Ich sage ja immer, dass wir den coolsten Kindergarten überhaupt haben. :0) Nachdem also meine Bring- und Abholhilfe für den gleichen Zweck von der "lieben Nachbarin" abgeworben wurde und ich gestern - nach einem Tag voller "Rennerei" (aus Sicht einer Schnecke allerdings) relativ außer Puste und etwas bleich im Kindergarten zum Abholen ankam, haben sich ein paar der Erzieher überlegt, wie sie uns denn helfen könnten und kamen tatsächlich auf jemanden, der für die letzten zwei Tage - bis die Familienhilfe aus Deutschland ankommt- noch diesen Service übernehmen könnte. Ist das nicht nett???
Zur Erklärung: ich muss jeden Morgen/Mittag also zum Bus, mit dem Bus ein paar Stationen fahren und dann ungefähr nochmal eine Fußstrecke von 500 m zurücklegen. Das ist an sich kein Problem, wir fanden immer, dass es die Mühe wert ist, weil (siehe oben) dies der tollste Kindergarten ... tja, also für uns ist und wir mit Kindergärten hier auch schon durchaus ganz andere (!!!) Erfahrungen gemacht haben.
Nun bringt der Aufbau einer neuen Firma und die Übernahme einer gastronomischen Werksamheit ein Mehraufwand an Arbeit mit sich (dazu in den nächsten Wochen mehr), der Schlaf knapp werden lässt und damit die physischen Kräfte doch deutlich dezimiert. Schwangerschafts-Gejammer alleine liegt mir nicht (offensichtlich bin ich mit physischer Zähigkeit und einem nicht zu verachtenden Dickschädel ausgestattet und sehe somit keinen Grund, allerdings muss ich einräumen, diesmal hätte/habe ich doch auch Anlass gesehen, mich hier und da über den zwackenden Rücken, den ständig hart werdenden und schmerzenden Bauch und den Mangel an Luftzufuhr sowie die Dauererschöpfung zu beschweren). Aus diesem Grund hat der Herzallerliebste (und weil er selbst eben nicht zu geregelten Zeiten hier sein kann, weder unter der Woche noch am Wochenende) mir die Babysitterin aufgedrückt. Die Nachbarin nun, die zwei Kinder hat, nicht schwanger ist, sich in einem gesicherten Anstellungsverhältnis befindet und deren Kindergarten rund 200 m auf direktem Weg zur U-Bahnstation liegt, zu der sie eh jeden Morgen gehen muss und deren Mann maximal unter der Woche zwei bis drei Tage weg ist, dachte wohl, ein Babysitter ist ein tolles Statussymbol und super Idee, ich biete mal 20 Kronen mehr und - klar, die Jugend folgt dem Geld - schwupps, weg war meine Babysitterin. Zumal der Job ja offensichtlich auch noch leichter auszuführen ist. Das klingt alles lapidar, in unserer jetztigen Situation war dies aber ein ziemlicher Schlag ins Gesicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Nachbarin sollte sich mal die Mühe machen, obigen Spruch zu googlen und zu übersetzen und der der Kindergarten, nun, der hält sich offensichtlich daran. Für die Nicht-Lateiner unter uns: Esse quam videri - lieber sein als scheinen. Also in unserem Fall: lieber wirklich ein Freund sein als nur den Anschein zu erwecken. Der Nachbarin werde ich dann bei Gelegenheit - natürlich ganz auf schwedisch höfliche Art im Plauderton - deutlich meine Meinung über sie, die Babysitterin und den Kindergarten zum Ausdruck bringen. Und damit ist das Thema dann auch erledigt. ;O)
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