... hatte ich heute morgen, als ich mir das Schneetreiben ansah! Mein erster Gedanke war: oh, schön, ein bisschen mehr Schnee! Mein zweiter Gedanke (mit Blick auf die Uhr): Die Kinder brauchen wir heute erst gar nicht in den Kindergarten bringen .... Die momentanen Schlagzeilen auf der Homepage von Dagensnyheter bestätigen mir, wir recht ich hatte:
- ÖPNV in Stockholm zusammengebrochen
- SL kann nicht garantieren, dass die Menschen nach Hause kommen (also mit Bus + Bahn)
- Kindergärten: Kommen Sie und holen Sie Ihre Kinder ab
- Flugverkehr am Flughafen Arlanda eingestellt
- SMHI: Der Schneefall hält an
So zu hause, im Warmen und ohne weiteren Stress für heute, ist das spannend und schön. Ich war kurz im Supermarkt, der Weg dahin hat Spaß gemacht, war allerdings jeweils auch nur rund 300 m lang (eine Strecke). Hach, schön, mit so richtig Winter. Wer weiß, wie lange es das noch gibt!
Wednesday, December 5, 2012
Monday, December 3, 2012
Wie die Zeit vergeht ...
... merkt man nicht nur am erfreulicheweise eingetroffenen Winter, nicht nur am Beginn der Adventszeit, sondern auch daran, dass Sohn Nr. 2 nicht mehr nur einzelne Wörter vor sich hin brabbelt, sondern ganze Sätze auf Schwedisch, etwas kürzere Sätze auf Deutsch und hin und wieder mal ein bisschen Englisch einstreut ... "Sit down!" bekam ich heute zu hören.
Außerdem sagt er nicht mehr süß falsch "ba-bot" sonder seit zwei Tagen ganz korret: "Jakob". Das hat mich fast ein bischen sentimental gemacht, aber nur fast.
Außerdem sagt er nicht mehr süß falsch "ba-bot" sonder seit zwei Tagen ganz korret: "Jakob". Das hat mich fast ein bischen sentimental gemacht, aber nur fast.
Monday, September 3, 2012
WOW ...
die letzten Wochen im groben Überblick:
- der Sommer ist vorbei.... und mich plagt der Gedanke an den Herbst/Winter, die Dunkelheit und die Kälte
- schwedische Bücher gelesen, müssen im Blog vorgestellt werden
- zum ersten Mal Autofahren in Schweden - selbst in der Großstadt so entspannt!!!
- zum ersten Mal ein Hybrid gefahren - und gleich mal einen Klassiker abgehakt
- Kinderchaos hoch vier
- zum ersten Mal wirklich grausame Nächte mit Kindern, die ab 3/4 Uhr morgens der Reihe nach wach
werden, wieder einschlafen, wach werden, nicht mehr schlafen
- 5 Wochen Sohn Nr. 3 - und er wächst und wächst und wächst
- letztes Kindergartenjahr der Tochter hat begonnen
- Sohn Nr. 1 ist jetzt eines der "großen Kinder"
- Nona, Bah-bop und Aml - Sprachentwicklung bei Sohn Nr. 2 läuft besser, aber er nuschelt noch sehr (süß ist es aber und auch noch nicht weiter bedenklich und der Sohn ist ein richtiger Strolch)
- was ich schon immer mal zu den Vornamen unserer Kinder sagen wollte
- Überlegungen zum "Älterwerden" - auch ich bin ab übermorgen "um die 40" --------- uuuuuuuuuuaaaaaaaahhhh ....
... und vieles mehr, hoffentlich ab morgen hier ....
- der Sommer ist vorbei.... und mich plagt der Gedanke an den Herbst/Winter, die Dunkelheit und die Kälte
- schwedische Bücher gelesen, müssen im Blog vorgestellt werden
- zum ersten Mal Autofahren in Schweden - selbst in der Großstadt so entspannt!!!
- zum ersten Mal ein Hybrid gefahren - und gleich mal einen Klassiker abgehakt
- Kinderchaos hoch vier
- zum ersten Mal wirklich grausame Nächte mit Kindern, die ab 3/4 Uhr morgens der Reihe nach wach
werden, wieder einschlafen, wach werden, nicht mehr schlafen
- 5 Wochen Sohn Nr. 3 - und er wächst und wächst und wächst
- letztes Kindergartenjahr der Tochter hat begonnen
- Sohn Nr. 1 ist jetzt eines der "großen Kinder"
- Nona, Bah-bop und Aml - Sprachentwicklung bei Sohn Nr. 2 läuft besser, aber er nuschelt noch sehr (süß ist es aber und auch noch nicht weiter bedenklich und der Sohn ist ein richtiger Strolch)
- was ich schon immer mal zu den Vornamen unserer Kinder sagen wollte
- Überlegungen zum "Älterwerden" - auch ich bin ab übermorgen "um die 40" --------- uuuuuuuuuuaaaaaaaahhhh ....
... und vieles mehr, hoffentlich ab morgen hier ....
Wednesday, August 8, 2012
Geburtsbericht
Hm, mehr als zwei Wochen ist die Geburt jetzt her und dieses Mal habe ich das große Ereigniss und die damit verbundenen Schmerzen wirklich in rasender Geschwindigkeit fast schon wieder .. vergessen. Das mag vielleicht an dem Bewusstsein liegen, dass es diesmal ja auch tatsächlich das letzte Mal war. Oder dann doch an der Routine??? Wobei Routine eindeutig nicht der richtige Begriff ist. Insgesamt kann ich wohl auch behaupten, dass ich diese Geburt körperlich extrem gut weggesteckt habe und ich hege den Verdacht, dass das auch mit der Jahreszeit zu tun hat. Im Sommer fühlt man sich einfach besser, auch wenn dem vielleicht gar nicht so ist!?!?!
Der kleinste aller kleinen Männer hat sich mit der Geburt extra viel Zeit gelassen. Der berechnet Geburtstermin war am 9. Juli und wir hatten uns darauf eingestellt, dass er so +/- vier, fünf Tage dann auf die Welt käme. Ich war die Wochen zuvor schon sehr behebig und dachte daher auch nicht, dass es viel länger dauern könnte. Aber Säuglinge haben ja bekanntlich ihren eigenen Kopf, und so mussten wir ganze 6 Tage länger warten, bis neben einem harten Bauch überhaupt einmal etwas passierte. Dienstag, den 17. Juli hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sich bald etwas tun könnte. Ein paar Wehen hier, ein paar Wehen dort und dann wieder ... GAR NICHTS. Dafür einen kleinen Mann, der für das Schwimmfinale der Olympiade trainierte - mindestens. Es zappelte und rumorte in meinem Bauch, als wäre ich im 8. Monat schwanger. Mittwochs dann das gleiche. Hier ein paar Wehen, dort ein paar Schmerzen und viel Gezappel. Naja, dachte ich, vielleicht am Donnerstag?
Als Samstag immer noch kein weiterer Fortschritt zu verzeichnen war, begann ich mir Sorgen zu machen. Und ich hatte (ganz ohne Übertreibung), so eine Ahnung. Also riefen wir im Krankenhaus an und baten, für einen Check-up vorbeikommen zu dürfen. Wir wurden von einer ganz besonders gelassenen Hebamme empfangen und mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie nervös ich wirklich war. Das Kind bewegte sich zwar und Wehen hatte ich auch, nur so richtig in Gang kommen wollte nichts. Die Hebamme untersuchte mich und versicherte mir, dass alles ganz normal aussähe und ihrer Einschätzung nach das Kind in den nächsten 24 bis 36 Stunden kommen würde. Wir sollten doch einfach ein bisschen nachhelfen. Ich war erleichtert, denn irgendwie dachte ich, dass der kleine Mann bei dem Gezappel vielleicht doch die Nabelschnur um den Hals hätte? Das war mehr ein bestimmtes Gefühl als ein klarer Gedanke, aber die Sorge konnte ich nicht ganz abschütteln.
Sonntags hatte ich dann endlich so etwas wie regelmäßige Wehen. Ich wartete bis ich mir sicher war, dann fuhren wir ins Krankenhaus. War dort am Tag zuvor noch alles leer und ruhig, war die Geburtstation an diesem Sonntag fast voll und wir bekamen den letzten freien Kreißsaal. Die Hebamme wirkte angespannt und gestresst und ich sah vor meinem geistigen Auge die Geburt schon im Desaster enden. Diesmal war wirklich alles ganz anders. Ich hing am Wehenschreiber und war immer noch nicht davon überzeugt, dass es jetzt wirklich soweit sein sollte. Es fühlte sich einfach nicht so an. Ich hatte in aller Freundlichkeit auf eine Rückenmarksbetäubung bestanden und zum ersten Mal war es mir möglich, mit dem Anästhesisten freundliche Worte zu wechseln. Dann musste ich wieder warten, Hüften kreisen, hin und herlaufen und hoffen, dass ich mich nicht geirrt hatte. Die Hebamme erschien irgendwann wieder. Sie war die offensichtlich etwas anstrengendere Betreuung einer Erstgebärenden los geworden (Kind da!) und damit auch gleich etwas gelassener. Sie öffnete die Fruchtblase und blieb im Zimmer, um auf die Presswehen zu warten. Der kleine Mann war derweil immer noch nicht so richtig von seiner Aufgabe überzeugt, der Muttermund immer noch nicht richtig offen und überhaupt. Ich hing mental immer noch in der Luft.
Gleichzeitig mit zunehmenden Wehen ließ die Rückenmarksbetäubung nach. Das merkte ich zwar, versäumte ich aber zu erwähnen, dummerweise. Als mir dann endlich klar wurde, dass ich das mit der Rückenmarksbetäubung vielleicht doch lieber gleich hätte sagen sollen, war die Geburt auch schon im vollen Gange. Ich war wie immer bei dieser Gelegenheit lauthals - and not very ladylike - am Fluchen, nur um mich gleich danach bei der Hebamme und der nun anwesenden Krankenschwester wieder zu entschuldigen. Obwohl ich Presswehen übelster Sorte hatte, bat ich die Hebamme nachzusehen, wie weit die Geburt fortgeschritten war. Auch hier hatte mein Gefühl mich nicht getäuscht. Der kleine Mann "hing fest" - an einer Kante des Muttermundes, wie die Hebamme sich ausdrückte. Also wurde wieder mal mit der Hand nachgeholfen, was mich jetzt nicht unbedingt glücklicher machte und sehr an die Geburt meiner Tochter erinnerte. Es gibt so einen Moment während einer Geburt, da hat man das Gefühl, dass außer den Schmerzen alles andere zum Halten gekommen ist. Es geht nicht wirklich weiter vor und zurück nun schon gar nicht mehr. Ehrlich, ich wollte nur noch weg. Meine Sachen packen und nach Hause gehen. Sollten die doch das Kind alleine auf die Welt bringen. Irgendwann in dieser sehr intensiven Phase steckte noch die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und fragte, ob sie jetzt übernehmen solle. Ich starrte die Frau wütend an, ich war versucht ihr meine gesamte Frustration entgegen zu schleudern und hörte den Mann der Hebamme mit einem Räuspern erklären, dass ich wohl lieber wollte, dass sie die Geburt mit mir zu Ende bringe. Dann wurde ich wütend. Ich brüllte in etwa: "Genug, ich will nur noch das dieses Kind jetzt endlich RAUS kommt. RAUS, RAUS, RAUS." Die Hebamme überging diesen leicht psychopathischen Anfall professionell und begann mir kurze, aber sehr präzise Anweisungen zu geben. Mir gelang es endlich (nach 3 Geburten!!!) diese anzunehmen, zu verstehen und auszuführen. Als der kleine Mann schon fast das Licht der Welt erblickt hatte, gebot die Hebamme Einhalt. Mitten in einer Presswehe. Ich starrte auf den Kopf meines Kindes und dachte: "Warum alles in der Welt DAS jetzt?" - Schmerzvoller ging es eigentlich nicht mehr.
Dann durfte ich mit der nächsten Presswehe endlich den kleinen Mann zur Welt bringen und mit einer unglaublich schnellen und geschickten Drehung des Kindes entwand die Hebamme den kleinen Mann der Nabelschnur, die sich ganz richtig um seinen Hals gelegt hatte. Mir entfuhr ein "Ich wusste es!". Sekundenlang passierte nichts, die Hebamme wurde bleich und stammelte: "Er ist ein bisschen müde von der Geburt, ich muss ihn raus bringen. Papa bitte mitkommen." Und sie rannte. Ich war nicht schockiert, ich hatte verstanden, sah Hebamme und den Herzallerliebsten nach draußen eilen und dachte und fühlte erstmal nichts. Nach einer Minute begann ich mir Sorgen zu machen. Der kleine Mann würde mich jetzt doch nicht im Stich lassen? Schließlich hatten wir das Schiff bis hierhin geschaukelt, das Schlimmste vermieden, er würde jetzt ja wohl nicht einfach schlapp machen? Ich wollte bei meinem Kind sein, jetzt. Wieder steckte die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und diesmal erwies sie sich als Engel mit guter Botschaft. Sie sah meine besorgte Miene und sagte: "Keine Sorge, er brüllt die ganze Station zusammen."
Ich konnte also in Ruhe warten, bis Mann und Sohn wieder in den Kreißsaal kamen. Dort verbrachten wir noch drei Stunden, in der ersten Zeit nach der Geburt fühlte ich mich sehr schlapp. Dann kam ich auf mein Zimmer (das Krankenhaus bietet ein Patientenhotel an, man bekommt ein bequemes Einzelzimmer mit Bad und Fernsehen, die Betreuung wird von Stationshebammen übernommen). Die erste Nacht war immer noch schmerzvoll, die Nachwehen fühlten sich auch nicht anders an als die Geburtswehen und ich bekam nur sehr wenig Schlaf, dafür aber eine gesunde Dosis Schmerzmittel. Aber der kleinste aller kleinen Männer in dieser Familie war da, er war gesund und es war endlich mal ein Kind, dass gleich nach der Geburt ein bisschen aussah wie Mama, da waren der große Mann und ich uns einig.
Geburtsdaten: 22. Juli 2012, 21:23 Uhr
Geburtsgewicht: 3.550 g
Größe: 51 cm
Der kleinste aller kleinen Männer hat sich mit der Geburt extra viel Zeit gelassen. Der berechnet Geburtstermin war am 9. Juli und wir hatten uns darauf eingestellt, dass er so +/- vier, fünf Tage dann auf die Welt käme. Ich war die Wochen zuvor schon sehr behebig und dachte daher auch nicht, dass es viel länger dauern könnte. Aber Säuglinge haben ja bekanntlich ihren eigenen Kopf, und so mussten wir ganze 6 Tage länger warten, bis neben einem harten Bauch überhaupt einmal etwas passierte. Dienstag, den 17. Juli hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass sich bald etwas tun könnte. Ein paar Wehen hier, ein paar Wehen dort und dann wieder ... GAR NICHTS. Dafür einen kleinen Mann, der für das Schwimmfinale der Olympiade trainierte - mindestens. Es zappelte und rumorte in meinem Bauch, als wäre ich im 8. Monat schwanger. Mittwochs dann das gleiche. Hier ein paar Wehen, dort ein paar Schmerzen und viel Gezappel. Naja, dachte ich, vielleicht am Donnerstag?
Als Samstag immer noch kein weiterer Fortschritt zu verzeichnen war, begann ich mir Sorgen zu machen. Und ich hatte (ganz ohne Übertreibung), so eine Ahnung. Also riefen wir im Krankenhaus an und baten, für einen Check-up vorbeikommen zu dürfen. Wir wurden von einer ganz besonders gelassenen Hebamme empfangen und mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie nervös ich wirklich war. Das Kind bewegte sich zwar und Wehen hatte ich auch, nur so richtig in Gang kommen wollte nichts. Die Hebamme untersuchte mich und versicherte mir, dass alles ganz normal aussähe und ihrer Einschätzung nach das Kind in den nächsten 24 bis 36 Stunden kommen würde. Wir sollten doch einfach ein bisschen nachhelfen. Ich war erleichtert, denn irgendwie dachte ich, dass der kleine Mann bei dem Gezappel vielleicht doch die Nabelschnur um den Hals hätte? Das war mehr ein bestimmtes Gefühl als ein klarer Gedanke, aber die Sorge konnte ich nicht ganz abschütteln.
Sonntags hatte ich dann endlich so etwas wie regelmäßige Wehen. Ich wartete bis ich mir sicher war, dann fuhren wir ins Krankenhaus. War dort am Tag zuvor noch alles leer und ruhig, war die Geburtstation an diesem Sonntag fast voll und wir bekamen den letzten freien Kreißsaal. Die Hebamme wirkte angespannt und gestresst und ich sah vor meinem geistigen Auge die Geburt schon im Desaster enden. Diesmal war wirklich alles ganz anders. Ich hing am Wehenschreiber und war immer noch nicht davon überzeugt, dass es jetzt wirklich soweit sein sollte. Es fühlte sich einfach nicht so an. Ich hatte in aller Freundlichkeit auf eine Rückenmarksbetäubung bestanden und zum ersten Mal war es mir möglich, mit dem Anästhesisten freundliche Worte zu wechseln. Dann musste ich wieder warten, Hüften kreisen, hin und herlaufen und hoffen, dass ich mich nicht geirrt hatte. Die Hebamme erschien irgendwann wieder. Sie war die offensichtlich etwas anstrengendere Betreuung einer Erstgebärenden los geworden (Kind da!) und damit auch gleich etwas gelassener. Sie öffnete die Fruchtblase und blieb im Zimmer, um auf die Presswehen zu warten. Der kleine Mann war derweil immer noch nicht so richtig von seiner Aufgabe überzeugt, der Muttermund immer noch nicht richtig offen und überhaupt. Ich hing mental immer noch in der Luft.
