwester: "Herzlich Willkommen! Was kann ich Ihnen abnehmen? Bitte hier entlang!" Wir liefen einen Flur entlang und ich merkte, dass sich unserem kleinen Trupp noch jemand angeschlossen hatte. Ich drehte mich um. "Hallo, ich schaue nur, dass hier alles gut läuft." Ein junger, (sehr) großer Mann ging hinter mir. "Ah, ein Pfleger," dachte ich. "Hallo, ich bin Niklas, Ihre zuständige Hebamme (er sagte tatsächlich "barnmoska")." Ich dachte, ich höre nicht recht. (Zugegeben, ich bin da etwas ignorant, Geburten sind für mich Frauensache, obwohl ich vom Schamgefühl her z.B. kein Problem mit Gynäkologen habe. Vor Jahren nur habe ich irgendwann für mich beschlossen, dass Frauen einfach einen natürlicheren Zugang zu der ganzen Geschichte haben). Meine Zweifel standen mir ins Gesicht geschrieben, ich konnte es spüren. Erleichterung machte sichbei mir breit, als wir direkt in einen Kreissaal geführt wurden. In dieser Sekunde dachte ich nur: wir bleiben. Ich schilderte Niklas also kurz die Lage und der stellte dann auch keine großen Fragen mehr. Er schloss mich auf meine Bitte hin im Stehen ans CTG an, legte mir die Kanüle und ich warf begeistert meine Kleider von mir und zog das Krankenhaus-Nachthemd an. Vielleicht zog ich auch erst meine Kleider aus und er legte mir dann die Kanüle an, aber wen interessiert das schon.
Die Wehen kamen dann auch regelmäßig, deutlich unter 10 Minuten und die Skala des CTGs reichte nicht, um die Stärke anzuzeigen. Niklas erwies sich derweil als sehr sachkundiger, dezenter, angenehmer und geschickter Geburtshelfer. Kurz, Niklas war mit Abstand die beste Hebamme, die ich jeh unter einer Geburt hatte. Nach 40 Minuten im Stehen waren die Wehen so stark, dass ich nur noch: "Macht jetzt was, das geht auf einmal so schnell" japsen konnte. Danach konnte ich dann auch nicht mehr reden. Wohlwissend, was auf mich zukommt, hatte ich dieses Mal bei jeder Gelegenheit im Vorfeld erwähnt, dass ich bitte eine Rückenmarksbetäubung wollte. Wir erinnern uns: Amélie kam ganz ohne auf die Welt (da hatte ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht), bei Jonah war es in letzter Sekunde und reichte gerade noch für die Austreibungsphase. Diesmal sollte es klappen. Als die Wehen gerade angefangen hatten, vollkommen die Kontrolle über mich und das Geschehen zu übernehmen, erschien die Anästhesistin (mein Gedanke diesmal: "Oh wie gut, eine Frau. Das kann nur gut klappen." Ich Chauvinistin aber auch.) Wir hatten mit Niklas schon kurz besprochen, dass es eine Spinalanästhesie werden würde. Also eine vollständige Betäubung, die allerdings auch nur 2 bis 3 Stunden anhält und daher nur bei Mehrfach-Müttern eingesetzt wird. Im Liegen (Fötusstellung, passenderweise) und auf dem Höhepunkt einer Wehe setzte mir die Anästhesistin die Nadel ins Rückenmark. Danach spürte ich die Wehen immer flacher, immer schwächer, immer weniger ... und nach 10 Minuten: WEG. Die Schmerzen waren einfach weg.
Ich schlug die Augen auf, sah meinen Mann an und sagte: "Wow. That is the real stuff. I want more of that." Und nach einer etwas überraschten Pause: "I am a reasonable person again." Nach rund 45 Stunden Schmerzen konnte ich mich endlich wieder vollkommen normal bewegen, unterhalten und vor allem ... entspannen. Ich stand auf und kreiste mit den Hüften, damit das Kind besser im Geburtskanal vorankam. Ich unterhielt mich mit meinem Mann darüber, wer die Kinder vom Kindergarten abholen sollte. Ich hielt seine Hand (oder er meine oder wir unsere oder wie auch immer) und wir unterhielten uns über die gefühlte Odyssee, die wir bis zu diesem Punkt durchgemacht hatten. Mein Mann konnte entspannen und musste mich nicht mehr bei jeder Wehe stützen. Nach diesem physiologischen Sturm waren wir sozusagen am rettenden Ufer angelangt.