Gleichzeitig mit zunehmenden Wehen ließ die Rückenmarksbetäubung nach. Das merkte ich zwar, versäumte ich aber zu erwähnen, dummerweise. Als mir dann endlich klar wurde, dass ich das mit der Rückenmarksbetäubung vielleicht doch lieber gleich hätte sagen sollen, war die Geburt auch schon im vollen Gange. Ich war wie immer bei dieser Gelegenheit lauthals - and not very ladylike - am Fluchen, nur um mich gleich danach bei der Hebamme und der nun anwesenden Krankenschwester wieder zu entschuldigen. Obwohl ich Presswehen übelster Sorte hatte, bat ich die Hebamme nachzusehen, wie weit die Geburt fortgeschritten war. Auch hier hatte mein Gefühl mich nicht getäuscht. Der kleine Mann "hing fest" - an einer Kante des Muttermundes, wie die Hebamme sich ausdrückte. Also wurde wieder mal mit der Hand nachgeholfen, was mich jetzt nicht unbedingt glücklicher machte und sehr an die Geburt meiner Tochter erinnerte. Es gibt so einen Moment während einer Geburt, da hat man das Gefühl, dass außer den Schmerzen alles andere zum Halten gekommen ist. Es geht nicht wirklich weiter vor und zurück nun schon gar nicht mehr. Ehrlich, ich wollte nur noch weg. Meine Sachen packen und nach Hause gehen. Sollten die doch das Kind alleine auf die Welt bringen. Irgendwann in dieser sehr intensiven Phase steckte noch die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und fragte, ob sie jetzt übernehmen solle. Ich starrte die Frau wütend an, ich war versucht ihr meine gesamte Frustration entgegen zu schleudern und hörte den Mann der Hebamme mit einem Räuspern erklären, dass ich wohl lieber wollte, dass sie die Geburt mit mir zu Ende bringe. Dann wurde ich wütend. Ich brüllte in etwa: "Genug, ich will nur noch das dieses Kind jetzt endlich RAUS kommt. RAUS, RAUS, RAUS." Die Hebamme überging diesen leicht psychopathischen Anfall professionell und begann mir kurze, aber sehr präzise Anweisungen zu geben. Mir gelang es endlich (nach 3 Geburten!!!) diese anzunehmen, zu verstehen und auszuführen. Als der kleine Mann schon fast das Licht der Welt erblickt hatte, gebot die Hebamme Einhalt. Mitten in einer Presswehe. Ich starrte auf den Kopf meines Kindes und dachte: "Warum alles in der Welt DAS jetzt?" - Schmerzvoller ging es eigentlich nicht mehr.
Dann durfte ich mit der nächsten Presswehe endlich den kleinen Mann zur Welt bringen und mit einer unglaublich schnellen und geschickten Drehung des Kindes entwand die Hebamme den kleinen Mann der Nabelschnur, die sich ganz richtig um seinen Hals gelegt hatte. Mir entfuhr ein "Ich wusste es!". Sekundenlang passierte nichts, die Hebamme wurde bleich und stammelte: "Er ist ein bisschen müde von der Geburt, ich muss ihn raus bringen. Papa bitte mitkommen." Und sie rannte. Ich war nicht schockiert, ich hatte verstanden, sah Hebamme und den Herzallerliebsten nach draußen eilen und dachte und fühlte erstmal nichts. Nach einer Minute begann ich mir Sorgen zu machen. Der kleine Mann würde mich jetzt doch nicht im Stich lassen? Schließlich hatten wir das Schiff bis hierhin geschaukelt, das Schlimmste vermieden, er würde jetzt ja wohl nicht einfach schlapp machen? Ich wollte bei meinem Kind sein, jetzt. Wieder steckte die ablösende Hebamme den Kopf ins Zimmer und diesmal erwies sie sich als Engel mit guter Botschaft. Sie sah meine besorgte Miene und sagte: "Keine Sorge, er brüllt die ganze Station zusammen."
Ich konnte also in Ruhe warten, bis Mann und Sohn wieder in den Kreißsaal kamen. Dort verbrachten wir noch drei Stunden, in der ersten Zeit nach der Geburt fühlte ich mich sehr schlapp. Dann kam ich auf mein Zimmer (das Krankenhaus bietet ein Patientenhotel an, man bekommt ein bequemes Einzelzimmer mit Bad und Fernsehen, die Betreuung wird von Stationshebammen übernommen). Die erste Nacht war immer noch schmerzvoll, die Nachwehen fühlten sich auch nicht anders an als die Geburtswehen und ich bekam nur sehr wenig Schlaf, dafür aber eine gesunde Dosis Schmerzmittel. Aber der kleinste aller kleinen Männer in dieser Familie war da, er war gesund und es war endlich mal ein Kind, dass gleich nach der Geburt ein bisschen aussah wie Mama, da waren der große Mann und ich uns einig.
Geburtsdaten: 22. Juli 2012, 21:23 Uhr
Geburtsgewicht: 3.550 g
Größe: 51 cm
Monday, August 6, 2012
Reif für die Insel
Normalerweise würde ich das ja nie zugeben, aber nach den letzten fünf Tagen bin ich wirklich reif für die Insel. Dabei ist es ganz egal, welche Insel. ;o)
Gestern war ich mit allen vier Kindern im Park (Spielplatz, Kletterbereich, Planschbecken). Erfreulicherweise kam die Nachbarstochter samt kleinem Bruder und ich lief einer Bekannten samt Tochter über den Weg. Ohne diese spontane Verstärkungstruppe hätte ich nämlich mindestens ein Kind verloren, wäre ein anderes im Planschbecken ertrunken und ein drittes vermutlich vom Klettergerüst gestürzt und hätte sich mindestens einen Knochen gebrochen. Nummer 4 wäre derweil auf der Picknickdecke verhungert. Oder aber ich hätte eines der Kinder einfach im Park vergessen.
Das ist auch so eine Sache, die man jedesmal wieder vergisst. Von eins auf zwei war eine Umstellung, von zwei auf drei war eine Umstellung und bedurfte der Gewöhnung und ja, von drei auf vier ist es auch wieder eine Umstellung. Diesmal musste ich wirklich abzählen (!!!), ob ich denn auch alle Kinder im Blick und somit halbwegs unter Kontrolle hatte. Das sorgte zwischendurch auch für viel Gelächter, aber gestern abend war ich wirklich fertig.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich den Kleinsten im Moment nur in der Bauchtrage habe. Wir haben uns nochmal zum Kauf eines Doppelwagens extra für die zwei Kleinen entschlossen. Modell steht auch schon fest, dieses wird aber in den nächsten Wochen "verbessert" und da wir den Wagen in ein, zwei Jahren wieder verkaufen wollen, warten wir also auf die Einführung des verbesserten Modells. Das erwies sich gestern als suboptimal.
Aber beim nächsten Mal wird es bestimmt schon einfacher und jetzt kommt auch erstmal der Mann wieder zurück. Diese Woche steht dann noch die Lösung verschiedener anderer organisatorischer Herausforderungen auf dem Plan. Man darf gespannt sein.
Friday, August 3, 2012
Desaster
Sie wollten schon immer mal wissen, wie es hier so ist, wenn alles schief geht? Bitte schön.
PS.: Der Elektriker muss natürlich trotzdem kommen, denn ohne Grund unterbricht die Erdung den Stromkreislauf ja nicht.
Gestern der Tag fing bemerkenswert reibungslos an. Alles war in bester Ordnung bis ich das BVC (Barnavårdscentral) nach einer schnellen Kontrolle von Sohn Nr. 3 (also Kind Nr. 4) verließ (alles perfekt) und mich allmählich auf den Weg machen wollte, um die anderen Kinder abzuholen. Mit Babytrage vor dem Bauch wollte ich nur kurz noch eine verspätete Mittags- und Verschnaufpause auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten im Einkaufszentrum einlegen. Und vergaß mein Handy. Was ich natürlich erst bemerkte, als ich im Bus zum Kindergarten saß. Nicht nur befiehl mich Panik, dass jemand tatsächlich auf die Idee kommen könnte, mein mehr als lädiert aussehendes, waaaaahnsinnig aktuelles und mit Passcode gesichertes Ei-Dingens 3S mit nach Hause zu nehmen, nein, da waren ja auch sämtliche wichtigen Telefonnummern, Musik und Bilder gespeichert.
Also blieb mir nur eines, mit übermüdeten Kindergartenkindern wieder zurück ins Zentrum. Dort lief ich einer alten Bekannten über den Weg. Eigentlich hätte ich mich sehr über diese Begegnung gefreut, wir hatten uns vor gut 1,5 Jahren nämlich leider aus den Augen verloren, wenn Sohn Nr. 2 (also Kind Nr.3) nicht schon die Busfahrt brüllend verbracht hätte und Sohn Nr. 1 (also Kind Nr. 2) nicht seine Schwester (also Kind Nr. 1) als Punching-Bag / Trommel missbraucht hätte, während ich versuchte soziale Konversation zu betreiben und gleichzeitig mein Handy wieder aufzutreiben. Die Bekannte war freundlich und half, an der Peinlichkeit der Situation änderte das aber wenig. Die Tochter wechselte währenddessen in ihrer Rolle als leidendes, passives Opfer und aktiver Straftäterin. Nach einigem hin und her erwischte ich die zuständigen Wächter (Beobachtung am Rande: die sahen sogar mal vernünftig aus, also sowohl auf ihren Beruf bezogen als auch für den privaten Beobachter) und mir wurde freundlich mitgeteilt, das Handy befände sich in einem Café. (Gute Nachricht). Im Café erfuhr ich, dass das Handy mit einer Mitarbeiterin nach Hause gereist sei. (Schlechte Nachricht). Ich müsste am nächsten Tag zurückkommen. Erleichtert und gleichzeitig etwas genervt ging es also mit der quengeligen Bande nach Hause. Dort sollte uns Fertigpizza (meine Kochpläne hatte ich derweil aufgrund der Notlage über Bord geschmissen) und ein gemeinsames Spiel den Abend versüßen. Ich kam nach Hause und das Baby musste gestillt werden. Dann hielt das Baby keine Ruhe. Derweil wurde Sohn Nr. 2 unruhig, weil das Baby so oft bei Mama war und er selbst Hunger hatte. Sohn Nr. 1 fing an zu klagen, dass er jetzt Pizza wolle und gemeinsam schmissen Sohn Nr. 2 und Sohn Nr. 1 die Karten für ein Spiel durch die Gegend, bzw. falteten diese sorgfältig in der Mitte. Alles unter freudiger Ermunterung durch die große Schwester, die das furchtbar amüsant fand. Irgendwie schaffte ich es zum Ofen. Ich schaltete den Ofen an, schob die Pizzen rein - und zwei Sekunden später war der Strom weg. Ich erschrak. Überprüfte den Sicherungskasten (alle Sicherungen waren okay). Begann zu schwitzen. Was mir blieb, um die Situation zu retten, waren 30 Minuten Batteriezeit auf meinem Laptop, die noch vorhandene mobile Internetverbindung und Skype. Alles andere war ja tot (blöde Telefonleitungen über Internet aber auch). Und mein Handy weg. Muss man noch erwähnen, dass meine Nerven ohnehin schon angegriffen waren?
Also zuerst den Mann informiert. Dann den Stromanbieter angerufen. Dann herausgefunden, dass es ein Fehler in der Wohnung sein muss. Dann versucht die Nummer für den Elektriker-Notdienst aufzutreiben (mittlerweile war es ja dann schon so 19-20 Uhr). Wieder den Sicherungskasten geprüft, festgestellt, dass es die Erdung war. Strom wieder angeschaltet, Strom fiel wieder aus, eine Sicherung raus. Wieder geprüft und versucht. Erdung blockiert. Unsicherheit. Was tun? Derweil brüllten alle vier Kinder. Zwei, weil soviel Hektik war, und zwei, weil sie mir panisch durch die Wohnung hinterher liefen und im zwei Sekunden Takt: "Wann ist der Ofen wieder an, Mama?" zu vernehmen war. 5-jährigen Variante: "Wieso funktioniert der Ofen denn jetzt nicht mehr, Mama?". Ganz großes Kino, Sohn Nr.1: "Ist die Pizza jetzt bald fertig?" Derweil schwanden die Batterien. Und meine noch verbleibenden Nerven. Gerade, als ich eine doofe Telefonnummer gefunden hatte, die brauchbar aussah, starb auch das Laptop den Tod aufgrund von Strommangel. Mir platzte der Kragen. Die Kinder waren unglücklich. Der Abend war dahin. Wir haben die Stimmung mit viel Kerzenlicht und Butterbroten und Milchreis etwas "sanieren" können, aber als ich heute morgen aufwachte, den Sicherungskasten nochmal prüfte, die Erdung nochmal umlegte und der Strom wieder anging und ich fein säuberlich die Telefonnummer des zuständigen 24/7 verfügbaren Elektrikers NEBEN dem Sicherungskasten fand, kam ich mir nicht nur richtig doof vor, ich habe es auch herzlich verflucht, dass der Mann nicht da war. - Ja, genau so ist das manchmal hier!
PS.: Der Elektriker muss natürlich trotzdem kommen, denn ohne Grund unterbricht die Erdung den Stromkreislauf ja nicht.
Thursday, August 2, 2012
Leihgabe
OUPS - falsches Kind ;O) |
Wach!
Diese Bilder sind von Montag, aber so irgendwie schaut der kleine Mann schon seit dem ersten Tag genau so aufmerksam (und unscharf) und wach in die Welt hinein (oder hinaus?). Mittlerweile kommt er sicherlich auch auf vier, fünf Stunden Wachzeit am Tag. Dabei scheint er nicht nur angestrengt zu versuchen, etwas zu erkennen, er lauscht auch sehr aufmerksam und in aller Ruhe, was seine Geschwister denn da so treiben.Außerdem ist er das erste unserer Kinder, dass sich in rasender Geschwindigkeit in den Schlaf meckern kann ... bis ich es zur Wiege/Wippe/zum Bett schaffe, ist es meistens schon "zu spät". Es sei denn natürlich, er hat wirklich Hunger. Und warum vergisst man eigentlich immer wieder,dass diese kleinen Menschlein in kürzester Zeit eine Unmenge an Windeln verbrauchen ... ???
Wednesday, August 1, 2012
Einsam - Zweisam
Zum ersten Mal seit rund 4,5 Wochen bin ich heute mal wieder alleine zu Hause. Wenn man von der schlafenden und friedlichen Präsenz unseres Neuzuganges mal absieht. Ein sehr komisches Gefühl auf alle Fälle. Die Zeit mit meiner Mutter und meiner Nichte war fantastisch. Es war richtig schön mal wieder geballte familiäre weibliche Gesellschaft zu haben. Im Falle meiner Mutter hatten wir schöne lange Gespräche, meine Mutter hat mit vielen Kleinigkeiten im Haushalt ausgeholfen und so zu einem reibungslosen Tagesablauf beigetragen. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut das Hand-in-Hand-Arbeiten ohne groß kommunizieren zu müssen mit den Frauen aus meiner Familie klappt. Meine Nichte hat sich mehrheitlich der Kinder angenommen und auch wir hatten viele lange, schöne Gespräche und haben teilweise Tränen gelacht. Unsere Unternehmungen haben sich, aufgrund des unpraktischen Schwangerschaftsbauches und den Rückenproblemen meiner Mutter, meist auf die nähere Umgebung beschränkt, waren aber trotzdem schön. Leider hat sich der kleinste aller Männer sehr lange Zeit gelassen, sodass meine Mutter wieder in Deutschland war, als er geboren wurde. Der Abschied von beiden viel mir ohnehin schwer, wer weiß, wann ich das nächste Mal in den Genuss so vertrauter, harmonischer und vor allem weiblicher Gesellschaft komme (Wink mit dem Zaunpfahl an meine beiden Schwestern - bitte kommen! ;o) ).
Jetzt sitzt der Mann wieder im Auto auf dem Weg nach Öland, wo sich seine neue Geschäftstätigkeit befindet. Aus logistischen und praktischen Gründen können die Kinder und ich - anders als geplant - noch nicht mitfahren und so sind heute "die Großen" im Kindergarten. Mir graut es ziemlich vor heute Nacht, da zwar eigentlich die Einbindung des neuesten Familienmitgliedes gut klappt ... aber wenn alle gleichzeitig aufwachen ... schauder .... oder auch nur die zwei Jüngsten .... dann wird es wohl doch ziemlich stressig und laut. Wir haben die Nachbarn aber vorsichtshalber schon mal gewarnt ...
Jetzt sitzt der Mann wieder im Auto auf dem Weg nach Öland, wo sich seine neue Geschäftstätigkeit befindet. Aus logistischen und praktischen Gründen können die Kinder und ich - anders als geplant - noch nicht mitfahren und so sind heute "die Großen" im Kindergarten. Mir graut es ziemlich vor heute Nacht, da zwar eigentlich die Einbindung des neuesten Familienmitgliedes gut klappt ... aber wenn alle gleichzeitig aufwachen ... schauder .... oder auch nur die zwei Jüngsten .... dann wird es wohl doch ziemlich stressig und laut. Wir haben die Nachbarn aber vorsichtshalber schon mal gewarnt ...
Sunday, July 29, 2012
Sonntagskind
Unser Sonntagskind - oder auch das Kind für die vierte Jahreszeit - ist jetzt genau 1 Woche und 33 Minuten alt (aktuelle Uhrzeit 21:56). Ich präsentiere stolz Bilder der ersten zwei Lebenstage:
Am Morgen nach der Geburt |
Lange Finger |
... und erstaunlich "wach" ist er auch. |
Kritisch Gucken funktioniert auch schon einwandfrei! |
PPS: Ach ja, bevor ich es vergesse: 3550 gr und 51 cm. Alles wie gehabt also.
Wednesday, July 25, 2012
Schwimmübungen
(Der Eintrag ist in der Zeit vom 09. Juli bis ungefähr zum 20. Juli entstanden - sätzeweise. Ich publiziere ihn nachträglich der "Vollständigkeit halber" = aus reiner Sentimentalität)
Schwimmübungen macht der kleinste aller kleinen Männer in dieser Familie nach wie vor in meinem Bauch. Den Weg nach unten scheint er dabei bisher nicht zu finden, der Kopf ist nur lose im Becken fixiert. Ich walze derweil durch die Gegend und bekomme jedes Mal einen Schreck, wenn ich unverhofft meine Reflektion in einem Schaufenster oder einem großen Spiegel sehe. Die Kinder sind mittlerweile ungeduldig und stellen teilweise Mutmaßungen an, ob es nicht vielleicht doch bis zum Winter dauert, bis der kleine Bruder kommt. Die nächste Kontrolle habe ich übrigens wieder am 24. Juli, also genau zwei Wochen nach dem berechnenden Entbindungstermin. Solange das Kind sich bewegt und die Mutter keine Beschwerden hat, sieht man hier in Schweden keinen Grund zur Panik.
Schwimmübungen macht der kleinste aller kleinen Männer in dieser Familie nach wie vor in meinem Bauch. Den Weg nach unten scheint er dabei bisher nicht zu finden, der Kopf ist nur lose im Becken fixiert. Ich walze derweil durch die Gegend und bekomme jedes Mal einen Schreck, wenn ich unverhofft meine Reflektion in einem Schaufenster oder einem großen Spiegel sehe. Die Kinder sind mittlerweile ungeduldig und stellen teilweise Mutmaßungen an, ob es nicht vielleicht doch bis zum Winter dauert, bis der kleine Bruder kommt. Die nächste Kontrolle habe ich übrigens wieder am 24. Juli, also genau zwei Wochen nach dem berechnenden Entbindungstermin. Solange das Kind sich bewegt und die Mutter keine Beschwerden hat, sieht man hier in Schweden keinen Grund zur Panik.
Monday, July 9, 2012
Nichts ...
... gar nichts tut sich bisher am berechneten Entbindungstermin. Dafür hatte ich ein schöne Woche mit meiner Mutter und meiner Nichte bisher, wenn auch alles im Zeitlupentempo vonstatten geht. Ansonsten lassen wir uns mal überraschen, was die nächsten Tage bringen (oder nicht):
Thursday, July 5, 2012
Unheimlich
Heute gerade wurde mir ein bisschen schlecht. Irgendwie hatte ich mich durch die letzte Woche geschleppt, das Wochenende mit den Kindern alleine habe ich auch (gut sogar, wir hatten es richtig nett) überstanden, Montag dann kamen meine Mutter und meine Nichte und heute dann (geschlagene 3 Tage vor dem berechneten Entbindungstermin) habe ich die Krankenhaustasche gepackt. Und vermutlich das erste Mal wirklich über die Geburt nachgedacht. Man könnte jetzt meinen, dass man nach 3 Mal eine gewisse Routine hat ... weiß, was auf einen zu kommt ... einen nichts mehr schrecken kann ... man gelassen ist ... aber: weit gefehlt. Ich habe ehrlich ein bisschen ... die Hosen voll??? Ich hoffe nur, dass alles gut geht.
Außerdem ist es mir sehr unheimlich, dass dieses Mal irgendwie alles ... vorbereitet ist? Die Babywäsche liegt frisch gewaschen und geordnet im Schrank, alle Wäscheberge sind abgearbeitet, die Wohnung ist sauber und ordentlich, die Kinder in guten Händen, einzig der Herzallerliebste muss morgen noch wiederkommen ... wenn ich da an die Geburt von Sohn Nr. 1 denke (Mitten im Umzug) oder von Sohn Nr. 2 (nicht so richtig klar, wer auf die anderen Kinder aufpasst und wie Sohn Nr. 1 zu beruhigen war und überhaupt, die ganze Logistik war eine ganz andere) ... also irgendwie ... macht mich das nervös. Einzig durchalten bis der Herzallerliebste hier ist, muss ich noch. Denn alleine ins Krankenhaus -NO WAY. Das Gemecker muss er sich schon anhören. Mindestens.
Außerdem ist es mir sehr unheimlich, dass dieses Mal irgendwie alles ... vorbereitet ist? Die Babywäsche liegt frisch gewaschen und geordnet im Schrank, alle Wäscheberge sind abgearbeitet, die Wohnung ist sauber und ordentlich, die Kinder in guten Händen, einzig der Herzallerliebste muss morgen noch wiederkommen ... wenn ich da an die Geburt von Sohn Nr. 1 denke (Mitten im Umzug) oder von Sohn Nr. 2 (nicht so richtig klar, wer auf die anderen Kinder aufpasst und wie Sohn Nr. 1 zu beruhigen war und überhaupt, die ganze Logistik war eine ganz andere) ... also irgendwie ... macht mich das nervös. Einzig durchalten bis der Herzallerliebste hier ist, muss ich noch. Denn alleine ins Krankenhaus -NO WAY. Das Gemecker muss er sich schon anhören. Mindestens.
Thursday, June 28, 2012
Drei Beispiele
Heute las ich diesen Post in meinem Lieblings-Nachbarblog und nach eifriger Überlegung möchte ich ihn gerne zum Anlaß nehmen, endlich mal drei Geschichten loszuwerden, die ich schon lange mit mir rumschleppe und die nur aus Zeitgründen und dann mangelndem Anlaß noch nicht im Blog verarbeitet wurden. Bzw., eine der Episoden liegt sogar in Vor-Blogzeiten. Involviert sind in allen Geschichten, Eltern, Fremde, Deutsche, Schweden und Kinder unterschiedlichen Alters. Ich erzähle die Geschichten chronologisch.
a) In einem normalen asiatischen Restaurant in Södermalm am Spätnachmittag zwischen 4 und 5 Uhr. Kein Gasthaus aber beileibe auch kein Nobelschuppen. Ich befinde mich dort mit meiner Schwägerin, deren Töchter (damals circa 4 und 7 Jahre alt), meinem Herzallerliebsten und unserer 2-jährigen Tochter. Wir sind die ersten Dinnergäste, als wir kommen ist das Restaurant leer. Als wir uns an einen Tisch gesetzt haben, nehmen die beiden größeren Mädchen, die das Restaurant zudem sehr gut von regelmäßigen Besuchen mit ihrer Mutter kennen, unsere Tochter und beginnen mit ihr zu spielen (laufen und lachen). Wir vertiefen uns derweil in die Speisekarte und von uns beinahe unbemerkt kommt ein deutsches Ehepaar mit Tochter und deren Freund (beide grob um die 20) herein. Sie setzten sich an den Tisch direkt neben uns. Die Kinder spielen weiter. Auf einmal merke ich, wie Aufregung am Nachbartisch entsteht und schaue erstaunt hoch. Die Bedienung wird gerufen und entrüstet wird auf Englisch gefragt, ob man sich an einen anderen Tisch setzen könnte. Die Lärmbelästigung vom Nachbartisch sei nicht zu ertragen. Ich merke derweil, wie ich rot werde. Der Kellner führt die Familie wie gewünscht an einen anderen Tisch und ich höre noch, wie auf Deutsch bemängelt wird, dass wir unsere Kinder ja wohl überhaupt nicht unter Kontrolle hätten. Mir ist heiß. Warum? In diesem Fall wäre es so einfach (und den Landessitten entsprechend) gewesen, sich an uns zu wenden und zu fragen, ob wir das Lärmniveau der Kinder etwas senken könnten. Meine Schwägerin sah mich mit tellergroßen, fragenden Augen an und ich sah mich bemüßigt, irgendwie zu versuchen, das ungeschickte Verhalten der deutschen Touristen zu erklären.
b) Letztes Jahr in Deutschland. Ich bin mit meiner Schwester und ihren Töchtern im Schwimmbad. Natürlich liegen wir mit unseren Kindern nahe am Planschbecken. Dieses Planschbecken existiert seit mindestens 30 Jahren an eben dieser Stelle. Seit mindestens 30 Jahren ist die Entfernung zur Toilette die gleiche. Meine Schwester beobachtet entnervt, wie mehrere Mütter ihre Kinder im Alter von 1,5 Jahre bis 4 Jahre in das nur zwei bis drei Meter entfernte Gebüsch tragen und dort Pipi machen lassen. Nach der fünften Mutter fällt auch mir das eigentümliche Gebären auf, meine Schwester schaut mich an und ich winke abwehrend, mit hochgezogenen Schultern, mit den Händen: "Äh, also in Schweden an so einer Stelle, mit vielen Leuten: nein. In der freien Natur - kein Problem. Echter Notfall auf dem Nachhauseweg -auch kein Problem. Aber in einem Schwimmbad mit vielen Besuchern: definitiv nein." So ungefähr lautete meine Stellungnahme. Meine Schwester beginnt die Mütter anzusprechen und freundlich, aber bestimmt (so ist sie nun mal, gelle? :O) ) zu fragen, warum die Mütter ihre Kinder (die ihr Bedürfnis lautstark kundtun) denn nicht zur Toilette bringen. Ungefähr die dritte Mutter wird richtig sauer. Schließlich sei die Toilette ja so dermaßen weit weg und von so kleinen (????) Kindern könnte man nicht erwarten, dass sie das Pipi so lange einhielten. Erstaunt fragt meine Schwester, ob sie denn das Kind während der Fahrt auch ins Auto machen lassen würde, wenn das so gar nicht ginge. Ich persönlich verstehe nicht, warum Kinder vor 30 Jahren das Pipi einhalten konnten und heute nicht mehr. An dem Mehr an Kindern kann es ja wohl kaum liegen. Die betroffenen Mütter haben Glück, die Verbindung zum ansässigen Rathaus sind gut und in diesem Jahr wird ganz in der Nähe des Planschbeckens eine Toilette gebaut. Trotzdem darf man sich fragen....
c) Vor vielleicht zwei drei Monaten im Bus, hier in Schweden. Ich war mit den Kindern auf einer (kindgerechten) Kunstausstellung mit begehbarer Installation. Ideal für eine diesigen Freitag, an dem die Kinder nicht im Kindergarten waren, ich aber (mal wieder) ein Wochenende alleine mit ihnen vor mir hatte. Wir sind auf dem Rückweg, der Bus ist mehr als voll. Glücklich haben die beiden großen noch einen Platz ergattert, sodass sie sicher sitzen konnten. Mir hatte ein älterer Herr den letzten verfügbaren Sitzplatz angeboten, da er aber offensichtlich ein Hüftproblem hatte (Rollator stand vorm Kinderwagen), habe ich dankend abgelehnt und ihm den Platz überlassen. Ich stehe also neben dem Kinderwagen mit dem kleinen Mann. Der ist müde und wird langsam hungrig. Ich weiß das, bin aber aufgrund unseres Ausflugs meines Proviants beraubt. Die Busfahrt sollte noch vielleicht zehn Minuten dauern, der kleine Mann würde hoffentlich einschlafen. Tat er aber nicht. Er fing an zu schreien. Ich versuchte mit ihm zu reden. Gebrüll. Ich gab ihm etwas zum spielen. Gebrüll. ich schaukele den Wagen und singe. Gebrüll. Dank Schwangerschaft müde und erschöpft gebe ich auf, an der übernächsten Haltestelle würde ich ohnehin aussteigen. Hochnehmen konnte ich den Kleinen nicht (hätte ich aber gerne), zwei Mal wurde ich von Busfahrern mehr als angerüffelt, wenn ich dies während der Fahrt, ohne Sitzplatz getan hatte. Auf einmal höre ich, wie hinter mir jemand auf Schwedisch los raunzt, ob ich denn das Kind nicht endlich mal hoch nehmen wolle. Erschrocken drehe ich mich um, identifiziere die Person und entschuldige mich. "Es tut mir leid, mir gefällt es auch nicht das er schreit, aber im Moment kann ich leider nichts machen." Die Frau motzt weiter. Hilfe suchend schaue ich nach dem Busfahrer (via Spiegel). Keine Reaktion. Etwas deutlicher sage ich: "Ich darf ihn jetzt nicht hoch nehmen, es ist kein Sitzplatz frei." Das sei ja wohl egal. Mir platzt der Kragen. Ich gehe vor zum Busfahrer, um ihm kurz die Situation zu erklären (und Unterstützung zu bitten), der sagt, ich solle die Frau einfach ignorieren. Die Frau belehrt mich weiter. Jetzt gar nicht mehr höflich sage ich ihr erneut, dass es verboten ist, Kleinkinder während der Fahrt aus dem Wagen zu heben, wenn man keinen Sitzplatz hat. Dann solle ich gefälligst mit dem Kind reden und es ablenken. Typisch deutsche Mutter sei das ja wohl, was ich da mache, die wüssten nicht mit Kindern umzugehen. Ich merke wie mir die Tränen hochsteigen, sehe die nächste Bushaltestelle kommen und steige panikartig aus. Der Fußweg ist zwar etwas länger, aber wenigstens bin ich das Gemotze los. Und muss mir nicht mehr anhören, eine kaltherzige Mutter zu sein, die sich keine Mühe gibt. Sicherlich lag ein Kommunikationsproblem vor, vielleicht hat die Frau es gar nicht so gemeint. Aber trotz ihres von Anfang an unfreundlichen Tons hatte ich versucht, ihr entgegen zu kommen.Mir war die Situation ja auch alles andere als angenehm.
Ich habe viele solcher Situationen erlebt -gerade hier in Schweden - die positiv verlaufen sind. Die Leute haben freundlich auf die Störung hingewiesen (entweder uns/die Eltern oder unsere/die Kinder direkt), oder aber helfend eine Hand gereicht (also den Kindern ruhig erklärt, was gerade gar nicht geht) oder aber verstanden, wenn man sie um etwas gebeten hat (neulich, der 1-jährige, der meinem Sohn begeistert und ohne böse Absichten sämtliche Schippen energisch abnehmen wollte samt seinem etwas verpennten Vater ;O) ). Die oben beschriebenen Situationen sind für mich absolute Ausnahmen und gerade deshalb so gut in Erinnerung geblieben. Aber sie zeigen vielleicht, wo das Problem liegt, wenn man "fremde Kinder erziehen" will, sich von Kindern gestört fühlt oder meint, etwas besser zu wissen. Es erfordert Sensibilität und Verständnis, von beiden Seiten.
a) In einem normalen asiatischen Restaurant in Södermalm am Spätnachmittag zwischen 4 und 5 Uhr. Kein Gasthaus aber beileibe auch kein Nobelschuppen. Ich befinde mich dort mit meiner Schwägerin, deren Töchter (damals circa 4 und 7 Jahre alt), meinem Herzallerliebsten und unserer 2-jährigen Tochter. Wir sind die ersten Dinnergäste, als wir kommen ist das Restaurant leer. Als wir uns an einen Tisch gesetzt haben, nehmen die beiden größeren Mädchen, die das Restaurant zudem sehr gut von regelmäßigen Besuchen mit ihrer Mutter kennen, unsere Tochter und beginnen mit ihr zu spielen (laufen und lachen). Wir vertiefen uns derweil in die Speisekarte und von uns beinahe unbemerkt kommt ein deutsches Ehepaar mit Tochter und deren Freund (beide grob um die 20) herein. Sie setzten sich an den Tisch direkt neben uns. Die Kinder spielen weiter. Auf einmal merke ich, wie Aufregung am Nachbartisch entsteht und schaue erstaunt hoch. Die Bedienung wird gerufen und entrüstet wird auf Englisch gefragt, ob man sich an einen anderen Tisch setzen könnte. Die Lärmbelästigung vom Nachbartisch sei nicht zu ertragen. Ich merke derweil, wie ich rot werde. Der Kellner führt die Familie wie gewünscht an einen anderen Tisch und ich höre noch, wie auf Deutsch bemängelt wird, dass wir unsere Kinder ja wohl überhaupt nicht unter Kontrolle hätten. Mir ist heiß. Warum? In diesem Fall wäre es so einfach (und den Landessitten entsprechend) gewesen, sich an uns zu wenden und zu fragen, ob wir das Lärmniveau der Kinder etwas senken könnten. Meine Schwägerin sah mich mit tellergroßen, fragenden Augen an und ich sah mich bemüßigt, irgendwie zu versuchen, das ungeschickte Verhalten der deutschen Touristen zu erklären.
b) Letztes Jahr in Deutschland. Ich bin mit meiner Schwester und ihren Töchtern im Schwimmbad. Natürlich liegen wir mit unseren Kindern nahe am Planschbecken. Dieses Planschbecken existiert seit mindestens 30 Jahren an eben dieser Stelle. Seit mindestens 30 Jahren ist die Entfernung zur Toilette die gleiche. Meine Schwester beobachtet entnervt, wie mehrere Mütter ihre Kinder im Alter von 1,5 Jahre bis 4 Jahre in das nur zwei bis drei Meter entfernte Gebüsch tragen und dort Pipi machen lassen. Nach der fünften Mutter fällt auch mir das eigentümliche Gebären auf, meine Schwester schaut mich an und ich winke abwehrend, mit hochgezogenen Schultern, mit den Händen: "Äh, also in Schweden an so einer Stelle, mit vielen Leuten: nein. In der freien Natur - kein Problem. Echter Notfall auf dem Nachhauseweg -auch kein Problem. Aber in einem Schwimmbad mit vielen Besuchern: definitiv nein." So ungefähr lautete meine Stellungnahme. Meine Schwester beginnt die Mütter anzusprechen und freundlich, aber bestimmt (so ist sie nun mal, gelle? :O) ) zu fragen, warum die Mütter ihre Kinder (die ihr Bedürfnis lautstark kundtun) denn nicht zur Toilette bringen. Ungefähr die dritte Mutter wird richtig sauer. Schließlich sei die Toilette ja so dermaßen weit weg und von so kleinen (????) Kindern könnte man nicht erwarten, dass sie das Pipi so lange einhielten. Erstaunt fragt meine Schwester, ob sie denn das Kind während der Fahrt auch ins Auto machen lassen würde, wenn das so gar nicht ginge. Ich persönlich verstehe nicht, warum Kinder vor 30 Jahren das Pipi einhalten konnten und heute nicht mehr. An dem Mehr an Kindern kann es ja wohl kaum liegen. Die betroffenen Mütter haben Glück, die Verbindung zum ansässigen Rathaus sind gut und in diesem Jahr wird ganz in der Nähe des Planschbeckens eine Toilette gebaut. Trotzdem darf man sich fragen....
c) Vor vielleicht zwei drei Monaten im Bus, hier in Schweden. Ich war mit den Kindern auf einer (kindgerechten) Kunstausstellung mit begehbarer Installation. Ideal für eine diesigen Freitag, an dem die Kinder nicht im Kindergarten waren, ich aber (mal wieder) ein Wochenende alleine mit ihnen vor mir hatte. Wir sind auf dem Rückweg, der Bus ist mehr als voll. Glücklich haben die beiden großen noch einen Platz ergattert, sodass sie sicher sitzen konnten. Mir hatte ein älterer Herr den letzten verfügbaren Sitzplatz angeboten, da er aber offensichtlich ein Hüftproblem hatte (Rollator stand vorm Kinderwagen), habe ich dankend abgelehnt und ihm den Platz überlassen. Ich stehe also neben dem Kinderwagen mit dem kleinen Mann. Der ist müde und wird langsam hungrig. Ich weiß das, bin aber aufgrund unseres Ausflugs meines Proviants beraubt. Die Busfahrt sollte noch vielleicht zehn Minuten dauern, der kleine Mann würde hoffentlich einschlafen. Tat er aber nicht. Er fing an zu schreien. Ich versuchte mit ihm zu reden. Gebrüll. Ich gab ihm etwas zum spielen. Gebrüll. ich schaukele den Wagen und singe. Gebrüll. Dank Schwangerschaft müde und erschöpft gebe ich auf, an der übernächsten Haltestelle würde ich ohnehin aussteigen. Hochnehmen konnte ich den Kleinen nicht (hätte ich aber gerne), zwei Mal wurde ich von Busfahrern mehr als angerüffelt, wenn ich dies während der Fahrt, ohne Sitzplatz getan hatte. Auf einmal höre ich, wie hinter mir jemand auf Schwedisch los raunzt, ob ich denn das Kind nicht endlich mal hoch nehmen wolle. Erschrocken drehe ich mich um, identifiziere die Person und entschuldige mich. "Es tut mir leid, mir gefällt es auch nicht das er schreit, aber im Moment kann ich leider nichts machen." Die Frau motzt weiter. Hilfe suchend schaue ich nach dem Busfahrer (via Spiegel). Keine Reaktion. Etwas deutlicher sage ich: "Ich darf ihn jetzt nicht hoch nehmen, es ist kein Sitzplatz frei." Das sei ja wohl egal. Mir platzt der Kragen. Ich gehe vor zum Busfahrer, um ihm kurz die Situation zu erklären (und Unterstützung zu bitten), der sagt, ich solle die Frau einfach ignorieren. Die Frau belehrt mich weiter. Jetzt gar nicht mehr höflich sage ich ihr erneut, dass es verboten ist, Kleinkinder während der Fahrt aus dem Wagen zu heben, wenn man keinen Sitzplatz hat. Dann solle ich gefälligst mit dem Kind reden und es ablenken. Typisch deutsche Mutter sei das ja wohl, was ich da mache, die wüssten nicht mit Kindern umzugehen. Ich merke wie mir die Tränen hochsteigen, sehe die nächste Bushaltestelle kommen und steige panikartig aus. Der Fußweg ist zwar etwas länger, aber wenigstens bin ich das Gemotze los. Und muss mir nicht mehr anhören, eine kaltherzige Mutter zu sein, die sich keine Mühe gibt. Sicherlich lag ein Kommunikationsproblem vor, vielleicht hat die Frau es gar nicht so gemeint. Aber trotz ihres von Anfang an unfreundlichen Tons hatte ich versucht, ihr entgegen zu kommen.Mir war die Situation ja auch alles andere als angenehm.