Dann wechselte das Hebammenteam, aber nicht ohne das ich Niklas, der männlichen Hebamme, noch ausführlich für seine wirklich fantastische Arbeit dankte. Wir behielten die Zeit im Auge und 1,5 Stunden später begann die Austreibungsphase. Hier zeigte sich allerdings der Nachteil der Spinalbetäubung: ich spürte die Presswehen nicht wirklich, dafür aber sehr genau, wie sich in meinem Unterkörper alles schmerzhaft dehnte und weitete. DAs führte (meinem Empfinden nach) dazu, dass die Hebammen mich etwas zu früh zum pressen animierten, was nicht sehr angenehm war. Man wollte mir dann schon wieder einen wehenverstärkenden Tropf anhängen, aber da beschloss ich so ganz für mich, dass wir das doch lieber so hinkriegen könnten. Kurz, zum ersten Mal habe ich die Geburt meines Kindes wirkich bewusst miterlebt und zwar jeden Schritt und das war herrlich. Yoshua wurde um 15:20 Uhr geboren und er lag auf meiner Brust, und schimpfte und schimpfte und schimpfte. Es dauerte etwas bis er die Brust fand und im Gegensatz zu Jonah saugte er sich auch nicht gleich fest, sondern musste zu meiner Belustigung etwas üben. Der Herzallerliebste schnitt irgendwann die Nabelschnur durch und wir begannen, unseren zweiten Sohn kennenzulernen. Yoshua wog 3510 Gramm (wie Amélie), war 51 cm lang (wie Jonah) und hatte einen Kopfumfang von 34 cm. Dünn sah er aus und ein feines Gesichtchen hatte (hat) er.
Epilog
Von den drei Geburten, die ich selbst erleben durfte, war dies die Geburt, bei der wir am meisten selbstbestimmen durften. Es war ein wunderbares Gefühl, regelmäßig gefragt zu werden, ob man noch etwas essen oder trinken wolle, ob einem kalt sei, ob man zur Toilette wollte, ob man die Position wechseln wolle, ob man bestimmte Wünsche hätte, oder ob einem generell die ganze Situation angenehmer gemacht werden könnte. Bis die zweite Schicht kam, die dann die eigentliche Geburt übernahm, war Niklas immer geschäftig, aber nie aufdringlich im Hintergrund. Immer da, wenn man ihn brauchte und immer bemüht, einen zu unterstützen und sacht aber bestimmt auf Kurs zu halten, ohne diktieren zu wollen. Auch das Geburtsteam fragte mich erstmal, wie genau ich denn die Geburt haben wollte? "Wir schauen einfach, was passiert," sagte ich. Als ich mein Erstaunen über die Betäubung äußerte, lachte die leitende Hebamme und sagte:"Ja, auf diese Weise kann man auch gebähren. Erstaunlich, oder?"
Ich konnte ihr nur zustimmen.
Alle drei Geburten, die ich erlebt habe, waren auf ihre Weise wunderbar, eigentlich ziemlich unkompliziert und hatten vor allem ein wundervolles Ergebnis. Aber eigentlich würde ich mir wünschen, dass jede Geburt genau so ablaufen könnte wie diese letzte, denn wir fühlten uns richtig umsorgt.
Friday, February 4, 2011
Kurzfristig
Kurzfristig außer Gefecht gesetzt sind wir alle immer mal wieder seit der Geburt von Yoshua. Die Kinder hatten immer ein paar Tage und immer genau zum Wochenende typische Winterkrankheiten wie Magenverstimmung und Erkältung, der Mann hat 5 Tage gearbeitet und war somit nicht anwesend und gestern hat es auch mich mal erwischt und irgendein fieser Erkältungsvirus (plus leichtem Milchstau auf einer Seite) hat mich für 24 Stunden völlig lahmgelegt. Heute geht es aber - dank viel Schlaf und ausgiebigem Schwitzen - wesentlich besser, wenn auch noch nicht so richtig gut.
Seit Mitwoch haben wir einen Dauergast, Jonahs "Patenonkel" - noch nicht offiziell, aber bald - der gerade wieder nach Stockholm zurückziehen will und deshalb erstmal temporären Unterschlupf braucht. Schön ist das.
Heute Abend kommen dann Nachbarn auf ein köstliches Abendessen und ich und der Herzallerliebste müssen (naja, nicht wirklich müssen, aber ich bin da ganz die klassische Hausfrau) bis dahin die liegengebliebenen Sachen auf- und wegräumen und ein leckeres Essen zaubern (was uns allerdings nicht schwer fallen sollte).
So ist es also weniger das neue Familienmitglied, das für Chaos sorgt und verhindert, dass ich endlich mal in Ruhe einen Geburtsbericht schreiben kann, sondern alles drumherum.
Und jetzt noch schnell ins Bad, um 12 steht nämlich der nächste Termin bei der Hebamme an ...
Seit Mitwoch haben wir einen Dauergast, Jonahs "Patenonkel" - noch nicht offiziell, aber bald - der gerade wieder nach Stockholm zurückziehen will und deshalb erstmal temporären Unterschlupf braucht. Schön ist das.
Heute Abend kommen dann Nachbarn auf ein köstliches Abendessen und ich und der Herzallerliebste müssen (naja, nicht wirklich müssen, aber ich bin da ganz die klassische Hausfrau) bis dahin die liegengebliebenen Sachen auf- und wegräumen und ein leckeres Essen zaubern (was uns allerdings nicht schwer fallen sollte).
So ist es also weniger das neue Familienmitglied, das für Chaos sorgt und verhindert, dass ich endlich mal in Ruhe einen Geburtsbericht schreiben kann, sondern alles drumherum.
Und jetzt noch schnell ins Bad, um 12 steht nämlich der nächste Termin bei der Hebamme an ...
Wednesday, February 2, 2011
Schon erwähnt?
Den vom Herzallerliebsten hingebungsvoll als "deutscher Panzer" bezeichnete Kinderwagen, der uns seit Amélies Geburt begleitet und der seit nunmehr zwei Jahren dank einfallsreichem - wenn auch nicht hübschen - Umbau des Mannes zwei Kinder befördert hat, hat Mitte letzter Woche das Zeitliche gesegnet. Achsenbruch.
Seitdem - und weil der Mann just dieses Wochenende seine 25% abgearbeitet hat - renne ich jeden Morgen mit einem 4-Kilo-Baby vor dem Bauch und zwei weiteren Kleinkindern an jeweils einer Hand zum Kindergarten und wieder zurück. Mit Busfahrt. Nach drei bis vier Tagen haben wir so langsam eine Routine und es klappt ganz gut, aber am Gesichtsausdruck meiner lieben Mitreisenden im Bus kann ich deutlich ablesen, dass die mich alle für ein bisschen verrückt halten. Und alle helfen, was nicht gerade dazu beiträgt, dass ich mich normaler fühle, auch wenns fürchterlich nett ist. So sieht wenigstens die morgendliche Tour aus.
Auf dem Nachhausweg testet Jonah dann ausgiebig seine Grenzen und liegt mindestens ein bis zweimal irgendwo im Matsch (hier taut es gerade) und will nicht weiterlaufen. Gestern hat er sich einen strategisch unübertrefflichen Platz ausgesucht - genau vor der Bustür. Beim Aussteigen, weil ich es tatsächlich gewagt habe, ihm die Hand hilfreich hinzuhalten und ihn - Affront - auch noch zu berühren. Auch in diesen Situationen werfen mir die Passanten fragende bis zweifelnde Blicke zu - und ich hoffe, ich kriege bald den gewünschten Geschwisterwagen online zu einem günstigen Preis zu kaufen und kann damit dem Drama ein Ende bereiten ...