Ich habe viele solcher Situationen erlebt -gerade hier in Schweden - die positiv verlaufen sind. Die Leute haben freundlich auf die Störung hingewiesen (entweder uns/die Eltern oder unsere/die Kinder direkt), oder aber helfend eine Hand gereicht (also den Kindern ruhig erklärt, was gerade gar nicht geht) oder aber verstanden, wenn man sie um etwas gebeten hat (neulich, der 1-jährige, der meinem Sohn begeistert und ohne böse Absichten sämtliche Schippen energisch abnehmen wollte samt seinem etwas verpennten Vater ;O) ). Die oben beschriebenen Situationen sind für mich absolute Ausnahmen und gerade deshalb so gut in Erinnerung geblieben. Aber sie zeigen vielleicht, wo das Problem liegt, wenn man "fremde Kinder erziehen" will, sich von Kindern gestört fühlt oder meint, etwas besser zu wissen. Es erfordert Sensibilität und Verständnis, von beiden Seiten.
Wednesday, June 27, 2012
Esse quam videri 2
Ich sage ja immer, dass wir den coolsten Kindergarten überhaupt haben. :0) Nachdem also meine Bring- und Abholhilfe für den gleichen Zweck von der "lieben Nachbarin" abgeworben wurde und ich gestern - nach einem Tag voller "Rennerei" (aus Sicht einer Schnecke allerdings) relativ außer Puste und etwas bleich im Kindergarten zum Abholen ankam, haben sich ein paar der Erzieher überlegt, wie sie uns denn helfen könnten und kamen tatsächlich auf jemanden, der für die letzten zwei Tage - bis die Familienhilfe aus Deutschland ankommt- noch diesen Service übernehmen könnte. Ist das nicht nett???
Zur Erklärung: ich muss jeden Morgen/Mittag also zum Bus, mit dem Bus ein paar Stationen fahren und dann ungefähr nochmal eine Fußstrecke von 500 m zurücklegen. Das ist an sich kein Problem, wir fanden immer, dass es die Mühe wert ist, weil (siehe oben) dies der tollste Kindergarten ... tja, also für uns ist und wir mit Kindergärten hier auch schon durchaus ganz andere (!!!) Erfahrungen gemacht haben.
Nun bringt der Aufbau einer neuen Firma und die Übernahme einer gastronomischen Werksamheit ein Mehraufwand an Arbeit mit sich (dazu in den nächsten Wochen mehr), der Schlaf knapp werden lässt und damit die physischen Kräfte doch deutlich dezimiert. Schwangerschafts-Gejammer alleine liegt mir nicht (offensichtlich bin ich mit physischer Zähigkeit und einem nicht zu verachtenden Dickschädel ausgestattet und sehe somit keinen Grund, allerdings muss ich einräumen, diesmal hätte/habe ich doch auch Anlass gesehen, mich hier und da über den zwackenden Rücken, den ständig hart werdenden und schmerzenden Bauch und den Mangel an Luftzufuhr sowie die Dauererschöpfung zu beschweren). Aus diesem Grund hat der Herzallerliebste (und weil er selbst eben nicht zu geregelten Zeiten hier sein kann, weder unter der Woche noch am Wochenende) mir die Babysitterin aufgedrückt. Die Nachbarin nun, die zwei Kinder hat, nicht schwanger ist, sich in einem gesicherten Anstellungsverhältnis befindet und deren Kindergarten rund 200 m auf direktem Weg zur U-Bahnstation liegt, zu der sie eh jeden Morgen gehen muss und deren Mann maximal unter der Woche zwei bis drei Tage weg ist, dachte wohl, ein Babysitter ist ein tolles Statussymbol und super Idee, ich biete mal 20 Kronen mehr und - klar, die Jugend folgt dem Geld - schwupps, weg war meine Babysitterin. Zumal der Job ja offensichtlich auch noch leichter auszuführen ist. Das klingt alles lapidar, in unserer jetztigen Situation war dies aber ein ziemlicher Schlag ins Gesicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Nachbarin sollte sich mal die Mühe machen, obigen Spruch zu googlen und zu übersetzen und der der Kindergarten, nun, der hält sich offensichtlich daran. Für die Nicht-Lateiner unter uns: Esse quam videri - lieber sein als scheinen. Also in unserem Fall: lieber wirklich ein Freund sein als nur den Anschein zu erwecken. Der Nachbarin werde ich dann bei Gelegenheit - natürlich ganz auf schwedisch höfliche Art im Plauderton - deutlich meine Meinung über sie, die Babysitterin und den Kindergarten zum Ausdruck bringen. Und damit ist das Thema dann auch erledigt. ;O)
Zur Erklärung: ich muss jeden Morgen/Mittag also zum Bus, mit dem Bus ein paar Stationen fahren und dann ungefähr nochmal eine Fußstrecke von 500 m zurücklegen. Das ist an sich kein Problem, wir fanden immer, dass es die Mühe wert ist, weil (siehe oben) dies der tollste Kindergarten ... tja, also für uns ist und wir mit Kindergärten hier auch schon durchaus ganz andere (!!!) Erfahrungen gemacht haben.
Nun bringt der Aufbau einer neuen Firma und die Übernahme einer gastronomischen Werksamheit ein Mehraufwand an Arbeit mit sich (dazu in den nächsten Wochen mehr), der Schlaf knapp werden lässt und damit die physischen Kräfte doch deutlich dezimiert. Schwangerschafts-Gejammer alleine liegt mir nicht (offensichtlich bin ich mit physischer Zähigkeit und einem nicht zu verachtenden Dickschädel ausgestattet und sehe somit keinen Grund, allerdings muss ich einräumen, diesmal hätte/habe ich doch auch Anlass gesehen, mich hier und da über den zwackenden Rücken, den ständig hart werdenden und schmerzenden Bauch und den Mangel an Luftzufuhr sowie die Dauererschöpfung zu beschweren). Aus diesem Grund hat der Herzallerliebste (und weil er selbst eben nicht zu geregelten Zeiten hier sein kann, weder unter der Woche noch am Wochenende) mir die Babysitterin aufgedrückt. Die Nachbarin nun, die zwei Kinder hat, nicht schwanger ist, sich in einem gesicherten Anstellungsverhältnis befindet und deren Kindergarten rund 200 m auf direktem Weg zur U-Bahnstation liegt, zu der sie eh jeden Morgen gehen muss und deren Mann maximal unter der Woche zwei bis drei Tage weg ist, dachte wohl, ein Babysitter ist ein tolles Statussymbol und super Idee, ich biete mal 20 Kronen mehr und - klar, die Jugend folgt dem Geld - schwupps, weg war meine Babysitterin. Zumal der Job ja offensichtlich auch noch leichter auszuführen ist. Das klingt alles lapidar, in unserer jetztigen Situation war dies aber ein ziemlicher Schlag ins Gesicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Nachbarin sollte sich mal die Mühe machen, obigen Spruch zu googlen und zu übersetzen und der der Kindergarten, nun, der hält sich offensichtlich daran. Für die Nicht-Lateiner unter uns: Esse quam videri - lieber sein als scheinen. Also in unserem Fall: lieber wirklich ein Freund sein als nur den Anschein zu erwecken. Der Nachbarin werde ich dann bei Gelegenheit - natürlich ganz auf schwedisch höfliche Art im Plauderton - deutlich meine Meinung über sie, die Babysitterin und den Kindergarten zum Ausdruck bringen. Und damit ist das Thema dann auch erledigt. ;O)
Monday, June 25, 2012
Esse quam videri.
Ich habe mich heute geärgert. Die nette Nachbarin, die immer so freundlich nachfragt, ob alles in Ordnung ist, die immer Hilfe anbietet, die immer freundlich grüßt und für die ich gerne gleiches getan habe, in der Hoffnung vielleicht doch mal eine nähere Freundschaft zu knüpfen, hat sich als sehr eigen erwiesen. Heute hat sich herausgestellt, dass Ihr Benehmen nicht freundlich sondern kalkulierend war. Nicht nur hat sie mir die Babysitterin abgeworben, die mir jetzt in den letzten Wochen vor der Geburt und Anfang August, wenn ich wieder völlig alleine bin (also ohne familiäre Unterstützung und mit unregelmäßige arbeitenden/vereisendem Mann) beim Abholen und Bringen der Kinder in den Kindergarten helfen sollte. Nein, die netten Gespräche, die wir hin und wieder führten, und die Anteilnahme dienen offensichtlich auch nur der Informationsfischerei. Ich bin so richtig enttäuscht.
Thursday, June 21, 2012
Erfolgreich
Als erfolgreich kann man die "Einschulung" in den "Kindergarten" des bisher Jüngsten bezeichnen. Nach einer dreitägigen Einschulungsphase mit meiner Anwesenheit, war er nun gestern und heute schon alleine mit seinen Geschwistern im Kindergarten bzw. in der Förskola/Dagis. Ein wenig schmerzt es schon, wenn das Kind beim Abschied so gar nicht die Arme nach einem ausstreckt und einfach zufrieden davon watschelt, und es ist auch eigentümlich, wenn man für mehrere Minuten im Garten des Kindergartens steht und der junge Mann einfach gar nicht merkt, dass die MAMA!, Lebensmittelpunkt und Zentrum all seines Tun und Strebens, gekommen ist, um ihn abzuholen...... HUST. Nein, gemeckert wird eigentlich nur wenn der BABA! sich aus dem Staub macht. Tja, so ist das, als Mutter ist man halt einfach selbstverständlich.
Aber Scherz beiseite, der kleine Mann scheint sich sehr wohl in seiner neuen Umgebung zu fühlen und bisher macht ihm die Trennung von den Eltern nicht viel aus (kommt vermutlich noch). Die großen Geschwister schauen wohl auch öfter nach ihm und ansonsten beschäftigt er sich laut Erzieherin den ganzen Tag wunderbar, findet immer wieder etwas zu tun, ist zufrieden und vergnügt. Auch gegessen wird gut (aha???) und so bestätigt sich einerseits, was ich mir gedacht habe, aber andererseits ist es mir irgendwie auch unheimlich. Positive Auswirkungen zuhause: der kleine Mann beginnt tatsächlich mehr zu sprechen und gibt sich mehr Mühe, deutlicher zu sprechen. Ich wusste ja, dass er eigentlich könnte, wenn er wollte, aber irgendwie schien er bisher nicht viel Anlass zu sehen, von der beliebten und etwas diktatorischen Kommunikationsweise mit ausgestreckter Hand und "DA!" abzuweichen. Negative Auswirkung: Babysitz ist blöd, also sitzt er jetzt ohne Babybügel auf dem Kinderstuhl - und zappelt beim Essen gewaltig rum oder er unternimmt gleich ganze Klettertouren über Stühle und unter Tische. Anziehen und Windelwechseln sind blöd, also wird geschrien und getreten, dass sich die Balken biegen. Überhaupt alles, was irgendwie den Forscherdrang bzw. eigenen Willen einschränkt, ist blöd und Protest wird mit kräftigem, sehr zornigem Gebrülle kundgetan. Ich gehe davon aus, dass auch diese Phase (irgendwann) vorübergeht und genieße derweil die drei Wochen alltägliche Kinderfreiheit (siehe vorheriger Post). Wenn dann das Baby da ist, dann wird einem das Gebrülle des Kleinsten aller Kleinen hier niedlich vorkommen und gar nicht so fürchterlich, denn schließlich hat man ja den direkten Vergleich zu einem 1,5-jährigen, einem 3,5-jährigen und dem rethorisch schon recht ausgefeilten Rumgemosere einer 5-jährigen.
Aber Scherz beiseite, der kleine Mann scheint sich sehr wohl in seiner neuen Umgebung zu fühlen und bisher macht ihm die Trennung von den Eltern nicht viel aus (kommt vermutlich noch). Die großen Geschwister schauen wohl auch öfter nach ihm und ansonsten beschäftigt er sich laut Erzieherin den ganzen Tag wunderbar, findet immer wieder etwas zu tun, ist zufrieden und vergnügt. Auch gegessen wird gut (aha???) und so bestätigt sich einerseits, was ich mir gedacht habe, aber andererseits ist es mir irgendwie auch unheimlich. Positive Auswirkungen zuhause: der kleine Mann beginnt tatsächlich mehr zu sprechen und gibt sich mehr Mühe, deutlicher zu sprechen. Ich wusste ja, dass er eigentlich könnte, wenn er wollte, aber irgendwie schien er bisher nicht viel Anlass zu sehen, von der beliebten und etwas diktatorischen Kommunikationsweise mit ausgestreckter Hand und "DA!" abzuweichen. Negative Auswirkung: Babysitz ist blöd, also sitzt er jetzt ohne Babybügel auf dem Kinderstuhl - und zappelt beim Essen gewaltig rum oder er unternimmt gleich ganze Klettertouren über Stühle und unter Tische. Anziehen und Windelwechseln sind blöd, also wird geschrien und getreten, dass sich die Balken biegen. Überhaupt alles, was irgendwie den Forscherdrang bzw. eigenen Willen einschränkt, ist blöd und Protest wird mit kräftigem, sehr zornigem Gebrülle kundgetan. Ich gehe davon aus, dass auch diese Phase (irgendwann) vorübergeht und genieße derweil die drei Wochen alltägliche Kinderfreiheit (siehe vorheriger Post). Wenn dann das Baby da ist, dann wird einem das Gebrülle des Kleinsten aller Kleinen hier niedlich vorkommen und gar nicht so fürchterlich, denn schließlich hat man ja den direkten Vergleich zu einem 1,5-jährigen, einem 3,5-jährigen und dem rethorisch schon recht ausgefeilten Rumgemosere einer 5-jährigen.
Wednesday, June 20, 2012
Im Auge des Sturms
(Ah, dramatische Blogpost-Überschriften haben etwas für sich, finden Sie nicht auch?). Also, im Auge des Sturms, da waren wir gestern, heute ist das Chaos wieder über uns hinweg gezogen. Gestern haben der Mann und ich zum ersten Mal seit Wochen einige Stunden alleine zu Hause verbracht und geredet. Also richtige Erwachsenen- und Paargespräche geführt. Wirklich. Ich konnte es ja selbst kaum glauben, mal wieder meinen Mann für mich alleine zu haben, ohne das permanent irgendwer dazwischen quakt oder aufwacht und weint oder hinfällt und weint oder geschlagen wird und weint oder singt, tanzt und lacht oder aber das Sofa auseinander nimmt und als Turngerät missbraucht oder irgendwelche Sachen durch die Gegend fliegen oder .... (bitte tragen Sie hier Ihre persönlichen Kinder-Chaos-Phobien ein). Beim derzeitigen Trubel hier war das wirklich erholsam, wunderbar, eigentümlich und ja, man könnte sagen, heilsam.
Heute dagegen haben wir Budgets berechnet (hat Spaß gemacht), komplizierte Kundenbesuche abgehakt (hat Spaß gemacht, war ein bisschen wie bei "Wer wird Millionär", manche Kunden sind anspruchsvoller als andere) und Strategien weiterentwickelt und angepasst. Hm, eigentlich eine in vielfältiger Hinsicht sehr spannende Phase gerade. Nicht nur familiär sondern eben auch beruflich. Kompliziert ist, dass wie immer alles gleichzeitig passiert, die guten und die schlechten Dinge und die privaten und beruflichen, aber ach, wenn dann Tage wie heute und gestern dabei herauskommen, soll es mir Recht sein (nur für das Chaos im geliebten Heim hätte ich gerne eine Putze ... man wird ja noch träumen dürfen). :O)
Heute dagegen haben wir Budgets berechnet (hat Spaß gemacht), komplizierte Kundenbesuche abgehakt (hat Spaß gemacht, war ein bisschen wie bei "Wer wird Millionär", manche Kunden sind anspruchsvoller als andere) und Strategien weiterentwickelt und angepasst. Hm, eigentlich eine in vielfältiger Hinsicht sehr spannende Phase gerade. Nicht nur familiär sondern eben auch beruflich. Kompliziert ist, dass wie immer alles gleichzeitig passiert, die guten und die schlechten Dinge und die privaten und beruflichen, aber ach, wenn dann Tage wie heute und gestern dabei herauskommen, soll es mir Recht sein (
Thursday, June 14, 2012
Grrrrrrr....
Dafür, dass ich mich fühle wie ein Auto, dass man im zweiten Gang versucht auf 80 km/h hochzuziehen, könnte das Leben, der Alltag sich dem jetzt einfach mal anpassen .... zumindest ist es ein schöner Gedanke: In anderen Worten: ich will nur noch Ruhe (an dieser Stelle können wir jetzt alle mal eine Runde gemeinsam laut lachen).
Sunday, June 10, 2012
My kick-ass daughter
Heute war es endlich so weit, das Töchterlein war zum ersten Mal beim Training. Thai-Boxen, um genau zu sein. Warum wir das Kind mit fünf Jahren "einfach so" ins Thai-Boxen schicken, hat mehrere Gründe. Der Onkel, dem der zugehörige Club gehört, hat ihr das Training zum Geburtstag geschenkt. Kampfsport ist eine Familienangelegenheit, sozusagen. Der Onkel ist ein ausgezeichneter und bekannter Thai-Boxer und der Herr Papa ist, nun, sehr bescheiden, aber Kampfsportler durch und durch. Deshalb war es für uns auch nie eine Frage, dass die Kinder - wenn interessiert - auch einmal die eine oder andere Kampfsportart kennen lernen und eben auch trainieren würden. Schließlich habe ich selbst mit dem Mann als Trainer (oder besser: Sensei) in Brasilien kräftig und mit großer Freude trainiert. Von klein auf wissen sie, dass es sich hierbei um einen Sport handelt und dass man niemanden einfach so schlagen darf. Ich hätte die Tochter ja gerne zum Turnen geschickt, aber hier einen Turnverein aufzutreiben ... sie steht mit 2000 anderen hoffnungsvollen Kindern auf einer Warteliste für den einzigen (Elite-)Verein hier in der Gegend. So hatte ich mir das dann doch nicht vorgestellt, weder mit der Liste noch mit der Elite, normales Turnen ohne Liste hätte es vollkommen getan. Der Tanzkurs in der Kulturskolan war nett, entwickelte sich aber überhaupt nicht weiter und das Kind wollte gerne richtig Tanzen, also auch Stretchübungen machen, an der Stange stehen, usw. Es gibt natürlich die Ballettakademie in der Stadt, aber hier haben wir wieder zwei Probleme: Akademie = teuer, sehr teuer, und in der Innenstadt - ich mit drei (bald vier) Kindern alleine ... öhm. Im nahe gelegenen Fitnessstudio gibt es noch ein Tanzangebot für Kinder, das wird es im Herbst dann wohl gemeinsam mit der Nachbartochter werden. Ach ja, womit wir massenhaft bedacht wurden, sind Einladungen zu den diversen Fußballclubs in der Gegend. Nun ist Fußball bei uns auch eine große Sache (brasilianische Wurzeln, Vater selbst mal aktiver Spieler, usw.) nur: das interessiert die Tochter überhaupt nicht. Den Sohn, der beidfüßig drauflos kickt und im Kindergarten gerne mehrere Stunden Fußball spielend im Freien verbringt, schon eher. Nächstes Jahr im Herbst dann also, wenn er fünf wird. Denn unter fünf Jahren ein vernünftiges Sportangebot zu finden scheint hier - wie oben beschrieben - eher etwas schwierig. Da lobe ich mir doch das deutsche Vereinswesen mit seinen vielen Angeboten.
Die Tochter aber war stolz, denn Kampfsport findet sie trotz starker Tendenz zur Farbe Rosa und allen Dingen "weiblich" dann doch gut ... ;O)
Kiezdeutsch
Ich habe gerade diesen interessanten Artikel in der FAZ gesehen (also gut, für alle Linguisten, Sprachwissenschaftler und sonstwie philologisch Interessierte unter uns, der Rest darf's getrost vergessen). Der Autor schreibt zumindest am Anfang nett verschwurbelt, in der Mitte sehr fachlich, dann sehr unterhaltsam und kommt schließlich zu einer etwas gewagten Schlussfolgerung (man beachte bitte die Position des Autors). Ursprüngliches Ziel des Artikel war es wohl, zu widerlegen, das Kiezdeutsch ein Dialekt ist und da stimme ich dem Autor spontan zu (dazu sind gute Ausführungen im Artikel). Die Schlussfolgerung, dass Englisch das Deutsche bedrohe ... nun ja. Jedem seine Meinung ...
Irrtümer der romantischen Linguistik
Irrtümer der romantischen Linguistik
Surreal und süß
Die Lage hat sich hier zwar (zumindest was das Arbeitspensum angeht) etwas beruhigt, aber die Windpocken haben uns noch fest im Griff. Oder wenigstens aber den kleinsten der hier zahlreich vertretenen Männer. Während die Tochter das ganze innerhalb von drei Tagen ohne weiteres Drama hinter sich brachte, blubberte und blähten sich fiese kleine (und fiese große, sehr große) Wasserbläschen hauptsächlich auf dem Kopf und im Gesicht des kleinen Mannes auf. Verzweifeltes "Einschäumen" mit dem bisher so erfolgreichen "Wunder-Schaum" half überhaupt nichts, es wurden einfach mehr und mehr und sie blähten sich auf und sie platzten und mir wurde dann langsam doch ein bisschen Bange und so griff ich nach Rücksprache mit dem Arzt auf ein altbewährtes Hausmittel zurück: Kartoffelmehl. Und siehe da, nun sieht der kleine Mann nur noch ein bisschen aus wie ein surreales Kunstwerk und nicht mehr wie ein von einem gefährlichen, außerirdischen Virus befallener Streuselkuchen (um mal sämtliche Assoziationen, die mir in den letzten Tagen so durch den Kopf gingen, in einen Satz zu packen). Kurz und gut: das Kartoffelmehl bewirkte rasch die erwünschte Verkrustung der fiesen Windpocken und nun befindet sich der kleine Mann auf dem Weg der Besserung. So viel zum surrealen Teil.
Besonders süß (wenn auch langwierig) war es heute, als ich ihn ins Bett brachte. Der kleine Mann schläft ja noch bei uns im erweiterten Familienbett (also mit ran geschobenen Kinderbett). Das wird auch noch eine Weile so bleiben, auch wenn der kleine Bruder da ist, wir sind es gewohnt, es funktioniert gut für uns und wirklich eng wird es nur, wenn morgens Mademoiselle und der ältestes Sohn nochmal zu uns gekrabbelt kommen (man könnte sagen, dann ist das Boot voll). Ich saß heute also wie immer mit dem (gesprenkelten und verkrusteten) kleinen Mann auf dem Bett und hielt noch ein Gute Nacht-Schwätzchen (natürlich erst, als wir brav den Autos vor dem Haus Gute Nacht gewünscht und gemeinsam die Jalousien herunter gelassen hatten). Momentan interessiert sich der kleine Mann sehr für Körperteile und jeden Abend muss ich "Nase.", "Mund.", "Zunge.", "Augen.", "Wimpern.", "Ohren." ungefähr 150 Mal wiederholen. Heute waren dann auch mal wieder die Füße dran, und da der kleine Mann empirisch vorgeht, hat er gleich auch noch nachgesehen, ob Mama auch Füße hat. Die waren tatsächlich in Socken versteckt, also mussten die Socken weg. Und dann musste er die Socken selbst anprobieren. Das fand er sehr lustig, den diese Socken waren, gemessen an seinen Füßen, natürlich riesig. Außerdem mussten wir die Körperteile heute auch noch bei allen Kuscheltieren genauestens unter die Lupe nehmen. Zwischendurch kamen noch die Geschwister rein und wünschten mehrmals mit Küsschen hier und Küsschen da, ebenfalls eine Gute Nacht. Dann entdeckte der kleine Mann den Bauch. Kleiner Mann - Bauch. Mama - Bauch. Im Bauch - Jakob. Jakob ist ein Baby. Irgendwie ist die Nachricht wohl so ein bisschen angekommen (wir wollen das jetzt nicht überbewerten, was ich gleich schreibe, aber zumindest war zum ersten Mal die Reaktion so deutlich, hat also das Mama mit sichtbaren Baby-im-Bauch-Bilder zeigen vielleicht doch geholfen???). Begeistert beugte sich der (bisher) Jüngste über den Bauch, schmatzte drauf los und sagte "Ba-buh", was wohl Jakob heißen sollte. Und dann fing er an, sich mit dem Bauch zu unterhalten (?). Er zeigt ihm einen Kuscheltier-Hasen, brummelte drauf los, beugte sich wieder über den Bauch und sagte "Ba-buh" und fing an zu singen. Der Herzallerliebste hat das nur wenige Male vor ihm gemacht (allerdings ohne Zeigen von Gegenständen und Unterhaltung), fällt mir gerade ein, vielleicht hat er sich daran erinnert. Süß war das ganze Prozedere (also ganz von Anfang an, mit Körperteilen, Kuscheltieren und Bauch-Gesprächen) aber auf alle Fälle und deshalb definitiv wert, festgehalten zu werden. ;0) Gute Nacht!
Besonders süß (wenn auch langwierig) war es heute, als ich ihn ins Bett brachte. Der kleine Mann schläft ja noch bei uns im erweiterten Familienbett (also mit ran geschobenen Kinderbett). Das wird auch noch eine Weile so bleiben, auch wenn der kleine Bruder da ist, wir sind es gewohnt, es funktioniert gut für uns und wirklich eng wird es nur, wenn morgens Mademoiselle und der ältestes Sohn nochmal zu uns gekrabbelt kommen (man könnte sagen, dann ist das Boot voll). Ich saß heute also wie immer mit dem (gesprenkelten und verkrusteten) kleinen Mann auf dem Bett und hielt noch ein Gute Nacht-Schwätzchen (natürlich erst, als wir brav den Autos vor dem Haus Gute Nacht gewünscht und gemeinsam die Jalousien herunter gelassen hatten). Momentan interessiert sich der kleine Mann sehr für Körperteile und jeden Abend muss ich "Nase.", "Mund.", "Zunge.", "Augen.", "Wimpern.", "Ohren." ungefähr 150 Mal wiederholen. Heute waren dann auch mal wieder die Füße dran, und da der kleine Mann empirisch vorgeht, hat er gleich auch noch nachgesehen, ob Mama auch Füße hat. Die waren tatsächlich in Socken versteckt, also mussten die Socken weg. Und dann musste er die Socken selbst anprobieren. Das fand er sehr lustig, den diese Socken waren, gemessen an seinen Füßen, natürlich riesig. Außerdem mussten wir die Körperteile heute auch noch bei allen Kuscheltieren genauestens unter die Lupe nehmen. Zwischendurch kamen noch die Geschwister rein und wünschten mehrmals mit Küsschen hier und Küsschen da, ebenfalls eine Gute Nacht. Dann entdeckte der kleine Mann den Bauch. Kleiner Mann - Bauch. Mama - Bauch. Im Bauch - Jakob. Jakob ist ein Baby. Irgendwie ist die Nachricht wohl so ein bisschen angekommen (wir wollen das jetzt nicht überbewerten, was ich gleich schreibe, aber zumindest war zum ersten Mal die Reaktion so deutlich, hat also das Mama mit sichtbaren Baby-im-Bauch-Bilder zeigen vielleicht doch geholfen???). Begeistert beugte sich der (bisher) Jüngste über den Bauch, schmatzte drauf los und sagte "Ba-buh", was wohl Jakob heißen sollte. Und dann fing er an, sich mit dem Bauch zu unterhalten (?). Er zeigt ihm einen Kuscheltier-Hasen, brummelte drauf los, beugte sich wieder über den Bauch und sagte "Ba-buh" und fing an zu singen. Der Herzallerliebste hat das nur wenige Male vor ihm gemacht (allerdings ohne Zeigen von Gegenständen und Unterhaltung), fällt mir gerade ein, vielleicht hat er sich daran erinnert. Süß war das ganze Prozedere (also ganz von Anfang an, mit Körperteilen, Kuscheltieren und Bauch-Gesprächen) aber auf alle Fälle und deshalb definitiv wert, festgehalten zu werden. ;0) Gute Nacht!
Monday, June 4, 2012
Land unter ...
Kinder mit Windpocken, natürlich fantastisch verteilt über mehrere Wochen. Zuerst der älteste Sohn, jetzt aktuell die Tochter, damit sind schon mal mehr als zwei Wochen rum. Ich hoffe nur, Kind Nr. 3 bekommt die Windpocken nicht erst in zwei Wochen, damit wir nicht zu nah an den Geburtstermin rücken. Ansonsten wäre es recht einfach zu handhaben, bisher hat niemand an hohem Fieber gelitten und die Pusteln werden beim ersten Auftreten gleich mit "Wunder-Schaum" abgetötet, sodass sich auch hier Schmerzen und Leiden in Grenzen halten. Das einzig, was wirklich leidet bin ich - und meine Arbeit. Verzweifelt habe ich am Wochenende versucht, Versäumtes aufzuholen und das mit abwesendem Mann, dafür aber mit liebevoller Unterstützung einiger Freunde. Viel ist natürlich trotzdem an mir hängen geblieben, sodass ich jetzt mindestens noch bis morgen vor dem Computer festgeklebt bin. So langsam geht mir aber die Puste aus ... von den Wäschebergen, gewaschen und ungewaschen, und dem ganzen anderen Haushaltskram wollen wir gar nicht erst anfangen. Deshalb ist hier also im Moment Land unter ... und ein Ende nicht wirklich abzusehen. Seufz.
Thursday, May 31, 2012
5 Wochen und 4 Tage
Genau 5 Wochen und 4 Tage sind es noch ... bis zum Geburtstermin. :O)
Ja, ganz richtig gelesen, Geburtstermin! Nr. 4 ist in großen Schritten im Anmarschund ich ziemlich fertig.
Wochenlang habe ich überlegt, wie ich die Katze am besten aus dem Sack lasse, aber heute muss es einfach raus, so ganz direkt. Die ganze Schwangerschaft ist eine etwas wilde Geschichte, an Weihnachten wunderte ich mich über morgendliche Übelkeit und dachte mir nix weiter, an Sylvester habe ich noch "kräftig" Alkohol getrunken und dachte mir nix weiter, den aufgeblähten Magen im Januar nahm ich als erstes Anzeichen einer unkontrollierten Gewichtszunahme und dachte mir nix weiter, im Februar dann begann ich mir Sorgen über meine eigentümlichen Magenbeschwerden zu machen und fing langsam an nervös zu werden. Ich rannte panisch zum Hausarzt und machte einen Termin aus, da ich schon an ein Magengeschwür glaubte. (Ja, ich war davor tatsächlich schon drei Mal erfolgreich schwanger und habe das immer sofort gemerkt). Wissen Sie, wann mir wirklich "Übles" schwante? Als man mir den Blutdruck maß und dieser bei 50/90 lag ... so niedrig ist mein ohnehin niedriger Blutdruck nur, wenn, ja, wenn, genau - ich schwanger bin. Kreidebleich ging ich nach Hause und führte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Herzallerliebsten. Es half alles nicht, ein Test musste her. Test gemacht: positiv. Schockzustand bei mir, Freude beim Herzallerliebsten.
Panisch beim Gynäkologen angerufen, ich konnte ja unmöglich weiter als in der 12. Woche sein??? Der Ultraschall zeigte dann: 18. Woche, das war Anfang März. Ich starrte die Ärztin ungläubig an. Und war glücklich: kein Magengeschwür, wenigstens. Die Schwangerschaft war auch schon fast zur Hälfte rum, ein mir sehr angenehmer Gedanke. Aber ein viertes Kind, so bald???? Nicht, das wir die Option vollkommen ausgeschlossen hätten, im Gegenteil. Nur, so ein bis zwei Jahre wollten wir (ich) ja eigentlich schon noch warten. Aus praktischen Gründen selbstredend und weil wir uns nicht hundert Prozent sicher waren, ob wir das schaffen. Aber da war die Natur schneller als wir, und ja, wir haben auch noch andere Hobbies und einen sehr schönen Fernseher haben wir auch.
Aber ich musste das erst Mal verdauen. Erstmal verdauen, dass man eine Schwangerschaft tatsächlich so lange verdrängen kann (nicht, dass ich es für unmöglich gehalten hätte, aber ich???). Verdauen, dass ich bald wieder durch die Gegend rolle und dann bald ein viertes Kind das Chaos noch etwas chaotischer macht als es ohnehin schon ist. Außerdem fragte ich mich schon, wie reagieren Freunde und Familie in Deutschland? Positiv, negativ, freudig, entrüstet, besorgt? Vier Kinder sind in Deutschland ja alles andere als an der Tagesordnung. Hier in Schweden zwar auch nicht, aber zumindest ist vielen Leuten der Gedanke nicht ganz fremd. Und - ich weiß, ich wiederhole mich -Schweden und die Höflichkeit. In 90 % der Fälle erfährt man nie, ob andere das nun gut oder schlecht finden. Die Leute lächeln höflich und freundlich und sagen "Glückwunsch" und damit ist die Sache dann auch erledigt. Alles andere ist Privatangelegenheit und steht damit nicht zur Debatte. Was war ich dankbar.
Lange habe ich überlegt, was wohl der große Plan hinter dieser vierten Schwangerschaft war. Nun ja. Ich komme selbst aus einer Familie mit 3, ich kenne eine Menge Leute, die 3 Geschwister waren und irgendwie ist 3 dann doch eine ungerade Zahl. Einer ist immer ein bisschen mehr allein, ein bisschen mehr gesandwicht, ein bisschen mehr außen vor, als die anderen zwei. Und ich sehe es ja bei unseren Drei, sie lieben und sie schlagen sich, ganz so, wie es bei Geschwistern im gesunden Maße sein soll. Aber meist muss der Kleine den Großen hinterherrennen, wird er doch wie der "Kleine" Behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen) und so wirklich mithalten kann er dann doch nicht. Irgendwie hat das als Anreiz wohl gereicht.
Wir freuen uns auf alle Fälle auf unseren kleinen Jungen, die Kinder wollen ständig, dass er jetzt doch endlich mal raus kommen soll. Das Gute ist auch: ich habe keine Angst vor mehr Chaos, mehr Arbeit, sondern glaube, dass das so gesehen kaum mehr auffällt. Und vier ist doch eine schöne, gerade Zahl. Harmonisch. Damit ist es dann ja auch gut. Mein Fortpflanzungstrieb ist jedenfalls vollkommen gestillt. :O)
Ja, ganz richtig gelesen, Geburtstermin! Nr. 4 ist in großen Schritten im Anmarsch
Wochenlang habe ich überlegt, wie ich die Katze am besten aus dem Sack lasse, aber heute muss es einfach raus, so ganz direkt. Die ganze Schwangerschaft ist eine etwas wilde Geschichte, an Weihnachten wunderte ich mich über morgendliche Übelkeit und dachte mir nix weiter, an Sylvester habe ich noch "kräftig" Alkohol getrunken und dachte mir nix weiter, den aufgeblähten Magen im Januar nahm ich als erstes Anzeichen einer unkontrollierten Gewichtszunahme und dachte mir nix weiter, im Februar dann begann ich mir Sorgen über meine eigentümlichen Magenbeschwerden zu machen und fing langsam an nervös zu werden. Ich rannte panisch zum Hausarzt und machte einen Termin aus, da ich schon an ein Magengeschwür glaubte. (Ja, ich war davor tatsächlich schon drei Mal erfolgreich schwanger und habe das immer sofort gemerkt). Wissen Sie, wann mir wirklich "Übles" schwante? Als man mir den Blutdruck maß und dieser bei 50/90 lag ... so niedrig ist mein ohnehin niedriger Blutdruck nur, wenn, ja, wenn, genau - ich schwanger bin. Kreidebleich ging ich nach Hause und führte ein ernsthaftes Gespräch mit dem Herzallerliebsten. Es half alles nicht, ein Test musste her. Test gemacht: positiv. Schockzustand bei mir, Freude beim Herzallerliebsten.
Panisch beim Gynäkologen angerufen, ich konnte ja unmöglich weiter als in der 12. Woche sein??? Der Ultraschall zeigte dann: 18. Woche, das war Anfang März. Ich starrte die Ärztin ungläubig an. Und war glücklich: kein Magengeschwür, wenigstens. Die Schwangerschaft war auch schon fast zur Hälfte rum, ein mir sehr angenehmer Gedanke. Aber ein viertes Kind, so bald???? Nicht, das wir die Option vollkommen ausgeschlossen hätten, im Gegenteil. Nur, so ein bis zwei Jahre wollten wir (ich) ja eigentlich schon noch warten. Aus praktischen Gründen selbstredend und weil wir uns nicht hundert Prozent sicher waren, ob wir das schaffen. Aber da war die Natur schneller als wir, und ja, wir haben auch noch andere Hobbies und einen sehr schönen Fernseher haben wir auch.