Seitdem - und weil der Mann just dieses Wochenende seine 25% abgearbeitet hat - renne ich jeden Morgen mit einem 4-Kilo-Baby vor dem Bauch und zwei weiteren Kleinkindern an jeweils einer Hand zum Kindergarten und wieder zurück. Mit Busfahrt. Nach drei bis vier Tagen haben wir so langsam eine Routine und es klappt ganz gut, aber am Gesichtsausdruck meiner lieben Mitreisenden im Bus kann ich deutlich ablesen, dass die mich alle für ein bisschen verrückt halten. Und alle helfen, was nicht gerade dazu beiträgt, dass ich mich normaler fühle, auch wenns fürchterlich nett ist. So sieht wenigstens die morgendliche Tour aus.
Auf dem Nachhausweg testet Jonah dann ausgiebig seine Grenzen und liegt mindestens ein bis zweimal irgendwo im Matsch (hier taut es gerade) und will nicht weiterlaufen. Gestern hat er sich einen strategisch unübertrefflichen Platz ausgesucht - genau vor der Bustür. Beim Aussteigen, weil ich es tatsächlich gewagt habe, ihm die Hand hilfreich hinzuhalten und ihn - Affront - auch noch zu berühren. Auch in diesen Situationen werfen mir die Passanten fragende bis zweifelnde Blicke zu - und ich hoffe, ich kriege bald den gewünschten Geschwisterwagen online zu einem günstigen Preis zu kaufen und kann damit dem Drama ein Ende bereiten ...
Sind sie gekommen, um zu bleiben???
Ich hoffe, doch nicht.
Alle Menschen, die es nicht vertragen können, wenn relativ schlanke Menschen sich über drei, vier Kilo zu viel beschweren - jetzt bitte nicht weiterlesen. Denn ich will genau das machen. Und entschuldige mich lieber schon mal im voraus.
Nach Amélies Geburt brauchte ich circa 2 Wochen, um wieder vollständig auf mein Gewicht vor der Schwangerschaft zusammengeschrumpft zu sein. Zugegeben, damals hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet und war dementsprechend positiv überrascht.
Nach Jonahs Geburt waren es circa 3 Wochen, allerdings hatte ich da schon eine gewisse Erwartunghaltung. Was einmal klappt, klappt auch zweimal, ist ja klar.
Und jetzt .... jetzt hat sich noch nichts - aber auch GAR NICHTS - getan.
Ja, der Bauch ist wieder "flach", auch wenn ich von meinen Bauchmuskeln nicht mehr viel sehe bzw. diese quasi nicht mehr spüre (fürchterliches Gefühl), aber die Not-Reservepölsterchen auf Hüfte und an den Oberschenkeln, die scheinen sich da sehr wohl zu fühlen.
Geht gar nicht, jedenfalls nicht für mich, also wenigstens noch nicht. Überhaupt, eigentlich nie. Ich habe wirklich kein Problem mit den Pigmentflecken in meinem Gesicht, die ich seit Amélies Geburt mit mir rumschleppe, auch wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr richtig in die Sonne kann. Auch die sagenhafte Vermehrung meiner Muttermale lässt sich (an nicht allzu prominenten Stellen) verschmerzen, sich über Falten aufzuregen finde ich eh albern, graue Harre habe ich noch keine und wenn sie kommen, werde ich auch das (eine Weile wenigstens ;o) ) überleben, dass mit steigendem Alter alles ein bischen mehr hängt und schlabbert ist auch zu verkraften, aber den Speck auf meinen Hüften, sorry, sorry, sorry - den werde ich wirklich nie liebgewinnen können. Und auch wenn diese 3, 4 Kilos denken, sie dürften bleiben - früher oder später müssen sie weg. Ich muss das jetzt in die Welt hinausposaunen, alleine schon um mich selbst zu beruhigen.
Jeder hat halt so seine Eitelkeiten ...