Aber ich musste das erst Mal verdauen. Erstmal verdauen, dass man eine Schwangerschaft tatsächlich so lange verdrängen kann (nicht, dass ich es für unmöglich gehalten hätte, aber ich???). Verdauen, dass ich bald wieder durch die Gegend rolle und dann bald ein viertes Kind das Chaos noch etwas chaotischer macht als es ohnehin schon ist. Außerdem fragte ich mich schon, wie reagieren Freunde und Familie in Deutschland? Positiv, negativ, freudig, entrüstet, besorgt? Vier Kinder sind in Deutschland ja alles andere als an der Tagesordnung. Hier in Schweden zwar auch nicht, aber zumindest ist vielen Leuten der Gedanke nicht ganz fremd. Und - ich weiß, ich wiederhole mich -Schweden und die Höflichkeit. In 90 % der Fälle erfährt man nie, ob andere das nun gut oder schlecht finden. Die Leute lächeln höflich und freundlich und sagen "Glückwunsch" und damit ist die Sache dann auch erledigt. Alles andere ist Privatangelegenheit und steht damit nicht zur Debatte. Was war ich dankbar.
Lange habe ich überlegt, was wohl der große Plan hinter dieser vierten Schwangerschaft war. Nun ja. Ich komme selbst aus einer Familie mit 3, ich kenne eine Menge Leute, die 3 Geschwister waren und irgendwie ist 3 dann doch eine ungerade Zahl. Einer ist immer ein bisschen mehr allein, ein bisschen mehr gesandwicht, ein bisschen mehr außen vor, als die anderen zwei. Und ich sehe es ja bei unseren Drei, sie lieben und sie schlagen sich, ganz so, wie es bei Geschwistern im gesunden Maße sein soll. Aber meist muss der Kleine den Großen hinterherrennen, wird er doch wie der "Kleine" Behandelt (mit allen Vor- und Nachteilen) und so wirklich mithalten kann er dann doch nicht. Irgendwie hat das als Anreiz wohl gereicht.
Wir freuen uns auf alle Fälle auf unseren kleinen Jungen, die Kinder wollen ständig, dass er jetzt doch endlich mal raus kommen soll. Das Gute ist auch: ich habe keine Angst vor mehr Chaos, mehr Arbeit, sondern glaube, dass das so gesehen kaum mehr auffällt. Und vier ist doch eine schöne, gerade Zahl. Harmonisch. Damit ist es dann ja auch gut. Mein Fortpflanzungstrieb ist jedenfalls vollkommen gestillt. :O)
Monday, May 28, 2012
Was bisher geschah ...
Nachdem ich jetzt wochenlang abgetaucht war, fragt sich der geneigte Leser natürlich, was denn hier los war. Einiges, kann ich Ihnen versichern, einiges. Und einiges habe ich bisher wohlweislich sogar ... VERSCHWIEGEN ...
So im Allgemeinen:
- eine ziemlich lange Phase Winter/Vorfrühling/Winter/bisschen mehr Frühling/Winter/endlich Frühling. Wer das wie ich jetzt drei Mal mitgemacht hat, diese eigentlich langen Winter, ob nun mit oder ohne Schnee, der will allmählich wieder in südlichere Gefilde (Äquatornähe ist erwünscht). Wenigstens im Winter. Im Sommer ist Schweden dann nämlich so schön, dass man gar nicht weg will und einzig schrecklich ist nur der Gedanke an den nächsten Winter, der einen permanent plagt. Als ich das neulich meiner Nachbarin erzählte, meinte die nur, ich sei schon richtig schwedisch geworden.
- der jüngste Sohn hat sich vom Baby zum Kleinkind entwickelt und so langsam fängt er auch mal an zu sprechen, was für unsere Kinderdie Quasselstrippen ja bisher recht spät ist. Er fängt an sich für fein-motorische Bewegungen und Bücher zu interessieren. Eine Weile war ich da fast schon besorgt, wie sich zeigt, aber ohne Grund. Auch die Sache mit der Geduld hat sich wesentlich verbessert, aber nur bei Sachen, die er sich selbst ausgesucht hat, alles andere ist uninteressant und wird energisch zur Seite gewischt.
- der mittlere Sohn kam eines schönes Morgens aus seinem Zimmer geschlurft, schaute mich an und sagte: "Mama, heute will ich keine Windel anziehen." Gottlob und Halleluja, darauf hatte ich seit seinem 3. Geburtstag sehnlichst gewartet, auch wenn es nur noch Pipi-Windeln waren. Aber seit dem ist er trocken. Gewachsen ist er auch und Riesen-Füße hat er bekommen, quasi über Nacht. Die Trotzphase, die er zwischenzeitlich noch durchgemacht hat, lasse ich jetzt mal außen vor.
- Ostern war schön. Ein Familien-Erholungswochenende, nachdem der Herzallerliebste wochenlang viel unterwegs war
- die Tochter feierte ihren 5. Geburtstag. Ausgiebig. Kurz mit uns, dann mit Freundinnen und schlussendlich nochmal im Kindergarten. Alles zog sich irgendwie über ein Wochenende und ich habe einen ordentlichen Back-Marathon hingelegt. Das Kind hatte Monate vorher schon exakte Pläne für diesen für sie offensichtlich unglaublich wichtigen Geburtstag ausgearbeitet und weil wir hier ohne erweiterte Familie auskommen müssen, fühlten wir uns irgendwie verpflichtet, dem auch gerecht zu werden. Nächstes Jahr dann wieder in etwas kleiner, aber das Kind war glücklich und das war das schönste an der ganzen Sache.
- die Tochter hat ihren ersten Zahn verloren. Zu meinem großen Schock. Tagelang lief sie herum und sagte, sie hätte einen Wackelzahn. Ich (die ich den ersten Zahn mit 7 oder 8 verloren habe) hielt das für so unwahrscheinlich, dass ich noch nicht mal auf die Idee kam, nachzusehen, ob die Behauptung den wahr ist. Dann stand sie auf einmal da, mit Blut im Mund und Zahn in der Hand (so ungefähr jedenfalls). Als ich feststellte, dass es sich um denselben Zahn handelte, den sie mit zarten fünf Monaten zuerst bekommen hatte, erwischte mich eine Welle mütterlicher Sentimentalität und mir stiegen tatsächlich die Tränen in die Augen. So groß ist mein Mädchen schon.
- irgendwie schafften wir es mitten im Chaos für zwei Tage auf eine Insel zu fliehen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war sonnig und trocken und die Kinder genossen es, einfach mal ohne auf Autos achten zu müssen durch die Gegend rennen zu können. Wir schwammen, aßen gut, schliefen viel und waren viel im Freien, haben im Sand gebuddelt und Steine gesammelt, alles ganz ohne Motorenlärm und mit permanentem Blick aufs Meers - so schön.
- der Mann und ich fingen schon im letzten Jahr an, mit einem guten Freund eine neue Geschäftsidee zu entwickeln. Das ganze lässt sich gut an, hat uns aber die letzten zwei drei Monate besonders beschäftigt und jetzt ist die Firma bald vollständig von den Behörden zugelassen und dann können wir unsere Tätigkeit aufnehmen. Solange aber fällt das Projekt noch unter "geheim".
- für den Herzallerliebsten ergaben sich berufliche Veränderungen, erst zum besseren und dann zurück auf alles-wie-immer, was uns irgendwie ziemlich gebeutelt hat, vor allem wegen der Abstimmung von Arbeitszeit und Familienleben. Wenn ich demnächst wieder Wochenende nach Wochenende alleine mit drei Kleinkindern verbringen muss, gebe ich mir die Kugel.
- Morgen lasse ich dann die Katze aus dem Sack. Aber bis dahin müssen Sie sich noch gedulden. ;O)
So im Allgemeinen:
- eine ziemlich lange Phase Winter/Vorfrühling/Winter/bisschen mehr Frühling/Winter/endlich Frühling. Wer das wie ich jetzt drei Mal mitgemacht hat, diese eigentlich langen Winter, ob nun mit oder ohne Schnee, der will allmählich wieder in südlichere Gefilde (Äquatornähe ist erwünscht). Wenigstens im Winter. Im Sommer ist Schweden dann nämlich so schön, dass man gar nicht weg will und einzig schrecklich ist nur der Gedanke an den nächsten Winter, der einen permanent plagt. Als ich das neulich meiner Nachbarin erzählte, meinte die nur, ich sei schon richtig schwedisch geworden.
- der jüngste Sohn hat sich vom Baby zum Kleinkind entwickelt und so langsam fängt er auch mal an zu sprechen, was für unsere Kinder
- der mittlere Sohn kam eines schönes Morgens aus seinem Zimmer geschlurft, schaute mich an und sagte: "Mama, heute will ich keine Windel anziehen." Gottlob und Halleluja, darauf hatte ich seit seinem 3. Geburtstag sehnlichst gewartet, auch wenn es nur noch Pipi-Windeln waren. Aber seit dem ist er trocken. Gewachsen ist er auch und Riesen-Füße hat er bekommen, quasi über Nacht. Die Trotzphase, die er zwischenzeitlich noch durchgemacht hat, lasse ich jetzt mal außen vor.
- Ostern war schön. Ein Familien-Erholungswochenende, nachdem der Herzallerliebste wochenlang viel unterwegs war
- die Tochter feierte ihren 5. Geburtstag. Ausgiebig. Kurz mit uns, dann mit Freundinnen und schlussendlich nochmal im Kindergarten. Alles zog sich irgendwie über ein Wochenende und ich habe einen ordentlichen Back-Marathon hingelegt. Das Kind hatte Monate vorher schon exakte Pläne für diesen für sie offensichtlich unglaublich wichtigen Geburtstag ausgearbeitet und weil wir hier ohne erweiterte Familie auskommen müssen, fühlten wir uns irgendwie verpflichtet, dem auch gerecht zu werden. Nächstes Jahr dann wieder in etwas kleiner, aber das Kind war glücklich und das war das schönste an der ganzen Sache.
- die Tochter hat ihren ersten Zahn verloren. Zu meinem großen Schock. Tagelang lief sie herum und sagte, sie hätte einen Wackelzahn. Ich (die ich den ersten Zahn mit 7 oder 8 verloren habe) hielt das für so unwahrscheinlich, dass ich noch nicht mal auf die Idee kam, nachzusehen, ob die Behauptung den wahr ist. Dann stand sie auf einmal da, mit Blut im Mund und Zahn in der Hand (so ungefähr jedenfalls). Als ich feststellte, dass es sich um denselben Zahn handelte, den sie mit zarten fünf Monaten zuerst bekommen hatte, erwischte mich eine Welle mütterlicher Sentimentalität und mir stiegen tatsächlich die Tränen in die Augen. So groß ist mein Mädchen schon.
- irgendwie schafften wir es mitten im Chaos für zwei Tage auf eine Insel zu fliehen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war sonnig und trocken und die Kinder genossen es, einfach mal ohne auf Autos achten zu müssen durch die Gegend rennen zu können. Wir schwammen, aßen gut, schliefen viel und waren viel im Freien, haben im Sand gebuddelt und Steine gesammelt, alles ganz ohne Motorenlärm und mit permanentem Blick aufs Meers - so schön.
- der Mann und ich fingen schon im letzten Jahr an, mit einem guten Freund eine neue Geschäftsidee zu entwickeln. Das ganze lässt sich gut an, hat uns aber die letzten zwei drei Monate besonders beschäftigt und jetzt ist die Firma bald vollständig von den Behörden zugelassen und dann können wir unsere Tätigkeit aufnehmen. Solange aber fällt das Projekt noch unter "geheim".
- für den Herzallerliebsten ergaben sich berufliche Veränderungen, erst zum besseren und dann zurück auf alles-wie-immer, was uns irgendwie ziemlich gebeutelt hat, vor allem wegen der Abstimmung von Arbeitszeit und Familienleben. Wenn ich demnächst wieder Wochenende nach Wochenende alleine mit drei Kleinkindern verbringen muss, gebe ich mir die Kugel.
- Morgen lasse ich dann die Katze aus dem Sack. Aber bis dahin müssen Sie sich noch gedulden. ;O)
Sunday, May 27, 2012
Hellseherische Fähigkeiten
Und ich wollte meinen "Fehler" im vorherigen Eintrag heute noch korrigieren und "den Gewinnersong des Melodifestivalen" schreiben. Ist jetzt ja nicht mehr nötig .Wir hatten einen spannenden Abend hier und fanden doch einige Teilnehmer mehr als nur Schweden beeindruckend. Unter anderem Serbien, Litauen, Italien, Mazedonien, alles gute, solide Künstler, die sich wenige Patzer erlaubten und gute Musik machten, ja selbst die Sängerin aus Aserbaidschan gewann unseren Respekt (was ich von der Gewinnernummr aus dem Vorjahr nun nicht behaupten konnte). Allerdings war ich fast ein bisschen gerührt, als Loreen es tatsächlich schaffte, ihr Lied ebenfalls ohne Fehler und mit Tanzeinlage zu präsentieren - bei so einem Live-Auftritt weiß man ja nie, die Akustik, ein schlechter Techniker, da kann ein Sänger leicht mal einen Ton oder zwei verpatzen. Ich verrate jetzt auch nicht, dass der Herzallerliebste Schweden-Fahne schwenkend vor dem Fernseher herum gehüpft ist ... ;O) (fragen Sie nicht, wie das bei uns ist, wenn wir Fußball gucken ... )
P.S.: Den deutschen Beitrag fanden wir auch nicht schlecht (nicht das es heißt, ich würde mein Heimatland verschmähen): eine solide Ballade, eingängig, sehr süßer Sänger mit Dackelblick und Mützchen. Nur habe ich mich bei der Gelegenheit gefragt, warum die Deutschen ihre Kandidaten nicht wenigstens einem anständigen Stimmtraining unterziehen, da hätte man doch noch was raus holen können (und somit vermutlich auch mehr Punkte)????
P.P.S.: Den kleinen Seitenhieb von Anke Engelke während der Punktvergabe fand ich auch sehr schön, deutsche Direktheit bester Manier ... hat mir gefallen. Und der schwedische Kommentator hat es bei uns mit zwei bösen Witzchen über die lebenslustigen älteren (Party-)Damen aus Russland verschätzt, das kam fast ein bisschen anti-russisch rüber, um nicht vom mangelnden Respekt fürs Alter anzufangen, so gar nicht schwedisch-höflich. Aber am Ende war ja dann doch alles gut ... in dem Sinne: Gute Nacht!!!
P.S.: Den deutschen Beitrag fanden wir auch nicht schlecht (nicht das es heißt, ich würde mein Heimatland verschmähen): eine solide Ballade, eingängig, sehr süßer Sänger mit Dackelblick und Mützchen. Nur habe ich mich bei der Gelegenheit gefragt, warum die Deutschen ihre Kandidaten nicht wenigstens einem anständigen Stimmtraining unterziehen, da hätte man doch noch was raus holen können (und somit vermutlich auch mehr Punkte)????
P.P.S.: Den kleinen Seitenhieb von Anke Engelke während der Punktvergabe fand ich auch sehr schön, deutsche Direktheit bester Manier ... hat mir gefallen. Und der schwedische Kommentator hat es bei uns mit zwei bösen Witzchen über die lebenslustigen älteren (Party-)Damen aus Russland verschätzt, das kam fast ein bisschen anti-russisch rüber, um nicht vom mangelnden Respekt fürs Alter anzufangen, so gar nicht schwedisch-höflich. Aber am Ende war ja dann doch alles gut ... in dem Sinne: Gute Nacht!!!
Friday, May 25, 2012
Erklärungsversuche
Wir starten gleich mal passend zum jetzigen Wochenende mit einem Artikel auf CNN durch, der den (so gar nicht von Baseball, American Football, American Idol, American Icehockey, American-irgendwas besessenen ;O) ) Amerikanern versucht das Phänomen "Melodifestivalen" und "Eurovision Song Contest" näher zu bringen.
Ich habe es dieses Jahr ja gar nicht verfolgt, aber, wie sich das gehört, sind wir hier in der Familie ganz für den diesjährigen Gewinnersong. Mein Gehirn wurde mal wieder mit Dauerbeschallung in die richtige Richtung manipuliert. Yep, so läuft das hier bei uns. Selbst der Jüngste kann "ababababa-hab" mitsingen... Was ich der Dame aber zugute halten muss: sie macht wirklich ihr eigenes Ding und dazu gehört eben auch die erst mal etwas skurril anmutende Free Dance-Einlage. Sie schafft es dabei tatsächlich auch noch die richtigen Töne zutreffen, was zumindest für Stimm- und Körperbeherrschung spricht. Wer nicht weiß, wovon ich rede, dem sei hiermit geholfen:
Melodifestivalen: Sweden's not-so-guilty Eurovision pleasure
Ich habe es dieses Jahr ja gar nicht verfolgt, aber, wie sich das gehört, sind wir hier in der Familie ganz für den diesjährigen Gewinnersong. Mein Gehirn wurde mal wieder mit Dauerbeschallung in die richtige Richtung manipuliert. Yep, so läuft das hier bei uns. Selbst der Jüngste kann "ababababa-hab" mitsingen... Was ich der Dame aber zugute halten muss: sie macht wirklich ihr eigenes Ding und dazu gehört eben auch die erst mal etwas skurril anmutende Free Dance-Einlage. Sie schafft es dabei tatsächlich auch noch die richtigen Töne zutreffen, was zumindest für Stimm- und Körperbeherrschung spricht. Wer nicht weiß, wovon ich rede, dem sei hiermit geholfen:
Wiederbelebungsversuche
Nach Wochen des Schweigens, des Ignorierens, des heimlichen im Web surfen ohne Spuren (also Kommentare o.ä.) zu hinterlassen, wird jetzt die Wiederbelebungsphase eingeläutet. Irgendwann mal schaffe ich es, ganz bestimmt, in diesem Blog so 2 bis 3 Mal die Woche zu posten. Ich weiß es einfach. ;O)
Thursday, April 12, 2012
Wettermäßig ...
Also wettermäßig würde ich ja dann doch vielleicht gerne, so im Moment wenigstens, weiter südlich wohnen. Seit vor Ostern dümpelt das Wetter zwischen 0 (machmal auch -irgendwas) und 8 Grad, die Sonne zeigt sich nur sehr sporadisch und alles sieht ein bisschen sehr grau in grau aus. Dann halt entweder lieber Hitze oder Schnee. Aber so auf dem Wartegleis für den Frühling - das ist nichts für mich.... entsprechend schlapp hängen wir hier auch alle durch (Die Erkältung, die mich seit 1,5 Wochen plagt, erwähne ich erst gar nicht. Es wird allerdings jetzt auch langsam WIRKLICH besser).
Friday, March 9, 2012
Geschafft ....
Nach drei Kindern aus dem Haus scheuchen, zwei im Kindergarten abliefern, in den Supermarkt rennen, um Wochenend-Überlebensrationen zu kaufen,Taufgeschenke kaufen und danach sofort zum Versenden zur Post (hat das gedauert da!!!), nach Hause zurück rennen, noch nicht angefangene Arbeit pünktlich fertig machen und abliefern, während man gleichzeitig isst und den Einjährigen füttert und bespaßt, zwei Kinder mit dem dritten im Schlepptau wieder abholen, zu Hause das Liegen-gebliebene aufräumen, Abendessen auf den Tisch zaubern, drei Schreikrämpfe des sonst so ruhigen und liebenswerten jüngsten Sohnes wegen a) zu langsam vorgesetztem Essen, b) zu langsam verabreichten Essen (zu heiß), c) zu langsam bereitetem Nachschub nervlich möglichst unbeschadet überstehen, drei Kindern ins Bett verfrachten und das dann auch noch überleben, sind wir beide geschafft ... der Tag und ich auch! In diesem Sinne: schönes Wochenende.
PS.: Bei Schreikrampf Nr.3 habe ich eigentlich nur noch die Nachbarn von oben drüber erwartet, die an der Tür stehen und wissen wollen, ob sie den Notarzt, das Jugendamt oder die Polizei verständigen sollen ...
Wednesday, March 7, 2012
Zwischenbericht
Ein Monat, EIN MONAT ist schon wieder vorbei seit ich hier das letzte Mal gepostet habe. Mir rast die Zeit sprichwörtlich davon. Deshalb heute ein kleiner Zwischenbericht zum aktuellen Stand der Dinge.
Der Jüngste macht sich prächtig. Von 5 wackeligen frei gelaufenen Schritten schafft er es jetzt immerhin einmal quer durch die Wohnung und rappelt sich tapfer wieder auf, wenn er sich an einer fiesen Türschwelle doch noch mal auf den Hintern gesetzt hat. Allerdings hatte pünktlich zum ersten Geburtstag auch eine nicht zu ignorierende Trennungsangst eingesetzt und trotz leichter, zwischenzeitlicher Besserung fängt der junge Herr gerne mal an, aus vollem Hals zu brüllen, wenn ich es wage, ihm unangekündigt den Rücken zu zukehren. Überhaupt, Wutgeschrei wenn einem irgendetwas nicht passt (Windeln wechseln, Essen dauert zu lange, die elterliche Aufmerksamkeit muss geteilt werden) ist derzeit recht häufig zu hören und ich bin seit Monaten dankbar, dass die Nachbarn über uns ein "Schrei-Baby" haben. Mich stört es nicht und das macht uns wenigstens nicht zur einzigen Familie im Haus, die durch Lärmbelästigung auffällt. (Schweden können unglaublich leise sein. Selbst mit Kleinkindern. Ehrlich. Wieder einmal frage ich mich: Wie machen die das bloß???). Sprachlich tut sich auch einiges, auch wenn es manchmal schwer nach texanisch geprägtem Englisch klingt. Es ist aber meist Schwedisch, was er von sich gibt. Lieblingswort ist momentan aber eindeutig "Mama", das lässt sich schön universal für alle Lebenslagen einsetzen. Allgemeiner Lacher war, als er vor einiger Zeit am Tisch sitzend ein laut protestierendes: "MAMMA! MAT!" (Mama, Essen!) von sich gab.
Der mittlere Sohn. Nun, der mittlere Sohn ist drei Jahre alt. Das bringt mit sich, dass er eigentlich schon relativ viel selbst kann. Sich anziehen zum Beispiel. Vor allem den Schneeanzug und die Schuhe, die hier noch tägliche Grundausstattung sind. Oder besser: er könnte. Er will aber nicht. Oder aber, er ist so sehr mit allem anderen beschäftigt, dass wir regelmäßig wegen ihm mindestens zwanzig Minuten später das Haus verlassen, als geplant. Überhaupt kann er alles wunderbar in die Länge ziehen. Und ich unterstelle ihm dabei nicht mal böse Absicht. Das Leben ist so spannend, sämtliche Art von Spielzeug und Gegenständen so inspirierend, da verliert man sich leicht und schnell in den unendlichen Weiten der Fantasiewelten. Es langt vollkommen, kurz von einem der anderen Kinder abgelenkt zu werden. Außerdem befindet er sich in einer Trotzphase, was die Sache jetzt nicht unbedingt einfacher macht. Offensichtlich wächst er auch, die Anzahl der Mini-Unfälle und der motorischen Ungeschicklichkeiten mit bisher Gott-sei-Dank (und Klopf-auf-Holz) harmlosen blauen Flecken häufen sich in den letzten zwei Wochen.
Die Tochter gibt Grund zur wahren Freude. Das Kind ist interessiert daran, die Welt zu verstehen und mittlerweile kann man ganz interessante Gespräche mit ihr führen. Sie ist freundlich und sprudelt momentan bei jeder Gelegenheit mit kleinen Anekdoten und Geschichtchen über, man könnte meinen das Kind übt sich im Small-Talk. Ich habe beschlossen sie gewähren zu lassen, solange die Geschichten nicht allzu wirr werden und die Gelegenheit günstig ist. Die meisten "Opfer" dieser kleinen Quasselattacken hören auch geduldig und milde lächelnd zu. Außerdem ist sie im Moment tüchtig. Wenn man sie bittet, aufzuräumen, räumt sie auf. Sie hilft, wenn sie eine Gelegenheit dazu sieht und ist insgesamt sehr selbständig. Da geht einem das Mutterherz natürlich auf und die kleinen hysterischen Anfälle wegen irgendwelchen Unwesentlichkeiten in der Kleiderauswahl oder der bevorzugten Haarfrisur sind da schnell verziehen. Außerdem bin ich mehr als froh, dann doch wenigstens ein weiteres weibliches Mitglied in der Familie zu haben. Da fühlt man sich nicht so allein. ;0)
An den letzten zwei Wochenenden waren wir im Schärengarten und es war trotz noch anhaltender winterlicher Kälte schön. Am ersten Wochenende wurde das Töchterlein zwar noch auf dem Boot so richtig krank und das Wetter war mehr als bescheiden, trotzdem war es irgendwie angenehmer mit den Kindern in einem netten kleinen Apartment zu sitzen, in dem man das Essen serviert bekam und ich mich null um irgendwelchen Haushaltskram kümmern musste und es dann doch für den gesunden Teil der Familie noch andere Ablenkungsmöglichkeiten gab, als alleine mit den Dreien zu Hause zu sitzen. Der Herzallerliebste ist nämlich an den letzten Wochenenden mal wieder im "Sondereinsatz", was allerdings auch Grund für unsere zwei Wochenenden fern der Stadt war. Am zweiten Wochenende waren dann alle gesund und ich bei unserer Ankunft zu Hause tot. Aber für die Kinder war es eine schöne Erfahrung, mal in einem großen, doch eher schicken Hotel untergebracht zu sein. Bootstouren bei eisigen Temperaturen, der Spa-Bereich und die vielen neuen Bekannten sowie der Blick hinter die Kulissen haben entsprechend Eindruck gemacht. Mir war es natürlich auch eine willkommene Ablenkung vom Alltag und wir freuen uns schon auf den Sommer, wenn wir alle wieder etwas mehr Zeit in dieser wunderbaren Umgebung verbringen können.
Das kommende Wochenende bin ich allerdings wieder mit den Kindern alleine zu Hause und so sind heute, morgen und Freitag schon mit Vorbereitungen gefüllt. Einfach zu bereitendes Essen planen, Haushaltskram aus dem Weg räumen, sodass möglichst viel stressfreie Zeit bleibt, bei denen ich mich nur um das Minimum kümmern muss und meine Aufmerksamkeit den Kindern widmen kann. Auch unter diesem Aspekt sehne ich mir dann doch bald den Frühling herbei, denn ein solches Wochenende ist wesentlich einfacher organisiert, wenn man die Kinder 4 bis 5 Stunden im Freien beschäftigen kann .... aber das Tauwetter hat hier dieses Jahr doch recht früh eingesetzt und so will ich mich nicht ernsthaft beschweren ...
Der Jüngste macht sich prächtig. Von 5 wackeligen frei gelaufenen Schritten schafft er es jetzt immerhin einmal quer durch die Wohnung und rappelt sich tapfer wieder auf, wenn er sich an einer fiesen Türschwelle doch noch mal auf den Hintern gesetzt hat. Allerdings hatte pünktlich zum ersten Geburtstag auch eine nicht zu ignorierende Trennungsangst eingesetzt und trotz leichter, zwischenzeitlicher Besserung fängt der junge Herr gerne mal an, aus vollem Hals zu brüllen, wenn ich es wage, ihm unangekündigt den Rücken zu zukehren. Überhaupt, Wutgeschrei wenn einem irgendetwas nicht passt (Windeln wechseln, Essen dauert zu lange, die elterliche Aufmerksamkeit muss geteilt werden) ist derzeit recht häufig zu hören und ich bin seit Monaten dankbar, dass die Nachbarn über uns ein "Schrei-Baby" haben. Mich stört es nicht und das macht uns wenigstens nicht zur einzigen Familie im Haus, die durch Lärmbelästigung auffällt. (Schweden können unglaublich leise sein. Selbst mit Kleinkindern. Ehrlich. Wieder einmal frage ich mich: Wie machen die das bloß???). Sprachlich tut sich auch einiges, auch wenn es manchmal schwer nach texanisch geprägtem Englisch klingt. Es ist aber meist Schwedisch, was er von sich gibt. Lieblingswort ist momentan aber eindeutig "Mama", das lässt sich schön universal für alle Lebenslagen einsetzen. Allgemeiner Lacher war, als er vor einiger Zeit am Tisch sitzend ein laut protestierendes: "MAMMA! MAT!" (Mama, Essen!) von sich gab.
Der mittlere Sohn. Nun, der mittlere Sohn ist drei Jahre alt. Das bringt mit sich, dass er eigentlich schon relativ viel selbst kann. Sich anziehen zum Beispiel. Vor allem den Schneeanzug und die Schuhe, die hier noch tägliche Grundausstattung sind. Oder besser: er könnte. Er will aber nicht. Oder aber, er ist so sehr mit allem anderen beschäftigt, dass wir regelmäßig wegen ihm mindestens zwanzig Minuten später das Haus verlassen, als geplant. Überhaupt kann er alles wunderbar in die Länge ziehen. Und ich unterstelle ihm dabei nicht mal böse Absicht. Das Leben ist so spannend, sämtliche Art von Spielzeug und Gegenständen so inspirierend, da verliert man sich leicht und schnell in den unendlichen Weiten der Fantasiewelten. Es langt vollkommen, kurz von einem der anderen Kinder abgelenkt zu werden. Außerdem befindet er sich in einer Trotzphase, was die Sache jetzt nicht unbedingt einfacher macht. Offensichtlich wächst er auch, die Anzahl der Mini-Unfälle und der motorischen Ungeschicklichkeiten mit bisher Gott-sei-Dank (und Klopf-auf-Holz) harmlosen blauen Flecken häufen sich in den letzten zwei Wochen.
Die Tochter gibt Grund zur wahren Freude. Das Kind ist interessiert daran, die Welt zu verstehen und mittlerweile kann man ganz interessante Gespräche mit ihr führen. Sie ist freundlich und sprudelt momentan bei jeder Gelegenheit mit kleinen Anekdoten und Geschichtchen über, man könnte meinen das Kind übt sich im Small-Talk. Ich habe beschlossen sie gewähren zu lassen, solange die Geschichten nicht allzu wirr werden und die Gelegenheit günstig ist. Die meisten "Opfer" dieser kleinen Quasselattacken hören auch geduldig und milde lächelnd zu. Außerdem ist sie im Moment tüchtig. Wenn man sie bittet, aufzuräumen, räumt sie auf. Sie hilft, wenn sie eine Gelegenheit dazu sieht und ist insgesamt sehr selbständig. Da geht einem das Mutterherz natürlich auf und die kleinen hysterischen Anfälle wegen irgendwelchen Unwesentlichkeiten in der Kleiderauswahl oder der bevorzugten Haarfrisur sind da schnell verziehen. Außerdem bin ich mehr als froh, dann doch wenigstens ein weiteres weibliches Mitglied in der Familie zu haben. Da fühlt man sich nicht so allein. ;0)
An den letzten zwei Wochenenden waren wir im Schärengarten und es war trotz noch anhaltender winterlicher Kälte schön. Am ersten Wochenende wurde das Töchterlein zwar noch auf dem Boot so richtig krank und das Wetter war mehr als bescheiden, trotzdem war es irgendwie angenehmer mit den Kindern in einem netten kleinen Apartment zu sitzen, in dem man das Essen serviert bekam und ich mich null um irgendwelchen Haushaltskram kümmern musste und es dann doch für den gesunden Teil der Familie noch andere Ablenkungsmöglichkeiten gab, als alleine mit den Dreien zu Hause zu sitzen. Der Herzallerliebste ist nämlich an den letzten Wochenenden mal wieder im "Sondereinsatz", was allerdings auch Grund für unsere zwei Wochenenden fern der Stadt war. Am zweiten Wochenende waren dann alle gesund und ich bei unserer Ankunft zu Hause tot. Aber für die Kinder war es eine schöne Erfahrung, mal in einem großen, doch eher schicken Hotel untergebracht zu sein. Bootstouren bei eisigen Temperaturen, der Spa-Bereich und die vielen neuen Bekannten sowie der Blick hinter die Kulissen haben entsprechend Eindruck gemacht. Mir war es natürlich auch eine willkommene Ablenkung vom Alltag und wir freuen uns schon auf den Sommer, wenn wir alle wieder etwas mehr Zeit in dieser wunderbaren Umgebung verbringen können.
Das kommende Wochenende bin ich allerdings wieder mit den Kindern alleine zu Hause und so sind heute, morgen und Freitag schon mit Vorbereitungen gefüllt. Einfach zu bereitendes Essen planen, Haushaltskram aus dem Weg räumen, sodass möglichst viel stressfreie Zeit bleibt, bei denen ich mich nur um das Minimum kümmern muss und meine Aufmerksamkeit den Kindern widmen kann. Auch unter diesem Aspekt sehne ich mir dann doch bald den Frühling herbei, denn ein solches Wochenende ist wesentlich einfacher organisiert, wenn man die Kinder 4 bis 5 Stunden im Freien beschäftigen kann .... aber das Tauwetter hat hier dieses Jahr doch recht früh eingesetzt und so will ich mich nicht ernsthaft beschweren ...
Sunday, February 5, 2012
Die Schweden und die Höflichkeit
"Duzen, Siezen, Nizen"
Für einen Sonntag ein ganz interessanter Artikel in der FAZ über schwedische Sprachgewohnheiten, auch wenn ich von dieser Debatte noch nichts mitbekommen habe (auch nicht in Dagens Nyheter) und mich frage, woher der Journalist seine wertvolle Information hat. Allerdings frage ich mich auch, wo viele Leute die flotte Überzeugung herhaben, dass die Schweden "unkompliziert" seien, denn das hört man ja tatsächlich öfter. Nur am "Du" kann es ja kaum liegen. Vielmehr vermutlich an den höflich neutralen, von leichtversteckter Neugier geprägten Reaktionen, die man erhält, wenn man jemanden anspricht, um zum Beispiel - ganz banal - nach dem Weg zu fragen. Oder irgendetwas anderem. Und natürlich sagen die Schweden dann "Du", zum "Ni" besteht in solchen Situationen kein Anlass. Die Höflichkeit findet sich in vielen Konjunktiv-Konstruktionen, der genauen Wortwahl und eben dem höflich zurückhaltenden und neutralem bis lächelnden Gesicht bezw. der Mimik. Ich habe so den leisen Verdacht, dass es eher eine deutsche "Unart" ist, von einem oberflächlichen Phänomän (hier: "DU" gepaart mit höflich-neutraler Reaktion) bei interkulturellen Begegnungen gleich ganze Theoriegebilde aufzubauen, ohne tatsächlich zu verstehen, was da in der Situation eigentlich genau passiert. Mich selbst nehme ich da nicht raus.
So hat es meine frühere Linguistik-Professorin denn für den Artikel auch schön auf den Punkt gebracht: „Das sind allesamt Fehlschlüsse“, kontert die Mainzer Sprachwissenschaftlerin Damaris Nübling. Die Wirkung von Sprachpolitik sei äußerst begrenzt, das „Ni“ in Schweden empirischen Untersuchungen zufolge nie ganz verschwunden gewesen, von der sozialen Schichtung ganz zu schweigen. Um sie sprachlich zu markieren, sei aber nicht unbedingt ein Höflichkeitspronomen wie das deutsche „Sie“ nötig, auch Intonation und Wortwahl, Mienenspiel und Gestik könnten diese Funktion übernehmen. Wer beseelt aus dem Schwedenurlaub zurückkehre, habe dies nur noch nicht durchschaut.
Intonation und genaue Wortwahl, Mienenspiel und Gestik - meiner Erfahrung nach sind Deutsche (und ich spreche aus eigener Erfahrung in doch wenigstens drei unterschiedlichen Ländern) im Entschlüsseln dieser Zusatzinformationen nicht besonders geübt, meist werden sie sogar gänzlich übersehen oder können gar nicht gedeutet werden, besonders wenn es sich um andere Ethnizitäten handelt. Offensichtlich verlässt man sich dann automatisch nur auf das geprochene Wort. Die gemeinen Schweden im Gegensatz dazu sind sehr geübt darin, diese Zusatzinformationen zu lesen und zu deuten, meiner Meinung nach einer der kulturellen Unterschiede zwischen Schweden und Deutschen und mit ein Grund, warum Schweden Deutsche oft auf den ersten Blick als unangenehm empfinden: zuviele ungefragte Information wird mitgeliefert ... :O)
Saturday, February 4, 2012
„Deutschland ist ein Schweden für Erwachsene"?!?
Edit: Sorry, der Link hat nicht funktioniert. Deshalb kann man das Interview einfach hier aufrufen.
Okay, ich gebe zu: ich habe es geklaut. Also den Link zum Interview aus einem anderen Blog (via Fiket). ABER das kurze Interview ist so hörenswert und was Engdahl da sagt grundlegend so richtig, dass ich es meinem geneigten Publikum einfach nicht vorenthalten konnte! Sieben Minuten, die sich lohnen - wenn man sich für Schweden interessiert. Wobei die Aussage "Deutschland ist ein Schweden für Erwachsene" nicht von Engdahl selbst kommt und ich bezweifle, dass er es auch nur annähernd so ausdrücken würde. Gut hinhören. ;o)
Okay, ich gebe zu: ich habe es geklaut. Also den Link zum Interview aus einem anderen Blog (via Fiket). ABER das kurze Interview ist so hörenswert und was Engdahl da sagt grundlegend so richtig, dass ich es meinem geneigten Publikum einfach nicht vorenthalten konnte! Sieben Minuten, die sich lohnen - wenn man sich für Schweden interessiert. Wobei die Aussage "Deutschland ist ein Schweden für Erwachsene" nicht von Engdahl selbst kommt und ich bezweifle, dass er es auch nur annähernd so ausdrücken würde. Gut hinhören. ;o)
Geradezu unglaublich
Geradezu unglaublich finde ich es, dass manche Kinder sich mit rund 1 Jahr tatsächlich, quasi selbst abstillen. Die wollen dann einfach nicht mehr. Noch nicht mal nachts. Könnte bitte mal jemand das Prinzip versuchsweise meinem Jüngsten erklären? Ich fürchte ich muss in den nächsten Wochen - nach aushecken eines ausgeklügelten Planes mit Unterstützung des Herrn Papa - da zu härteren Maßnahmen greifen. Im Moment fehlt aber die notwendige Ruhe, der Mann ist viel unterwegs. Unruhige Nächte, in denen alle drei aufwachen, weil ein Kind unkontrolliert durch die Gegend brüllt, muss ich alleine nun wirklich nicht haben .... ich werde gegebenenfalls berichten ....