Darüber hinaus frage ich mich verzweifelt, wo eigentlich meine Superkräfte hin entschwunden sind??? Meine Rückenmuskulatur scheint mir bis auf notwendige Grundfunktionen vollkommen den Dienst zu versagen und meine Schultern hängen traurig in der Gegend rum, während meine Oberarme auf einmal bei mehr als 4 Kilo den Dienst verweigern. Und ich frage mich: wie in Drei-Gottes-Namen habe ich mit diesem Riesen-Schwangerschaftsbauch bitte auch noch nach berechnetem Geburtstermin eigentlich JOnah durch die Gegend gehieft und überhaupt all das gemacht, was ich da so gemacht habe(auch wenn das immer jeweils einen Tag auf der Couch nach sich zog) ...??? Es ist mir schier unbegreiflich. Und ich komme zu nur einem Schluss: es ist halt das liebe Alter.
Alle Menschen, die es nicht vertragen können, wenn relativ schlanke Menschen sich über drei, vier Kilo zu viel beschweren - jetzt bitte nicht weiterlesen. Denn ich will genau das machen. Und entschuldige mich lieber schon mal im voraus.
Nach Amélies Geburt brauchte ich circa 2 Wochen, um wieder vollständig auf mein Gewicht vor der Schwangerschaft zusammengeschrumpft zu sein. Zugegeben, damals hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet und war dementsprechend positiv überrascht.
Nach Jonahs Geburt waren es circa 3 Wochen, allerdings hatte ich da schon eine gewisse Erwartunghaltung. Was einmal klappt, klappt auch zweimal, ist ja klar.
Und jetzt .... jetzt hat sich noch nichts - aber auch GAR NICHTS - getan.
Ja, der Bauch ist wieder "flach", auch wenn ich von meinen Bauchmuskeln nicht mehr viel sehe bzw. diese quasi nicht mehr spüre (fürchterliches Gefühl), aber die Not-Reservepölsterchen auf Hüfte und an den Oberschenkeln, die scheinen sich da sehr wohl zu fühlen.
Geht gar nicht, jedenfalls nicht für mich, also wenigstens noch nicht. Überhaupt, eigentlich nie. Ich habe wirklich kein Problem mit den Pigmentflecken in meinem Gesicht, die ich seit Amélies Geburt mit mir rumschleppe, auch wenn das bedeutet, dass ich nicht mehr richtig in die Sonne kann. Auch die sagenhafte Vermehrung meiner Muttermale lässt sich (an nicht allzu prominenten Stellen) verschmerzen, sich über Falten aufzuregen finde ich eh albern, graue Harre habe ich noch keine und wenn sie kommen, werde ich auch das (eine Weile wenigstens ;o) ) überleben, dass mit steigendem Alter alles ein bischen mehr hängt und schlabbert ist auch zu verkraften, aber den Speck auf meinen Hüften, sorry, sorry, sorry - den werde ich wirklich nie liebgewinnen können. Und auch wenn diese 3, 4 Kilos denken, sie dürften bleiben - früher oder später müssen sie weg. Ich muss das jetzt in die Welt hinausposaunen, alleine schon um mich selbst zu beruhigen.
Jeder hat halt so seine Eitelkeiten ...
Darüber hinaus frage ich mich verzweifelt, wo eigentlich meine Superkräfte hin entschwunden sind??? Meine Rückenmuskulatur scheint mir bis auf notwendige Grundfunktionen vollkommen den Dienst zu versagen und meine Schultern hängen traurig in der Gegend rum, während meine Oberarme auf einmal bei mehr als 4 Kilo den Dienst verweigern. Und ich frage mich: wie in Drei-Gottes-Namen habe ich mit diesem Riesen-Schwangerschaftsbauch bitte auch noch nach berechnetem Geburtstermin eigentlich JOnah durch die Gegend gehieft und überhaupt all das gemacht, was ich da so gemacht habe(auch wenn das immer jeweils einen Tag auf der Couch nach sich zog) ...??? Es ist mir schier unbegreiflich. Und ich komme zu nur einem Schluss: es ist halt das liebe Alter.
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