Välkommen in
Seit Monaten mein Lieblingslied. Mit Text und Übersetzung, dann versteht man auch gleich besser, warum ich es mag. Also, wenn man mich schon lange kennt. Oder vielleicht auch, wenn man mich überhaupt nicht kennt ... :0)
Välkommen in
Du, jag slänger ner en nyckel ifrån fönstret i köketJag bor fyra trappor upp och du är välkommen in
Massa skor i hela hallen, folk vid fläkten som röker
Det är fest hos mig ikväll och hela världen är min
Oooh, ooh, sång på sång
Det ekar över hela staden
Åh, nått stort på gång
För det är kö från gatan upp till hallen
Och grannarna har klagat sedan kvart över tio
Nu är alla i mitt kök och jag är alldeles paj
Spelar pappas skiva ifrån 69
De sjunger "Cosa vuol dir sono una donna ormai?
O mare nero, mare nero, mare ne"
Sänker volymen, låter alla sjunga med
Kan inte tänka, jag står bara här och ler
Oooh, ooh, sång på sång
Det ekar över hela staden
Åh, nått stort på gång
För det är kö från gatan upp till hallen
Det ekar över alla taken
Ja, det är kö från gatan upp till hallen
Dunkande hjärtan klockan kvart över fem
Imma på rutorna men ingen går hem
Flackande blickar upp och ner och igen, åh
Ingen vet ifall det verkligen hänt
Ingen vet ifall det verkligen hänt
Imma på rutorna men ingen går hem, åh
Dunkande hjärtan klockan kvart över fem
Ingen vet ifall det verkligen hänt
Verkligen hänt
Sång på sång
Det ekar över hela staden
Åh, nått stort på gång
För det är kö från gatan upp till hallen
Det ekar över hela staden
För det är kö från gatan upp till hallen
Welcome in
You, I throw you a key from the kitchen windowI live four floors up and you are welcome in
Many shoes in the hall, the scent of people smokin
There's a party at my place and the whole world is mine
Ooh, ooh, sing along with the song
It echoes over the whole city
Oh, reached all at once
Since there is a line from the street up to the hall
And neighbors have complained since quarter over ten
Now everyone's in my kitchen and I'm just a pie
Playing my dad's record from 69
They sing "Cosa vuole dir sono una donna ormai?
O mare nero, mare nero, mare ne "
Reduce the volume, lets all sing along
I can't think, I just stand here and smile
Ooh, ooh, sing along with the song
It echoes over the whole city
Oh, reached all at once
Since there is a line from the street up to the hall
It echoes everywhere
Yes, theres a line from the street up to the hall
Beating hearts at five fifteen
Everything is a blur but no one goes home
Wandering looks up and down and again, oh
No one knows if it really happened
No one knows if it really happened
Everything is a blur but no one goes home
No one knows if it really happened
Really happened
Sing along the song
It echoes all over the city
Oh, reached all at once
Since there is a line from the street up to the hall
It echoes all over the city
Yes, theres a line from the street up to the hall
1 Jahr
1 Jahr ist er jetzt alt, unser Jüngster. 1 Jahr in dem ich es tatsächlich nicht geschafft habe auch nur einmal irgendwie vernünftig über dieses Kind zu schreiben. Dabei sorgt er bei mir für genug Überraschung, Verwunderung und - ja wirklich - pures Mutterglück.
Schon unsere zwei Großen waren und sind ja relativ pflegeleicht (also, zumindest bis sie anfingen sich auf verständliche Weise zu artikulieren). Sie haben nie viel geschrien, was aber auch sicher daran lag, dass sie nie viel Gelegenheit hatten, ich hatte sie ja ständig nah bei mir und habe es auch noch. Ganz freiwillig, wohlgemerkt, auch wenn es manchmal anstrengend war/ist. Und ja, sie nabeln sich ab und ja, wir wollen das auch. (Nur um Missverständnissen vorzubeugen). Beide waren gute Schläfer, das Töchterchen sicherlich der beste von allen. Beide haben sich immer genau nach Anleitung entwickelt: mit 3 Monaten greifen/drehen, mit 5 Monaten erste Zähne (auch relativ stressfrei), mit 7 bis 8 Monaten krabbeln, mit genau einem Jahr laufen. Erstes deutliches und zielgerichtetes Wort: 9 Monate. Beide, mit höchstens ein, zwei Wochen Abweichung. Und unser Drittes? Ja, der macht es fast genauso. Allerdings könnte man sagen, mit etwas mehr .... Eifer und einer mir unheimlichen Frühreife im Gesichtsausdruck und Bestimmtheit. Und das von Anfang an.
Der Kleine kam auf die Welt und war kuschelig. Gott, was für ein anschmiegsames, friedliches und zufriedenes Neugeborenes ich doch hatte. Drei Monate in denen ich mit allem anderen in meinem Leben alle Hände voll zu tun hatte und er war einfach da. Schlug die Augen auf und war interessiert und zufrieden. Dann begann er irgendwann zu lächeln und von da an wachte er auf und lächelte. Was will man eigentlich mehr von einem 3-Monate alten Baby???
Als einziger hatte er übrigens schon bald die "Roll-Technik" entdeckt und rollte so mit vier, fünf Monaten also schon lustig durch die Zimmer und erkundete die Gegend. Mit sechs Monaten begann er zu robben und mit rund 7 Monaten hatte er einen Military-Stil entwickelt, um den ihn jeder Soldat in der Grundausbildung uneingeschränkt beneidet hätte. Folgerichtig wurde das bald zu langsam und das Kind fing recht zügig an zu grabbeln. Auch das in einem recht bemerkenswerten Tempo und immer schön den älteren Geschwistern hinterher. Zu meinem großen Erstaunen wendeten sich diese dem Kleinen auch zu, bezogen ihn mit ein und entwickelten Spiele mit ihm. Okay, anfänglich waren wir noch skeptisch, wenn er als Ersatz-Puppe herhalten musste und permanent von der großen Schwester durch die Gegend geschleppt wurde (und noch wird), auch die Zuneigungsbekundungen des großen Bruders waren/sind nicht immer ganz eindeutig als solche wahrzunehmen (das Streicheln über die Wange artet manchmal in heftiges Klatschen aus). Aber das Kind ist ja nicht doof. Seit Monaten schon werden unerwünschte Aktionen mit heftigem Gebrüll/Gemecker quittiert (oft auch präventiv) und die Geschwister unterlassen schleunigst alles, was irgendwie negative Aufmerksamkeit erregen könnte. Überhaupt, wenn es darum geht, dem großen Bruder das Lieblings-Auto zu entwenden, dann kann man da eine recht hohe Erfolgsquote und ertaunliche Kreativität verzeichnen. Mittlerweile mit einer bemerkenswerten "grab-and-run"-Technik, die den großen Bruder schier in die Verzweiflung treibt. Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass das Verhältnis (gemessen am Altersunterschied) recht ausgewogen ist.
Was das Sprechen angelangt, so hat sich der Kleine in den letzten 1,5 Monaten hin und wieder schon mal zum Wiederholen einiger Worte hinreißen lassen:
'isch - Fisch
Tatze - Katze
Auto - Auto
ischt - Licht
Allerdings waren das Einmalleistungen und im Moment beschränkt er sich meist darauf die Intonation ganzer, wenn auch kurzer Aussage-/Fragesätze zu imitieren. Das allerdings so gut, dass wir ihn meistens verstehen, auch wenn es eigentlich nur Gebrabbel ist. Obwohl er es manchmal auch schafft, die gesamte Tonfolge zu imitieren, also auch die Worte (allerdings auf Schwedisch). Mama und "Daddy" sind Standard, wobei uns vollkommen schleierhaft ist, wie er auf "Daddy" für Papa kommt (das Wort ist bei uns eigentlich nicht im Gebrauch, auch wenn der Herzallerliebst und ich immer noch Englisch miteinander reden) und besonders entzückend ist es, wenn er "Osch-u'ah" sagt. Das macht er auch schon immer wieder mal seit ein, zwei Monaten. Singen ("AAAH - AAAH -AHAH) und dazu Klatschen findet der junge Herr auch prima und wenn die ersten Schritte auch noch ziemlich wackelig sind, zu einigen Tanzschritten und wildem "Breakdance" - das hat er sich natürlich vom großen Bruder abgeschaut - langt es auf alle Fälle.
Das Allereinzige, was uns momentan ein bisschen Sorgen macht, ist, dass er so gar nicht wächst. Wir krebsen bei lachhaften 75 cm und knappen 9 kg herum und das, obwohl ernährungstechnisch bei ihm nichts anders läuft, als bei seinen Geschwistern. Im Gegenteil, seit zwei Monaten schon stopfe ich den jungen Mann mit extra nahrhafter Kost voll, nur um sicherzustellen, dass er auch wirklich mit allem notwendigen versorgt ist. Wir wollen das sicherheitshalber demnächst dochmal überprüfen lassen, obwohl die Werte gerade noch so im Rahmen sind. Seine große Schwester ist ja auch eher ein zartes (wenn auch nicht zerbrechliches) Wesen, aber für einen Jungen wäre ein Größe von wenigstens 1,70 vielleicht doch ganz hübsch. Wir sind ja auch kurz und haben damit keine Probleme, aber trotzdem, bei den Riesen-Kindern heutzutage ... ;o)
Schon unsere zwei Großen waren und sind ja relativ pflegeleicht (also, zumindest bis sie anfingen sich auf verständliche Weise zu artikulieren). Sie haben nie viel geschrien, was aber auch sicher daran lag, dass sie nie viel Gelegenheit hatten, ich hatte sie ja ständig nah bei mir und habe es auch noch. Ganz freiwillig, wohlgemerkt, auch wenn es manchmal anstrengend war/ist. Und ja, sie nabeln sich ab und ja, wir wollen das auch. (Nur um Missverständnissen vorzubeugen). Beide waren gute Schläfer, das Töchterchen sicherlich der beste von allen. Beide haben sich immer genau nach Anleitung entwickelt: mit 3 Monaten greifen/drehen, mit 5 Monaten erste Zähne (auch relativ stressfrei), mit 7 bis 8 Monaten krabbeln, mit genau einem Jahr laufen. Erstes deutliches und zielgerichtetes Wort: 9 Monate. Beide, mit höchstens ein, zwei Wochen Abweichung. Und unser Drittes? Ja, der macht es fast genauso. Allerdings könnte man sagen, mit etwas mehr .... Eifer und einer mir unheimlichen Frühreife im Gesichtsausdruck und Bestimmtheit. Und das von Anfang an.
Der Kleine kam auf die Welt und war kuschelig. Gott, was für ein anschmiegsames, friedliches und zufriedenes Neugeborenes ich doch hatte. Drei Monate in denen ich mit allem anderen in meinem Leben alle Hände voll zu tun hatte und er war einfach da. Schlug die Augen auf und war interessiert und zufrieden. Dann begann er irgendwann zu lächeln und von da an wachte er auf und lächelte. Was will man eigentlich mehr von einem 3-Monate alten Baby???
Als einziger hatte er übrigens schon bald die "Roll-Technik" entdeckt und rollte so mit vier, fünf Monaten also schon lustig durch die Zimmer und erkundete die Gegend. Mit sechs Monaten begann er zu robben und mit rund 7 Monaten hatte er einen Military-Stil entwickelt, um den ihn jeder Soldat in der Grundausbildung uneingeschränkt beneidet hätte. Folgerichtig wurde das bald zu langsam und das Kind fing recht zügig an zu grabbeln. Auch das in einem recht bemerkenswerten Tempo und immer schön den älteren Geschwistern hinterher. Zu meinem großen Erstaunen wendeten sich diese dem Kleinen auch zu, bezogen ihn mit ein und entwickelten Spiele mit ihm. Okay, anfänglich waren wir noch skeptisch, wenn er als Ersatz-Puppe herhalten musste und permanent von der großen Schwester durch die Gegend geschleppt wurde (und noch wird), auch die Zuneigungsbekundungen des großen Bruders waren/sind nicht immer ganz eindeutig als solche wahrzunehmen (das Streicheln über die Wange artet manchmal in heftiges Klatschen aus). Aber das Kind ist ja nicht doof. Seit Monaten schon werden unerwünschte Aktionen mit heftigem Gebrüll/Gemecker quittiert (oft auch präventiv) und die Geschwister unterlassen schleunigst alles, was irgendwie negative Aufmerksamkeit erregen könnte. Überhaupt, wenn es darum geht, dem großen Bruder das Lieblings-Auto zu entwenden, dann kann man da eine recht hohe Erfolgsquote und ertaunliche Kreativität verzeichnen. Mittlerweile mit einer bemerkenswerten "grab-and-run"-Technik, die den großen Bruder schier in die Verzweiflung treibt. Im Großen und Ganzen habe ich den Eindruck, dass das Verhältnis (gemessen am Altersunterschied) recht ausgewogen ist.
Was das Sprechen angelangt, so hat sich der Kleine in den letzten 1,5 Monaten hin und wieder schon mal zum Wiederholen einiger Worte hinreißen lassen:
'isch - Fisch
Tatze - Katze
Auto - Auto
ischt - Licht
Allerdings waren das Einmalleistungen und im Moment beschränkt er sich meist darauf die Intonation ganzer, wenn auch kurzer Aussage-/Fragesätze zu imitieren. Das allerdings so gut, dass wir ihn meistens verstehen, auch wenn es eigentlich nur Gebrabbel ist. Obwohl er es manchmal auch schafft, die gesamte Tonfolge zu imitieren, also auch die Worte (allerdings auf Schwedisch). Mama und "Daddy" sind Standard, wobei uns vollkommen schleierhaft ist, wie er auf "Daddy" für Papa kommt (das Wort ist bei uns eigentlich nicht im Gebrauch, auch wenn der Herzallerliebst und ich immer noch Englisch miteinander reden) und besonders entzückend ist es, wenn er "Osch-u'ah" sagt. Das macht er auch schon immer wieder mal seit ein, zwei Monaten. Singen ("AAAH - AAAH -AHAH) und dazu Klatschen findet der junge Herr auch prima und wenn die ersten Schritte auch noch ziemlich wackelig sind, zu einigen Tanzschritten und wildem "Breakdance" - das hat er sich natürlich vom großen Bruder abgeschaut - langt es auf alle Fälle.
Das Allereinzige, was uns momentan ein bisschen Sorgen macht, ist, dass er so gar nicht wächst. Wir krebsen bei lachhaften 75 cm und knappen 9 kg herum und das, obwohl ernährungstechnisch bei ihm nichts anders läuft, als bei seinen Geschwistern. Im Gegenteil, seit zwei Monaten schon stopfe ich den jungen Mann mit extra nahrhafter Kost voll, nur um sicherzustellen, dass er auch wirklich mit allem notwendigen versorgt ist. Wir wollen das sicherheitshalber demnächst dochmal überprüfen lassen, obwohl die Werte gerade noch so im Rahmen sind. Seine große Schwester ist ja auch eher ein zartes (wenn auch nicht zerbrechliches) Wesen, aber für einen Jungen wäre ein Größe von wenigstens 1,70 vielleicht doch ganz hübsch. Wir sind ja auch kurz und haben damit keine Probleme, aber trotzdem, bei den Riesen-Kindern heutzutage ... ;o)
Froh
Endlich ist es kalt. Endlich schneit es.
Dezember und Anfang Januar waren eine Tortur für mich. Matschig-grauer mitteleuropäischer Winter bei 0 bis 10 Grad. Nur wenige Stunden Tageslicht (normalerweise nicht so das Problem) und diese dann in diesigem Grau (Riesenproblem). Ich habe dieses graue Matschwetter schon in Deutschland immer nicht leiden können und nach den letzten zwei langen, kalten Wintern hier kann ich es ruhig sagen: lieber richtig Winter - oder statt dessen Regenzeit. Alles andere schlägt einem wirklich auf's Gemüt. Jetzt ist er also endlich da und heute hat es dann auch endlich mal richtig schöne dicke, schwere Schneeflocken geschneit. Die Luft ist angenehm trocken kalt und bis -10 Grad lasse ich mich nicht mehr so leicht beeindrucken. Solange es nicht stürmt, jedenfalls. Man fühlt sich erfrischt, wenn man draußen war und kann die mollige Wärme drinnen wunderbar bei einer Tasse Tee genießen. Gleich im Anschluss an dieses Wetter aber bitte direkt auf Frühling umstellen. Möglichst ohne das triste Rumgematsche und mit viel Sonne.
Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich übrigens das Dauer-Rumgejammere einiger "Social Media Freunde" aus der näheren Umgebung, die schon seit dem Herbst permanent über die Kälte, das eklige Wetter und die furchtbaren Jahreszeiten schimpfen und sich zu Lobgesängen auf die Klimaerwärmung hinreißen lassen (unter vorgehaltener Hand und unter uns: vollkommen hirnlos). Was erwarten die hier eigentlich und was denken die, wo sie wohnen??? Sollen sie doch einfach in den Süden ziehen. ;O)
Dezember und Anfang Januar waren eine Tortur für mich. Matschig-grauer mitteleuropäischer Winter bei 0 bis 10 Grad. Nur wenige Stunden Tageslicht (normalerweise nicht so das Problem) und diese dann in diesigem Grau (Riesenproblem). Ich habe dieses graue Matschwetter schon in Deutschland immer nicht leiden können und nach den letzten zwei langen, kalten Wintern hier kann ich es ruhig sagen: lieber richtig Winter - oder statt dessen Regenzeit. Alles andere schlägt einem wirklich auf's Gemüt. Jetzt ist er also endlich da und heute hat es dann auch endlich mal richtig schöne dicke, schwere Schneeflocken geschneit. Die Luft ist angenehm trocken kalt und bis -10 Grad lasse ich mich nicht mehr so leicht beeindrucken. Solange es nicht stürmt, jedenfalls. Man fühlt sich erfrischt, wenn man draußen war und kann die mollige Wärme drinnen wunderbar bei einer Tasse Tee genießen. Gleich im Anschluss an dieses Wetter aber bitte direkt auf Frühling umstellen. Möglichst ohne das triste Rumgematsche und mit viel Sonne.
Überhaupt nicht nachvollziehen kann ich übrigens das Dauer-Rumgejammere einiger "Social Media Freunde" aus der näheren Umgebung, die schon seit dem Herbst permanent über die Kälte, das eklige Wetter und die furchtbaren Jahreszeiten schimpfen und sich zu Lobgesängen auf die Klimaerwärmung hinreißen lassen (unter vorgehaltener Hand und unter uns: vollkommen hirnlos). Was erwarten die hier eigentlich und was denken die, wo sie wohnen??? Sollen sie doch einfach in den Süden ziehen. ;O)
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